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Schutz für das Gehirn – Bewegung gegen Alzheimer und Demenz

  • Christian Riedel
Im Alter dement zu sein ist eine Angst, die viele Menschen teilen. Einen garantierten Schutz vor Alzheimer und Demenz gibt es zwar nicht, aber wer sich regelmäßig bewegt, kann das Alzheimer- ud Demenzrisiko beträchtlich verringern.

Unser Lebensstil beeinträchtigt auch in hohem Maße, wie fit unser Gehirn im Alter ist. So haben vergangene Studien gezeigt, dass Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes das Alzheimerrisiko deutlich vergrößern können. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass bei normalgewichtigen Nichtrauchern ohne Diabetes die Wahrscheinlichkeit für Alzheimer deutlich geringer ist. Einer aktuellen Studie zu Folge ist aber Bewegung der wichtigste Faktor, um das Gehirn gesund zu halten. Laut einer britischen Studie könnte mit Bewegung jede fünfte Demenz verhindert werden.

Grundsätzlich haben Kohortenstudien in der Vergangenheit gezeigt, dass das Alzheimerrisiko durch verschiedene Faktoren erhöht wird. Das Problem dabei ist, dass die Faktoren nicht voneinander getrennt betrachtet wurden. Es ist ja oft so, dass Menschen mit Übergewicht eher zu Bluthochdruck und Diabetes neigen ebenso wie auch das Rauchen den Blutdruck erhöht. Und wer sich zu wenig bewegt, erhöht das Risiko für alle Faktoren, die sich letztendlich negativ auf die Gesundheit unseres Gehirns auswirken können.

Britische und US-amerikanische Forscher haben deshalb nun versucht, die Risikofaktoren voneinander zu trennen und jeden einzelnen mit einem erhöhten Alzheimerrisiko in Verbindung zu setzen. Dazu nahmen sie das Alzheimerrisiko aus verschiedenen Studien und setzten es mit den sieben wichtigsten Lebensstilfaktoren in einen Zusammenhang. Diese Faktoren sind: Übergewicht, Bewegung, Diabetes, Depressionen, Bluthochdruck, Rauchen und Bildung. In der Folge versuchten sie herauszufinden, wie viele Erkrankungen sich theoretisch verhindern ließen, wenn sich der Betroffene anders verhalten hätte.

Bildung vor Rauchen


Insgesamt stellten die Forscher fest, dass mit einer höheren Bildung die meisten Alzheimerfälle hätten verhindert werden können. Laut den Studienergebnissen wären 19 Prozent der Fälle vermeidbar gewesen. Dieser Faktor ist aber nur deswegen so stark, weil global betrachtet die Bildung in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern so gering ist. Mit Rauchen könnte man immerhin noch 14 Prozent der Erkrankungen vermeiden.

Auf Platz drei kommt die Bewegung. Laut den Wissenschaftlern um Dr. Sam Norton könnten mit mehr Bewegung rund 13 Prozent der Alzheimerfälle verhindert werden. Auf den weiteren Plätzen folgen Depressionen (8 Prozent), Hypertonie (5 Prozent), Diabetes (3 Prozent) und Übergewicht (2 Prozent). Addiert man diese Zahlen könnten rund die Hälfte aller Alzheimererkrankungen durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden.

Sport schützt


Setzt man nun einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Risikofaktoren, kann man schnell feststellen, welchen Einfluss die Bewegung auf das Risiko hat. Schließlich kann man mit Sport Übergewicht vermeiden, den Blutdruck senken und auch Erkrankungen wie Diabetes und Depressionen vorbeugen. Daher führen die Forscher auch jede fünfte Demenz auf körperliche Inaktivität zurück.

Um auch im Alter noch ein fittes Gehirn zu haben, raten die Forscher daher, sich mehr zu bewegen. So hätten rein rechnerisch im Jahr 2010 rund 1,5 Millionen Alzheimerfälle in Europa verhindert werden können. Blöd wird, wer jetzt noch auf der faulen Haut rumliegt.

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