Produkttest: Speedo Aquabeat LZR Racer
- Marco Heibel
Laufen mit Walkman oder Radfahren in der Gruppe steigern die Motivation. Das ist ein Vorteil, den es bisher beim Schwimmen nicht gab. Eine Unterhaltung unter Wasser ist recht schwierig, doch auf den Musikgenuss muss man beim Bahnen ziehen nicht mehr verzichten. Verschiedene Hersteller bieten mittlerweile wasserdichte mp3-Player an, so auch der Schwimmspezialist Speedo.
Lieferumfang des Aquabeat
Der Aquabeat LZR Racer wiegt rund 35 Gramm, hat eine Speicherkapazität von 2 Gigabyte und ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 3 Metern. Zum Schwimmen lässt sich der mp3-Player leicht am Gummiband der Schwimmbrille befestigen. Zum Lieferumfang gehören eine kleine Tasche, ein wasserdichter Kopfhörer mit drei verschienen Ohrstöpseln, ein Verlängerungskabel für den Kopfhörer sowie ein USB-Kabel und eine Software-CD.
Die Software lässt sich allerdings nur auf einem Windows-PC installieren. Halb so schlimm, denn mit der Software lässt sich lediglich die Musikreihenfolge festlegen. Ohne diese Unterstützung spielt der Player einfach die Lieder nacheinander ab. Macht man sich die Mühe, die einzelnen Dateien umzubenennen, kann man so auch die Reihenfolge verändern. Eine Shuffle-Funktion gibt es allerdings nicht. Auch die Bedienung ist recht spartanisch.
Handhabung über Wasser
Ist der Aquabeat einmal angezogen, kann man zwischen einzelnen Titeln vor- und zurückspringen. Und natürlich lässt sich die Lautstärke regulieren. Ein Display sucht man ebenfalls vergeblich. Dennoch, die einfache Handhabung ist ausreichend, schließlich geht es ja darum, lange Einheiten im Becken erträglicher zu gestalten.
Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller über 8 Stunden. Aufgeladen wird der Aquabeat via USB-Kabel am Computer. Das ist praktisch, denn so kann man auch gleich den Speicher mit Musik voll machen. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist völlig ausreichend. Ein Song ist in 10 Sekunden auf dem Player.
Aquabeat im Praxistest
Das hört sich alles gut an, doch wie schlägt sich der Aquabeat nun im Praxistest? Die Kopfhörer-Bügel sind recht starr und ich muss erst ein wenig üben, um die Kopfhörer über die Ohren zu stülpen. Vor allem wenn man gerade im Wasser steht und keinen Spiegel zur Hand hat. Der erste Unterwassertest stimmt mich positiv. Ich habe Musik im Ohr.
Die Ohrstöpsel sollte man allerdings nicht zu fest ins Ohr drücken, sonst leidet die Soundqualität. Und die ist unter Wasser ohnehin nicht auf dem Niveau, wie man es vermutlich vom Laufen gewöhnt ist, aber sie reicht aus. Jetzt kann es losgehen.
Nach der ersten Gleitphase folgt bereits die Ernüchterung: Die Wassergeräusche ersticken jeglichen Sound. Lauter machen ist für mich aber keine Option, schließlich will ich mir keinen Hörschaden holen. Beim Schwimmen geht es dann aber. Zumindest, wenn man langsam schwimmt. Vier Bahnen später hat sich dann aber der Kopfhörer aus dem rechten Ohr verabschiedet. Ärgerlich, denn allein das erste Anziehen hat mich über 10 Minuten gekostet.
Schnell Schwimmen geht also nicht, und die Bügel scheinen nicht für jedes Ohr geeignet zu sein. Und unbequem werden die Bügel mit der Zeit auch. Eine Badekappe könnte vielleicht helfen, die ganze Konstruktion zu fixieren.
Und tatsächlich, mit Badekappe sind die Wassergeräusche tatsächlich reduziert und die Kopfhörer halten auch. An den Druck, denn man anfänglich verspürt, gewöhnt man sich. Nur die Bedienung des Aquabeat ist unter der Badekappe erschwert.
Die Alternative zu den mitgelieferten Kopfhörern wäre sonst auch teuer geworden. Maßangefertigte In-Ear-Kopfhörer verbessern die Klangqualität erheblich, sind aber unter 400 Euro kaum zu haben. Mein Fazit: Der Aquabeat bietet Musikvergnügen beim gemütlichen Bahnenziehen. Für ein intensives und konzentriertes Schwimmtraining ist er weniger geeignet. Aber das reicht ja schon.