Neuer Trend: Runde Zeitfahrhelme in Radsport und Triathlon Christian Riedel

Neuer Trend: Runde Zeitfahrhelme in Radsport und Triathlon

  • Jörg Birkel
Ein klassischer Zeitfahrhelm mit langem Schweif bringt nur eine Zeitersparnis, wenn man den Kopf ruhig in der Aeroposition hält. Dreht man den Kopf aber nach unten oder zur Seite, kann sich die Aerodynamik sogar verschlechtern. Abgerundete Helme sollen diese Problematik verbessern.

Wer schnell Rad fahren möchte, der muss den Windwiderstand überwinden. Da der Windwiderstand mit der gefahrenen Geschwindigkeit im Quadrat wächst, stößt man irgendwann an die Grenzen seiner Kraft. Um dennoch schneller fahren zu können, muss man folglich diesen Widerstand reduzieren.

Es gibt beim Radfahren sicherlich einige Faktoren, die sich bremsend auf die Fahrgeschwindigkeit auswirken. Neben der Rahmenform, profilierten Laufrädern oder Trinkflaschen ist es vor allem die Sitzposition des Fahrers, die den meisten Widerstand erzeugt.

Eine aerodynamische Sitzposition hilft also enorm dabei, Energie zu sparen und schneller zu radeln, weil die Luftangriffsfläche durch das Absenken des Oberkörpers reduziert wird. Allerdings bleibt der Kopf immer im Wind und bietet daher ebenfalls viel Angriffsfläche.

Wenn es möglich ist, die Luftströmung möglichst verwirbelungsfrei um den Kopf herum zu leiten, dann kann man schneller fahren. Ein tropfenförmiger Aerohelm bringt eine solche Aerodynamikverbesserung und leitet den anströmenden Wind von allen Seiten gut um den Helm herum.

Bei Zeitfahrhelmen geht die verbesserte Aerodynamik allerdings häufig mit einer schlechteren Belüftung und damit einer höheren Hitzeentwicklung einher. Helmentwickler stehen also häufig vor dem Problem, einen Kompromiss eingehen zu müssen.

Ungeachtet der Belüftung lassen sich bei einer konsequenten Kopfhaltung in Aeroposition je nach Modell rund 12 Watt einsparen. Dreht man dagegen ständig den Kopf nach unten oder zur Seite geht der Effekt wieder verloren oder kehrt sich ins Gegenteil. Zumindest, wenn man einen typischen Zeitfahrhelm mit langem Schweif fährt.

Neuere Aerohelm-Modelle mit kurzem oder abgerundetem Schweif sollen diese Problematik entschärfen und dem Fahrer eine komfortablere Kopfhaltung ermöglichen. Hier ist ein Überblick über aktuelle Helmformen im Zeitfahren:



1) Kask Bambino

Beschreibung: Leichter Aerohelm mit abgerundetem, kurzem Schweif. Abnehmbares Magnet-Visier. Kleine Belüftungsschlitze.
Farben: schwarz, weiß
UVP: 399€

2) Rudy Project Wing57

Beschreibung: Gelungene Weiterentwicklung des Wingspan. Leichter und aerodynamischer Helm mit variabler Belüftung und anpassbarem Schweif. Abnehmbares Visier.
Farben: voraussichtlich schwarz, weiß, gelb
UVP: vermutlich rund 320€

3) Casco Speedtime

Beschreibung: Kompromisslose Aerodynamik mit großem, maskenähnlichem Visier. Variables Belüftungssystem. Gute Aerowerte bei verschiedenen Anströmwinkeln. Gute Passform.
Farben: schwarz-weiß
UVP: 359€

4) Giro Air Attack Shield

Beschreibung: Aerodynamisch geformter Straßenhelm mit guter Belüftung. Niedriges Gewicht. Abnehmbares Magnet-Visier. Hoher Tragekomfort.
Farben: schwarz, schwarz-grau, weiß
UVP: 239€

5) Specialized S-Works Evade

Beschreibung: Aerodynamisch geformter Straßenhelm mit guter Belüftung. Im Windkanal getestet. Hoher Tragekomfort und hohe Sicherheit durch Kevlar-Verstärkung.
Farben: schwarz, weiß
UVP: vermutlich um 250$

6) Uvex race 6

Beschreibung: Kugelförmiger Zeitfahrhelm mit abnehmbarem Magnet-Visier. Gute Einstellmöglichkeit, wenig Belüftung. Relativ schwer.
Farben: Schwarz
UVP: 599€

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