Neue Studie: Aus jung und dick wird alt und krank thinkstockphotos.de

Neue Studie: Aus jung und dick wird alt und krank

  • Christian Riedel
Wie gesund wir in unserer Jugend sind, hat einen großen Einfluss, darauf, wie es uns im Alter geht. Dänische Wissenschaftler haben nun in einer Langzeitstudie untersucht, welche Auswirkungen Übergewicht auf unsere spätere Gesundheit haben kann und sind auf beunruhigende Ergebnisse gestoßen.

Man muss nicht unbedingt Studien lesen, um zu sehen, dass unser Nachwuchs immer dicker wird. Schaut man sich entsprechende Untersuchungen von verschiedenen Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen trotzdem an, kommt man zu dem gleichen Ergebnis. So bewegen sich nach einer Untersuchung der Uni Bielefeld 80 Prozent der Jugendlichen in Deutschland zu wenig. Niederländische Mediziner aus Bilthoven haben festgestellt, dass immer mehr Kinder von Übergewicht übergewichtig oder sogar adipös sind. Und es werden immer mehr.

Was für die Betroffenen oft ein psychisches Problem ist, kann sehr schnell zu einem gesundheitlichen Problem werden. Denn wie eine dänische Kohortenstudie, in der 6.502 Männer von ihrem 22. Geburtstag bis zu ihrem 55. Lebensjahr beobachtet wurden, ergeben hat, erlebt die Hälfte aller adipösen Männer unter 22 Jahren seinen 55. Geburtstag nicht mehr (BMJ Open 2013; 3: e002698).

Diabetes-Risiko achtfach erhöht


Von den 6.502 untersuchten Männern waren zu Beginn der Studie 97 (1,5 Prozent) adipös (BMI mindestens 30). Im Laufe der Studie erkrankte fast die Hälfte (48 Prozent) an Diabetes Typ-2, Bluthochdruck, erlitt einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, es trat eine Venenthrombose auf oder sie starben im Untersuchungszeitraum. Bei den Normalgewichtigen litten nur 20 Prozent unter einer dieser Beschwerden. Man kann also sagen, dass das Risiko für die Adipösen rund dreimal so hoch war wie für die Normalgewichtigen.

Vergleicht man die Raten für die verschiedenen Krankheiten, stellt man schnell fest, wie groß der Einfluss von Übergewicht auf die Gesundheit ist. Besonders deutlich wird dies bei der Diabetes. Die Diagnosequote betrug 27 Prozent bei den Adipösen, bei den anderen nur 5 Prozent, was auch nach Abgleich von kognitiven Leistungen und Bildungsniveau einer Verachtfachung des Risikos entspricht. Beim Bluthochdruck (Hypertonie) war die Rate 14 bzw. 7 Prozent, bei den Herzinfarkten 7 zu 3 Prozent, bei dem Thromboembolien bei 6 zu 2 Prozent und beim verfrühten Tod von 16 zu 7 Prozent. Einzig beim Schlaganfall gab es keine nennenswerten Unterschiede, so die dänischen Mediziner.

Auch wenn der BMI aufgrund verschiedener Faktoren wie z.B. Körperfettanteil, Körpergröße oder Waist to hip ratio nicht unbedingt eine verlässliche Aussage über den Gesundheitszustand einer Person geben kann, sendet die dänische Studie dennoch ein dickes Warnsignal, dass wir schon von Kindheit an auf unsere Gesundheit und das Gewicht achten müssen. Schließlich ist nicht jeder mit einem BMI von 30 ein Muskelberg wie Arnold Schwarzenegger. Davon kann sich jeder selber ein Bild machen, der auf der Straße die Augen aufmacht.

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