Wasser und Salz – Woraus besteht Schweiß? istockphoto.com/Ridofranz

Wasser und Salz – Woraus besteht Schweiß?

  • Christian Riedel
Beim Sport beginnt der Körper zu schwitzen, um die Körpertemperatur zu senken. Schweiß besteht zum großen Teil aus Wasser. Das verdunstet und es entsteht Verdunstungskälte, welche die Körpertemperatur reguliert. Neben Wasser besteht Schweiß aus vielen anderen Bestandteilen. Welche das sind, erfährst Du hier.

Wenn wir bei körperlicher Belastung nicht schwitzen würden, könnten wir keine Leistung erbringen, da der Organismus sonst überhitzen würde. Die Fähigkeit zu schwitzen ist also eine Grundvoraussetzung, um überhaupt Sport machen zu können. Je besser der Organismus trainiert ist, desto früher beginnt er zu schwitzen. Das ist ungefähr so, wie wenn man vor der größten Mittagshitze die Klimaanlage anschaltet, um es auch dann kühl zu haben. Schaltet man die Klimaanlage erst an, wenn es heiß ist, dauert es eine Weile, bis die Hitze wieder heruntergekühlt ist. Maximal kann ein Mensch rund 2 Liter Schweiß pro Stunde produzieren.

Beim Körper funktioniert die Klimaanlage ähnlich. Mit dem Unterschied, dass es den Mitmenschen nicht verborgen bleibt, wenn jemand schwitzt oder geschwitzt hat. Dafür sorgen spätestens die entsprechenden Duftstoffe, die im Schweiß enthalten sind. Die kennt jeder wahrscheinlich noch aus einer muffigen Sporthalle.

Der Schweiß verdunstet auf der Haut. Der Verdunstungsprozess ist eine so genannte endotherme Reaktion, bei der der Umgebung Energie entzogen wird. Dabei entsteht Kälte, die den Organismus herunterkühlt. Es ist also logisch, dass Schweiß zum großen Teil aus Wasser bestehen muss, um diese Reaktion hervorzurufen. Tatsächlich besteht Schweiß zu rund 99 Prozent aus Wasser. Wie man riechen und schmecken kann, müssen im Schweiß noch andere Substanzen enthalten sein.

Salz im Schweiß


Neben Wasser sind vor allem verschiedene Salze im Schweiß enthalten. In welcher Zusammensetzung die enthalten sind, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren wie der körperlichen Disposition, Ernährung oder dem Trainingszustand sowie externen Faktoren, wie der Umgebungstemperatur oder Luftfeuchtigkeit ab. Vor allem sind Natriumionen, Chloridionen und Kaliumionen im Schweiß enthalten.

Weitere Bestandteile


Neben Salz sind verschiedene anorganische Stoffe enthalten. Dazu zählen Harnstoff, Harnsäure und langkettige Fettsäuren. Auch Aminosäuren und Ammoniak findet man im Schweiß. In geringer Konzentration enthält Schweiß auch Zucker, Carbonsäure, Milchsäure, Vitamin C und Cholesterin. Daneben sind noch weitere Stoffe enthalten, deren Konzentration aber so gering ist, dass eine Aufzählung hier nicht mehr lohnen würde.

Zudem sind bestimmte Sexualduftstoffe, so genannte Pheromone, im Schweiß enthalten. Ob und wie diese beim Menschen wirken ist wissenschaftlich umstritten, da sich das entsprechende Organ, das die Pheromone wahrnehmen kann, im Embryostatus zurückbildet. Tatsache ist hingegen, dass man einige Menschen „nicht riechen kann“, während man vom Geruch des anderen angezogen wird.

Warum stinkt Schweiß?


Frischer Schweiß ist bei einem gesunden Menschen weitgehend geruchlos. Daher ist die Frage berechtigt, warum es in den Umkleidekabinen stinkt. Das liegt vor allem an den langkettigen Fettsäuren, die an der Haut abgebaut werden. Dadurch entstehen geruchsintensive Stoffe wie Buttersäure oder Ameisensäure. Spätestens bei diesem Geruch wird klar, dass der Körper geschwitzt hat.

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