Was kostet gesunde Ernährung? - Wie lagere ich Lebensmittel richtig?
- Christian Riedel
Wenn man nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hat - und 4,24 Euro am Tag sind nicht wirklich viel Geld, wenn man sich gesund ernähren will - muss man darauf achten, so viel Geld wie möglich zu sparen. Dazu gehört auch, die Lebensmittel die man gekauft hat, zu verwenden und nicht wegwerfen zu müssen. Wer weiß wie man Lebensmittel richtig lagert, muss auch weniger wegwerfen.
Im Schnitt wirft jeder Deutsche 100kg Lebensmittel im Jahr auf den Müll. Das muss nicht sein, wie auch dipl. Oecotrophologin Anne Krenzin, die Christian Riedel bei seinem Projekt berät, erklärt: „Die richtige Lagerung hat erheblichen Einfluss auf die Qualität und die Haltbarkeit eines jeden Lebensmittels. Denn nur durch eine optimale Lagerung wird auch gewährleistet, dass die Lebensmittel lange frisch bleiben und die enthaltenen Nährstoffe bis zum Verzehr erhalten bleiben. Bei falscher Lagerung können die Lebensmittel nicht nur frühzeitig verderben, sondern im Extremfall auch gesundheitsschädlich werden.“
Was sollte ich beim Einkauf beachten?
Schon beim Einkaufen kann man einige Dinge beachten. „Das Wichtigste ist zunächst einmal das Mindesthaltbarkeitsdatum“, sagt Anne Krenzin. „Oft findet man das gleiche Lebensmittel mit unterschiedlichen Haltbarkeitsdaten im Supermarktregal. Hier gilt es natürlich, das Produkt mit dem spätesten Datum zu kaufen.“ Natürlich wollen die Händler die Lebensmittel zuerst verkaufen, deren Haltbarkeitsdatum als erstes abläuft. Daher stellen sie diese ganz vorne ins Regal. Weiter hinten stehen dann meistens die neueren Produkte, die länger haltbar sind. „Häufig findet man auf der Verpackung neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum auch Angaben dazu, wie das Lebensmittel zu lagern ist“, sagt Krenzin. „Diese sollten unbedingt beachtet werden.“
Einige Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Vitamine, sind lichtempfindlich. Daher sollte man nach Angaben von Anne Krenzin lieber Produkte in lichtundurchlässigen Verpackungen nehmen. Also lieber Tetra Packs als Glasflaschen.
Nach dem Einkaufen sollte man die Produkte so schnell wie möglich entsprechend lagern. „Nach dem Einkauf sollten alle kühlungsbedürftigen Lebensmittel direkt in den Kühlschrank bzw. Gefrierschrank geräumt werden“, empfiehlt Anne Krenzin. „Am besten packt man Fleisch und Fleischwaren sowie Käse und bereits geschnittenes Obst und Gemüse in verschlossene Gefäße, um den Kontakt mit Sauerstoff zu minimieren. Dadurch bliebt die Qualität länger erhalten.“
Die richtige Lagerung
Die meisten Lebensmittel sollten kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Insofern sind Keller, Kühlschrank und dunkle Räume für die meisten Lebensmittel der optimale Aufbewahrungsort.
„Da viele Lebensmittel nicht nur licht-, sondern auch hitzeempfindlich sind, sollte die Temperatur beim Lagern zwischen 0°C und 12°C liegen, also möglichst kühl sein“, sagt Anne Krenzin. „Um die lichtempfindlichen Inhaltsstoffe der Lebensmittel zu schützen, die nicht lichtundurchlässig verpackt sind, sollte der Aufbewahrungsort nach Möglichkeit dunkel sein. Außerdem ist unbedingt zu beachten, dass der Lagerraum nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken ist.“
Die Lagerung im Kühlschrank
Wenn man seine gekauften Lebensmittel in den Kühlschrank packt, muss man wissen, dass es auch dort verschiedene Temperaturzonen gibt, die unterschiedlich kalt sind. Und jede Zone ist für unterschiedliche Lebensmittel geeignet.
Das sagt auch Anne Krenzin: „Grundsätzlich gilt, je weiter oben sich das Fach im Kühlschrank befindet, desto wärmer ist es.“ Schließlich steigt Wärme nach oben. „Ausnahmen bilden hier lediglich die Fächer in der Tür und das etwas wärmere Gemüsefach, da die darüber liegende Glasplatte die kalte Luft abhält.“
Diese Stellen sind die wärmsten Orte im Kühlschrank. Daher sollten hier vor allem Lebensmittel aufbewahrt werden, die gegen Kälte empfindlich sind oder nicht sehr kalt gelagert werden müssen. In den Türfächern lagert man daher am besten Eier, Butter, Saucen, Marmeladen sowie Getränke (Ausnahme: Milch). Das Gemüsefach ist – wie der Name schon sagt – für die Lagerung von Obst und Gemüse geeignet. Es bleibt hier einige Tage gut haltbar. Eine Ausnahme bilden hier jedoch die Obstsorten, die gegen Kälte empfindlich sind und daher besser nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Dazu gehören neben Zitrus- und Südfrüchten (z. B. Bananen und Ananas) auch Gurken, Zucchini, Paprika und Kartoffeln. Diese Lebensmittel sollten an kühlen, dunklen und trockenen Orten wie zum Beispiel dem Keller, gelagert werden.
Die kälteste Stelle im Kühlschrank ist das Fach direkt oberhalb des Gemüsefachs. Hier sollten die Produkte gelagert werden, die schnell verderblich sind und daher besonders kühl gelagert werden sollten. Dies trifft hauptsächlich auf frische Fleisch- und Fischprodukte zu. Diese Lebensmittel halten sich aber auch im kältesten Fach nur kurz. Vor allem frischer Fisch und Hackfleisch sind unbehandelt nur einige Stunden haltbar. Andere Fleischwaren halten sich hier einige Tage. Achtung: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man bei diesen Produkten immer unbedingt auf das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum achten!
„Milch und Milchprodukte (Ausnahme: Käse) müssen nicht ganz so kühl gelagert werden“, sagt Anne Krenzin. Daher ist der richtige Platz für diese Produkte in der Mitte des Kühlschrankes. Am wärmsten ist das oberste Fach. Dies ist vor allem für Käse und bereits zubereitete Speisen am besten geeignet.
Brot letztendlich sollte nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, sondern am besten in einem Brotkasten. Dort ist es dunkel und trocken. Im Übrigen enthält Vollkornbrot nicht nur mehr Nährstoffe, sondern hat gegenüber hellem Brot auch den Vorteil, dass es mit etwa 10 Tagen viel länger haltbar ist. Helles Brot hält sich nur etwa ein bis zwei Tage.
Über die Expertin: www.service-ernaehrung.de
Mehr zum Projekt gibt es unter www.ernaehrung-mit-hartz4.de