Fachbegriffe aus dem Stoffwechsel erklärt
- Christian Riedel
Die beiden wesentlichen Stoffwechselprozesse bezeichnet man als katabol und als anabol. Unter katabol versteht man den Abbau von Kohlenhydraten, Fetten oder Eiweißen zur Freisetzung von Energie. Beim anabolen Stoffwechsel wird hingegen neues Gewebe, beispielsweise Muskulatur, aufgebaut.
Anabol ist nicht gleichbedeutend mit verboten
Daher leitet sich auch der Begriff Anabolika ab. Unter Anabolika versteht man Substanzen, die den Aufbau von körpereigenem Gewebe fördern. Fälschlicherweise wird ein Anabolikum häufig direkt mit Doping gleichgesetzt. Eiweiß ist bereits ein anaboler Stoff, der für den Aufbau von Muskelgewebe benötigt wird. Verboten sind anabole Substanzen erst, wenn sie künstlich hergestellt werden.
Auf der Dopingliste des IOC ist genau definiert, was ein Sportler darf und was als Doping gilt. In der Regel gilt zum Beispiel die Einnahme von künstlich hergestellten anabolen Steroiden (Sexualhormonen) als Doping. Alle Stoffwechselprozesse, die dem Aufbau von körpereigenem Gewebe dienen, werden als Anabolismus bezeichnet.
Eiweiße sind vielseitig verwendbar
Katabolimus bezeichnet dagegen alle Stoffwechselprozesse, die der Energiegewinnung dienen. Der bevorzugte Energielieferant beim Sport sind Kohlenhydrate. Aber auch Fette werden in erster Linie katabol verstoffwechselt, während Eiweiße primär als Baumaterial dienen.
Gehen uns allerdings die Kohlenhydrate aus, kann der Körper auch auf Eiweiße als Brennmaterial zurückgreifen. Je nach Bedarf kommt es dann zur Glukogenese (Umwandlung von Aminosäuren in Glukose) oder zur Lipogenese, also der Neubildung von Fettsäuren. Eiweiße werden also sowohl anabol als auch katabol verstoffwechselt.