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Experteninterview: Was ist Clean Eating?
Du kennst Clean Eating nur als Hashtag bei Instagram? Dann wird es Zeit, mehr über den Ernährungstrend zu erfahren. Ernährungsmediziner Prof. Dr. Daniel König erklärt im Interview, was es mit Clean Eating auf sich hat.
netzathleten.de: Prof. Dr. König, was ist Clean Eating?
Prof. Dr. König: Der Hintergrund von Clean Eating ist, dass wir wieder wegkommen von Fertig-Nahrung, auf die wir keinen Einfluss haben. Zum Beispiel, was für Zutaten verwendet werden oder wie das Essen zubereitet wird. Das können gehärtete Fette sein oder Zucker – eben Dinge, die man bei selbst zubereitetem Essen nicht zwingend (in hohem Maße) hinzufügen würde. Beim Clean Eating steuert man dagegen an: Clean Eater kaufen frisch ein, bereiten frisch und gesund zu, sodass die Nährstoffe beim Kochen geschont werden. Man verzichtet beim Clean Eating auf Weißmehl oder Einfach-Zucker, damit der Insulin-Spiegel unten bleibt.
netzathleten.de: Das klingt jetzt alles nicht neu.
Prof. Dr. König: Ja, das muss man ganz klar sagen: Clean Eating ist ein Trend, der anders verpackt zurückgekommen ist. Denn: Clean Eating greift eigentlich die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf. Es ist im Moment aber vor allem als eine Gegenbewegung anzusehen.
netzathleten.de: Was ist denn das Ziel dieser Ernährungsweise beziehungsweise der Gegenbewegung, wie Sie sie nennen?
Prof. Dr. König: Clean Eating bedeutet, dass ich mir darüber bewusst bin, was ich kaufe und wie ich die Nahrung zubereite. Mit Gegenbewegung meine ich, dass ich mir genau darüber bei Fast Food nicht im Klaren bin. Man kauft sich beispielsweise einen Beutel Tortellini, stellt sie in die Mikrowelle und ist nach zwei Minuten satt. Danach hat man aber keine Ahnung, was man da überhaupt gegessen hat.
netzathleten.de: Wie sieht es mit wissenschaftlichen Belegen zum Clean Eating aus?
Prof. Dr. König: Einen wissenschaftlichen Beleg für die Gesamt-Philosophie des Clean Eatings gibt es noch nicht. Für die Einzelaussagen, dass ich beispielsweise Gemüse nicht zu lange kochen darf, weil dann die Nährstoffe verloren gehen, gibt es einen wissenschaftlichen Hintergrund.
netzathleten.de: Ist Clean Eating aufwendig?
Prof. Dr. König: Klar, aufwendiger als Fast Food allemal. Man muss sich eben für diesen Ansatz begeistern und sich etwas Zeit nehmen. Wer nicht gerne kocht, nicht gerne einkauft und am liebsten schnell im Imbiss isst, für den ist Clean Eating keine Alternative.
netzathleten.de: Hat Clean Eating eigentlich etwas mit einer Diät zu tun oder handelt es sich eher um eine langfristige Ernährungsweise?
Prof. Dr. König: Es gibt einige extreme Clean Eater, die sich selbst Verbote aussprechen. Wenn man das Ganze aber so betreibt, wie ich es beschrieben habe, dann ist das eine langfristige Ernährungsweise.
netzathleten.de: Muss ich als Clean Eater denn gänzlich auf Fast Food verzichten?
Prof. Dr. König: Nein. Aus meiner Sicht ist es schwierig, sich langfristig bestimmte Dinge zu verbieten. Ernährung sollte kein Sektentum sein. Aber das ist subjektiv. Es gibt eben auch Clean Eater, die das Konzept streng leben und sich Dinge verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
netzathleten.de: Dann gibt es vermutlich auch niemanden, dem Sie von Clean Eating abraten würden?
Prof. Dr. König: Nein, weil es keine extreme Ernährungsform ist wie zum Beispiel bei einer Low-Carb-Ernährung. Es ist eine ausgewogene Mischkost. Auch Veganer und Vegetarier können Clean Eating betreiben.
Zur Person: Prof. Dr. Daniel König ist Leiter des Arbeitsbereichs Ernährung und Sport an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Prof. Dr. König: Der Hintergrund von Clean Eating ist, dass wir wieder wegkommen von Fertig-Nahrung, auf die wir keinen Einfluss haben. Zum Beispiel, was für Zutaten verwendet werden oder wie das Essen zubereitet wird. Das können gehärtete Fette sein oder Zucker – eben Dinge, die man bei selbst zubereitetem Essen nicht zwingend (in hohem Maße) hinzufügen würde. Beim Clean Eating steuert man dagegen an: Clean Eater kaufen frisch ein, bereiten frisch und gesund zu, sodass die Nährstoffe beim Kochen geschont werden. Man verzichtet beim Clean Eating auf Weißmehl oder Einfach-Zucker, damit der Insulin-Spiegel unten bleibt.
netzathleten.de: Das klingt jetzt alles nicht neu.
Prof. Dr. König: Ja, das muss man ganz klar sagen: Clean Eating ist ein Trend, der anders verpackt zurückgekommen ist. Denn: Clean Eating greift eigentlich die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf. Es ist im Moment aber vor allem als eine Gegenbewegung anzusehen.
netzathleten.de: Was ist denn das Ziel dieser Ernährungsweise beziehungsweise der Gegenbewegung, wie Sie sie nennen?
Prof. Dr. König: Clean Eating bedeutet, dass ich mir darüber bewusst bin, was ich kaufe und wie ich die Nahrung zubereite. Mit Gegenbewegung meine ich, dass ich mir genau darüber bei Fast Food nicht im Klaren bin. Man kauft sich beispielsweise einen Beutel Tortellini, stellt sie in die Mikrowelle und ist nach zwei Minuten satt. Danach hat man aber keine Ahnung, was man da überhaupt gegessen hat.
netzathleten.de: Wie sieht es mit wissenschaftlichen Belegen zum Clean Eating aus?
Prof. Dr. König: Einen wissenschaftlichen Beleg für die Gesamt-Philosophie des Clean Eatings gibt es noch nicht. Für die Einzelaussagen, dass ich beispielsweise Gemüse nicht zu lange kochen darf, weil dann die Nährstoffe verloren gehen, gibt es einen wissenschaftlichen Hintergrund.
netzathleten.de: Ist Clean Eating aufwendig?
Prof. Dr. König: Klar, aufwendiger als Fast Food allemal. Man muss sich eben für diesen Ansatz begeistern und sich etwas Zeit nehmen. Wer nicht gerne kocht, nicht gerne einkauft und am liebsten schnell im Imbiss isst, für den ist Clean Eating keine Alternative.
netzathleten.de: Hat Clean Eating eigentlich etwas mit einer Diät zu tun oder handelt es sich eher um eine langfristige Ernährungsweise?
Prof. Dr. König: Es gibt einige extreme Clean Eater, die sich selbst Verbote aussprechen. Wenn man das Ganze aber so betreibt, wie ich es beschrieben habe, dann ist das eine langfristige Ernährungsweise.
netzathleten.de: Muss ich als Clean Eater denn gänzlich auf Fast Food verzichten?
Prof. Dr. König: Nein. Aus meiner Sicht ist es schwierig, sich langfristig bestimmte Dinge zu verbieten. Ernährung sollte kein Sektentum sein. Aber das ist subjektiv. Es gibt eben auch Clean Eater, die das Konzept streng leben und sich Dinge verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
netzathleten.de: Dann gibt es vermutlich auch niemanden, dem Sie von Clean Eating abraten würden?
Prof. Dr. König: Nein, weil es keine extreme Ernährungsform ist wie zum Beispiel bei einer Low-Carb-Ernährung. Es ist eine ausgewogene Mischkost. Auch Veganer und Vegetarier können Clean Eating betreiben.
Zur Person: Prof. Dr. Daniel König ist Leiter des Arbeitsbereichs Ernährung und Sport an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.