Rote Augen – die Bindehautentzündung thinkstockphotos.de

Rote Augen – die Bindehautentzündung

  • Christian Riedel
Die Bindehautentzündung ist die häufigste Erkrankung der Augen. Hier erfährst Du, wie die Bindehautentzündung entstehen kann und was man dagegen tun kann.

Rote Augen nach dem Schwimmen sind für viele normal. Doch nicht immer sind die Augen nur gereizt. Verschwinden die roten Augen nicht schnell wieder, kann die Bindehaut entzündet sein. Auch Heuschnupfen, zu viel Sonne, Wind, Salzwasser, eine Brille mit falscher Sehschärfe oder ein Fremdkörper können die Konjunktivitis, wie die Bindehautentzündung medizinisch heißt, auslösen. Ursachen für die Entzündung gibt es sehr viele. Daher ist die Konjunktivitis auch die häufigste Augenkrankheit.

Die Bindehaut im Auge kleidet den Raum zwischen Augenhöhle, Augapfel und den Augenlidern aus. Sie geht von der Hornhaut in die Lidkante über und erfüllt im Auge mehrere wichtige Funktionen. Zum einen ist sie ein Schutzwall gegen eindringende Fremdkörper oder Keime, zum anderen verteilt sie die Tränenflüssigkeit gleichmäßig über das Auge und schützt es so vor dem Austrocknen. Als Schleimhaut ist sie sehr empfindlich und reagiert sensibel auf Störungen und Veränderungen. Daher entzündet sie sich auch so leicht.

Symptome
Die Bindehautentzündung ist eine Abwehrreaktion auf so eine Störung. Typische Symptome sind eine vermehrte Durchblutung der Gefäße. Daher rötet sich die ansonsten durchsichtige Bindehaut. Oft schwillt sie auch an, juckt oder kratzt. Teilweise sondert die Schleimhaut auch ein Sekret ab. Zudem brennen und tränen die Augen.

Was hilft
In der Regel ist die Konjunktivitis unangenehm aber harmlos. Meistens heilt sie innerhalb von wenigen Tagen folgenlos ab. Bis es so weit ist, kann man mit Salben oder Augentropfen die Symptome lindern. Dafür kann man so genannte Weißmacher verwenden. Diese Substanzen verengen die Gefäße und machen das Auge wieder weiß. Zudem lassen sie die Schleimhaut abschwellen. Da sie aber das Auge austrocknen können, sollte man die Weißmacher nicht zu lange verwenden. Antiseptische Salben und künstliche Tränen bekämpfen die Entzündung und schützen die Augen vor dem Austrocknen. Diese Flüssigkeit hilft auch, wenn man das Gefühl hat, einen Fremdkörper im Auge zu haben.

Neben Medikamenten oder Hausmitteln wie Calendula und Euphrasia ist wie bei jeder Krankheit wichtig, ausreichend zu schlafen, viel zu trinken und sich ein bisschen zu schonen. Helfen können auch kühle Kompressen auf zu Augen zu legen. Falsch dagegen ist es, die Augen mit einer Kamillespülung zu behandeln, da die feinen Härchen der Kamille bei einigen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Wer Kontaktlinsen trägt sollte während der akuten Bindehautentzündung die Linsen gegen eine Brille tauschen, da die Kontaktlinsen die Bindehaut zusätzlich reizen kann. Überschüssiges Sekret sollte man hingegen nicht mit einem Taschentuch, sondern besser mit einer Kompresse auf die man eine isotonische Kochsalzlösung gegeben hat, auswischen. Ob man Antibiotika einsetzen möchte, sollte man genau überlegen. Denn auch bei der Bindehautentzündung haben viele Bakterien bereits Resistenzen entwickelt. Und je öfter man Antibiotika einsetzt, desto geringer wird die Wirksamkeit.

Wann ist Vorsicht geboten?

Wie bereits erwähnt verheilt die Bindehautentzündung in der Regel ohne Folgen. Vorsicht ist aber geboten, wenn sich nach drei Tagen keine Besserung eingestellt hat. In diesem Fall kann eine ernsthafte Erkrankung zu Grunde liegen. Eine Infektion der Horn- oder Regenbogenhaut, eine Verletzung oder auch die Augenmuskeln oder verletzte Augenlider könnten so eine Ursache sein. In diesem Fall muss der Augenarzt genauer nachsehen, was die Augenprobleme hervorgerufen hat. Man sollte sofort zum Augenarzt, wenn Sehstörungen oder starke Schmerzen in den Augen auftreten. Der Arzt kann mit einer Spaltlampe und gegebenenfalls mit einem Abstich eine genaue Diagnose stellen. Während einer akuten Bindehautentzündung ist es klar, dass der Patient sich an grundlegende Hygienemaßnahmen halten muss, um seine Mitmenschen nicht anzustecken. Oft wird die Konjunktivitis auch durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht. Wenn man sich mit den Händen die Augen wischt, können die Erreger so einfach auf die Mitmenschen übertragen werden. Vermeidet man den direkten Kontakt zu seinen Mitmenschen, kann man die Ausbreitung verhindern. Dies gilt besonders für die gefährlichen Adenoviren, die sich schnell ausbreiten und sogar die Hornhaut befallen können.

Bei Kindern und Jugendlichen hat die Bindehaut noch nicht so viel Kontakt zur Umwelt gehabt. Daher neigen Kinder eher zu einer Konjunktivitis als Erwachsene, deren Bindehaut schon mehr erlebt hat. Diese altersbedingte Bindehautentzündung ist harmlos und verheilt schnell. Daher sollte man sie auch nicht unbedingt mit Medikamenten behandeln, da der Körper dann keine Abwehrkräfte entwickelt. Dann neigt man auch später eher zu einer Bindehautentzündung. Allerdings ist in dem Fall eine ärztliche Kontrolle wichtig.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten