Kein Anschluss mehr - Handys schaden den Spermien
- Christian Riedel
Ob Handystrahlung schädlich ist, wird immer wieder heiß diskutiert. Sie stehen immer noch im Verdacht, Hirntumore verursachen zu können. Klare Beweise dafür gibt es noch keine. Allerdings haben chinesische Forscher in einer Metaanalyse herausgefunden, dass eine deutlich tiefer liegende Region im männlichen Körper von Handystrahlen beeinträchtigt werden könnte.
Allem Anschein nach leidet die Qualität der Spermien, wenn man sein Handy dauernd in der Hosentasche mit sich herum schleppt. Die Wissenschaftler fanden deutliche Hinweise, dass sowohl die Konzentration, die Beweglichkeit sowie die Lebensdauer des männlichen Samens nachlässt, wenn man dauerhaft der Strahlung durch das Mobiltelefon ausgesetzt ist. Allerdings unterschieden sich die Ergebnisse von Studie zu Studie deutlich.
Auch Studienleiter Kaijun Liu glaubt, dass „Radiofrequenzstrahlung womöglich die Qualität des menschlichen Samens beeinträchtigen kann.“ So schreibt er es zumindest in seinem Ergebnis (Andrology 2014, online 3. April). Dabei ist es egal, ob es sich um menschlich, tierische oder in vitro Studien gehandelt hatte. Zwar unterschieden sich die Ergebnisse etwas von Studienart zu Studienart. Die Qualität der Spermien unter Einfluss von Radiofrequenzstrahlung war aber bei allen drei Studienarten deutlich beeinträchtigt.
Das Forscherteam um Kaijun Liu von der Dritten Militär-Medizinischen Universität der Chinesischen Volksbefreiungsarmee hat die Ergebnisse von insgesamt zwölf verschiedenen Studien einer genauen Untersuchung unterzogen. Insgesamt flossen die Gesundheitsdaten von 1.533 Menschen und 97 Ratten in die Ergebnisse mit ein. Vier Studien waren mit Menschen, vier mit Tieren durchgeführt worden, bei vier Studien handelte es sich um so genannte in vitro Studien, also Untersuchungen im Labor.
Dass man nun zeugungsunfähig wird, wenn man sein Handy dauernd in der Hosentasche mit sich herum schleppt, ist nach Aussage der Forscher nicht gewiss. Allerdings empfehlen sie, das Handy besser nicht in der Nähe der Geschlechtsorgane mit sich herum tragen, um kein unnötiges Risiko einzugehen.
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