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Herz: krankhafte Vergrößerung durch Ausdauersport?
Die Diskussionen über negative Auswirkungen von Ausdauersport auf das Herz sind seit Jahrzehnten Teil des sportmedizinischen Alltags. Das sagt eine aktuelle Studie der Universität des Saarlandes zum Thema.
Die Wissenschaftler um Erstautor Dr. med. Philipp Bohm wollten mit ihrer Untersuchung überprüfen, ob Ausdauersport langfristig Herzschäden in Form einer Vergrößerung und Funktionseinschränkung der rechten Herzkammer hervorruft.
2012 wurde eine solche Veränderung des Herzens nach mehrstündigen Ausdauerbelastungen von belgischen Kardiologen und Sportmedizinern in einer Studie beschrieben. Sie stellten anschließend die Hypothese auf, dass es dadurch zu einer langfristigen Schädigung der rechten Herzkammer käme.
In ihrer aktuell veröffentlichten Untersuchung konnten die Wissenschaftler aus Saarbrücken die Hypothese dann auch nicht bestätigen. Ihr Ergebnis: „Wir fanden keine Hinweise für eine dauerhafte Schädigung, krankhafte Vergrößerung oder Funktionseinschränkung der rechten oder linken Herzkammer durch langjährig betriebenen intensiven Ausdauersport“, sagt Bohm, der inzwischen am Universitären Herzzentrum Zürich arbeitet. Sie stellten aber auch fest, dass die Herzen der langjährigen Spitzensportler erwartungsgemäß deutlich größer und kräftiger waren als die der Kontrollgruppe.
Die Athleten, unter ihnen ehemalige Olympia-Teilnehmer ebenso wie ehemalige Ironman-Sieger und -Teilnehmer, sind seit rund 30 Jahren leistungssportlich aktiv und trainieren nach wie vor rund 17 Stunden pro Woche.
Die gewählte Altersgruppe der Athleten begründen Bohm und sein Team damit, dass diese momentan am besten den Langzeitverlauf des langjährig betriebenen Ausdauerwettkampfsports widerspiegelten. Moderne Untersuchungsmethoden für das Herz wie die Magnetresonanztomographie (MRT) stünden noch nicht lange genug zur Verfügung, um Verlaufsstudien zum Sportherzen zu präsentieren.
Quelle: Mit Pressemitteilung Universität des Saarlandes
2012 wurde eine solche Veränderung des Herzens nach mehrstündigen Ausdauerbelastungen von belgischen Kardiologen und Sportmedizinern in einer Studie beschrieben. Sie stellten anschließend die Hypothese auf, dass es dadurch zu einer langfristigen Schädigung der rechten Herzkammer käme.
Überprüfung der Hypothese
Für die Saarbrücker Forscher um Prof. Dr. Jürgen Scharhag, Kardiologe und Sportmediziner, und Dr. Philipp Bohm war die Hypothese: „Ausdauersport führt zu krankhafter Vergrößerung der rechten Herzkammer“, nicht unmittelbar einleuchtend. Am Saarbrücker Institut für Sport- und Präventivmedizin untersuchen die Wissenschaftler seit Jahrzehnten Spitzensportler aus vielen Disziplinen, darunter Triathleten, Schwimmer und Profi-Fußballer. Anzeichen, die die belgische These untermauerten, fanden die Saar-Forscher dabei nie. Daher beschlossen sie, die Hypothese zu überprüfen.In ihrer aktuell veröffentlichten Untersuchung konnten die Wissenschaftler aus Saarbrücken die Hypothese dann auch nicht bestätigen. Ihr Ergebnis: „Wir fanden keine Hinweise für eine dauerhafte Schädigung, krankhafte Vergrößerung oder Funktionseinschränkung der rechten oder linken Herzkammer durch langjährig betriebenen intensiven Ausdauersport“, sagt Bohm, der inzwischen am Universitären Herzzentrum Zürich arbeitet. Sie stellten aber auch fest, dass die Herzen der langjährigen Spitzensportler erwartungsgemäß deutlich größer und kräftiger waren als die der Kontrollgruppe.
Die Methode
Als Probanden dienten den Forschern 33 sogenannte Elite-Masterathleten, die im Schnitt 47 Jahre alt waren, und eine Kontrollgruppe von 33 Männern, die ihnen in Alter, Größe und Gewicht ähnelten, aber keinerlei Ausdauersport betrieben hatte.Die Athleten, unter ihnen ehemalige Olympia-Teilnehmer ebenso wie ehemalige Ironman-Sieger und -Teilnehmer, sind seit rund 30 Jahren leistungssportlich aktiv und trainieren nach wie vor rund 17 Stunden pro Woche.
Die gewählte Altersgruppe der Athleten begründen Bohm und sein Team damit, dass diese momentan am besten den Langzeitverlauf des langjährig betriebenen Ausdauerwettkampfsports widerspiegelten. Moderne Untersuchungsmethoden für das Herz wie die Magnetresonanztomographie (MRT) stünden noch nicht lange genug zur Verfügung, um Verlaufsstudien zum Sportherzen zu präsentieren.
Quelle: Mit Pressemitteilung Universität des Saarlandes