Sonnenpower – Vitamin D hilft bei Multipler Sklerose
- Jörg Birkel
Amerikanische Forscher haben nun im Tierversuch die Zusammenhänge zwischen Vitamin D und Schutzfunktion ergründet. Vitamin D hindert fehlprogrammierte Immunzellen offenbar daran, aus dem Blut ins Gehirn einzudringen. So könnten Nervenschäden im Gehirn verhindert werden.
In klinischen Studien soll nun geprüft werden, in wieweit sich die Erkenntnisse auf den Menschen übertragen lassen. Die US-Forscher erhoffen sich davon neue Therapieansätze für die bislang noch unheilbare Erkrankung.
Eine solche Behandlung, die den natürlichen Schutzmechanismus von Vitamin D ausnutze, könne möglicherweise wirksamer sein als derzeit verfügbare Medikamente, hoffen die Forscher der Johns Hopkins Universität in Baltimore.
Bei MS kommt es in den Lymphknoten zur Bildung krankhaft veränderter Immunzellen (T-Helferzellen), die über das Blut ins Gehirn gelangen und dort die Nervenzellen angreifen. Die veränderten T-Helferzellen greifen die schützenden Myelinhüllen der Nervenfasern an und stören so die Reizübertragung. Lähmungserscheinungen, Sprech- und Sensibilitätsstörungen sind die Folge.
Um die Schutzwirkung von Vitamin D zu ergründen, lösten die Wissenschaftler bei Versuchsmäusen eine MS-ähnliche Erkrankung aus und behandelten diese gleichzeitig mit Vitamin-D-Präparaten. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe entwickelten die mit hochdosierten Vitaminen behandelten Mäuse keine Symptome.
Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)