Leere Versprechungen – Warum viele Arzneimittel nichts taugen thinkstockphotos.de

Leere Versprechungen – Warum viele Arzneimittel nichts taugen

  • Christian Riedel
In der Erkältungszeit versuchen viele, sich mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke zu schützen oder zu kurieren. Nach einer aktuellen Meldung von Stiftung Warentest, sollte man sich dabei allerdings nicht allzu viele Hoffnungen machen.

In der Erkältungssaison boomt auch das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Die Apotheken setzen mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr damit um. Leider halten viele der Präparate nicht, was man sich davon verspricht. Gerade einige frei verkäufliche Mittel gegen Erkältungen, Halsschmerzen und Schnupfen fallen bei entsprechenden Tests durch. Wie die Stiftung Warentest bekannt gegeben hat, ist die Wirkung der Medikamente nicht ausreichend belegt und viele Kombipräparate sind schlecht zusammengesetzt. Häufig sind die neuen Mittel sogar schlechter als die alten.

Insgesamt befinden sich rund 2.000 rezeptfreie Medikamente in der Datenbank mit Arzneimitteln von Stiftung Warentest. Davon schnitten 600 beim Test der Stiftung schlecht ab. Darunter auch viele Mittel und Kombimittel gegen Erkältung wie Grippostad C Kapseln, Wick DayMed-Produkte und Aspirin Complex Granulat. Laut der Stiftung sind diese bei einer Erkältung deutlich weniger wirksam als erhofft. So soll bei Fieber Parazetamol alleine und bei einem Schnupfen nur kurzzeitig ein Nasenspray verwendet werden, das die Schleimhäute abschwellen lässt.

Kritik der Stiftung


Besonders kritisch sehen die Tester die Kombination von Schmerzmitteln und anregenden Mitteln, die in vielen Erkältungsmedikamenten verwendet wird. Skeptisch sehen die Tester auch den hohen Alkoholgehalt in einigen Erkältungsmitteln für die Nacht. Auch die Zusammenstellung bei einigen Tabletten gegen Halsinfektionen (z.B. Dobendan Strepsils Dolo, Dorithricin und Lemoncin Lutschtabletten) wurde bemängelt.

Die Stiftung Warentest hat aus diesem Grund eine Liste mit 33 bekannten und weniger bekannten Mitteln zusammengestellt, von denen sie vor einem Kauf abraten. Gleichzeitig schlägt die Stiftung Alternativen vor, die gegen die entsprechenden Probleme helfen können. Auch wenn in den Apotheken in jedem Jahr rund 600 Millionen frei verkäufliche Arzneimittel über die Ladentheke gehen, sollte man trotzdem in jedem Fall noch seinen Hausarzt befragen. Der kann einem ebenfalls oft Tipps geben, welche Mittel helfen und welche nicht. So wird man nicht nur schneller gesund, sondern kann auch noch Geld für unwirksame Medikamente sparen.

Zur Meldung von Stiftung Warentest

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