Schnitzel ist die Nummer 1 in der Kantine
- Jörg Birkel
Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Catering-Unternehmens Compass, die jährlich rund 70 Millionen Mahlzeiten servieren. Temperatur und Jahreszeit haben dem Unternehmen zufolge einen Einfluss auf die Speisenwahl. Im Sommer würden durchaus mehr leichtere Speisen und Salate serviert, während in der kalten Jahreszeit deftigere Gerichte dominierten.
Anders als die Zahlen es darstellen, würden sich viele Kunden aber durchaus gesundheitsbewusst zeigen, schließlich sei mittlerweile jedes dritte Essen vegetarisch, lässt Compass verlauten.
Unsere Meinung: Die Schlussfolgerung, dass sich Angestellte zunehmend gesundheitsbewusst ernährten, nur weil mittlerweile ein paar vegetarische Mahlzeiten mehr serviert werden, ist etwas dünn.
Zwar sprechen fleischlose Mahlzeiten für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, aber auf über 60 Prozent der Belegschaft trifft das bisher nicht zu. Im Gegenteil, trotz ständiger Aufklärung über Ernährung, dominieren Klassiker wie Schnitzel, Currywurst und Spagetti auch weiterhin das Bild auf deutschen Kantinentischen.
Problematisch ist dabei aber nicht mal das Fleisch, sondern die unbewusste Nahrungsaufnahme getreu dem Motto „Ich essen, was mir schmeckt. Basta.“ Dieses Argument bekommt man in Gesprächen immer wieder zu hören. Schließlich habe das mit Lebensqualität zu tun.
Gesunde Ernährung und Genuss müssen aber kein Widerspruch sein. Das ist der große Irrtum, dem die Currywurst-Fans unterliegen. Jeder, der erfolgreich seine Ernährung umgestellt hat, wird nach kurzer Zeit bestätigen können, dass der Satz genau andersrum lauten müsste. Statt „Ich esse, was mir schmeckt“, müsste es heißen „Mir schmeckt, was ich esse.“
Unser Geschmack ist trainierbar. Was ich regelmäßig zu mir nehme, schmeckt mir. Ändere ich meine Ernährungsgewohnheiten, ändert sich auch mein Geschmack. Und mit der Zeit wird man feststellen, dass alte Lieblingsgerichte so gar keinen Reiz mehr auf einen ausüben.
Hier: Das Wiener Schnitzel Rezept von Spitzenkoch Mario Lohninger