Keine Heilung für die Knorpel – Glucosamin hilft nicht thinkstockphotos.de

Keine Heilung für die Knorpel – Glucosamin hilft nicht

  • Christian Riedel
Glucosamin galt lange als Rettung, um kaputten Knorpel zu reparieren. Eine Studie in den USA hat nun aber ergeben, dass Glucosamin leider keinen positiven Effekt auf die Knorpelheilung in kaputten Knien hat.

Probleme mit dem Knorpel gehören für viele Sportler zum Alltag. Das Problem mit dem Knorpel ist, dass er nicht mehr repariert werden kann, wenn er einmal kaputt ist. Schon so mancher Sportler musste seine Karriere wegen eines Knorpelschadens beenden. Vor allem die Knie sind hier stark gefährdet. Wenn hier der Knorpel verschwunden ist, reibt Knochen auf Knochen. Die Schmerzen hier sind so stark, dass an eine sportliche Betätigung in der Regel nicht mehr zu denken ist.

Hilfe versprechen sich viele vom Nahrungsergänzungsmittel „Glucosamin“. Das soll die Schmerzen lindern und sogar bei der Regeneration des Knorpels helfen. Doch leider ist diese Hoffnung wohl vergeblich. Denn zumindest ergab eine US-Studie, dass die Einnahme von Glucosamin über ein halbes Jahr nicht dazu beitragen kann, die Knorpelschäden in schmerzenden, arthrotischen Knien zu lindern.

In sechs Monaten keine Verbesserung


Dass Glucosamin als Knorpel-Heiler gilt, liegt unter anderem daran, dass viele glauben, dass Glucosamin als Bestandteil des Bindegewebes in den Knorpel eingebaut werden kann. Da Knorpel ansonsten nicht regeneriert, wäre dieser „Ersatzknorpel“ die letzte Rettung, wenn der natürliche Puffer zerstört ist. Doch leider funktioniert das nicht so wie gedacht. Zumindest wiesen die behandelten von Arthrose geschädigten Knie in einem 24-wöchigen Test an der University of Arizona, Tucson keine strukturellen Verbesserungen auf (Arthritis Rheumatol 2014; 66: 930-939).

Insgesamt nahmen 100 Testpersonen mit leichten bis chronischen Knieschmerzen aufgrund eines Knorpelschadens an der Studie teil. Sie bekamen morgens einen knappen halben Liter Diätlimonade zu trinken, die mit rund 1.500mg Glucosaminhydrochlorid angereichert war. Eine ebenso große Kontrollgruppe bekam ebenfalls einen halben Liter Diätlimo, allerdings ohne das Glucosamin.

Leider zeigte sich in entsprechenden magnetresonanztomografischen Untersuchungen bei der Glucosamin-Gruppe keine Verbesserungen, wobei man an dieser Stelle direkt fragen kann, warum der Test mit Diätlimonade gemacht wurde und welche Auswirkung ein halber Liter Diätlimo am Tag auf die Gesundheit haben kann. In jedem Fall konnte die Forschergruppe um Kent Kwoh keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen feststellen, was die Entwicklung des Knorpels angeht. Die Hoffnung, dass eine orale Aufnahme von Glucosamin Knorpel heilen kann, scheint also wohl leider zu verpuffen.

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