Tacho für die Piste – Die Skibrille mit eingebautem GPS
- Christian Riedel
Beim Autofahren hat man einen Tacho, beim Radfahren auch und sogar beim Laufen sind viele schon mit einem Geschwindigkeitsmesser unterwegs. Doch schon so mancher Skifahrer bleibt im Ungewissen, wie schnell er tatsächlich unterwegs war. Es gibt zwar in fast jedem Skigebiet eine Geschwindigkeitsmessung, doch die ist oft ungenau, auf eine Piste beschränkt, misst nur an einer Stelle und meistens muss man lange warten, bis man selber einmal fahren kann. Viel praktischer wäre es, selber einen Tacho dabei zu haben.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich auch eine R-Tec Skibrille mit eingebautem GPS Sensor von Recon Instruments (Recon MOD System) kaufen. Die Skibrille mit eingebautem GPS Sensor dient nicht nur als Tacho, sondern hat noch zahlreiche weitere – mehr oder weniger nützliche – Zusatzfunktionen. Neben der aktuellen Geschwindigkeit und der Höchstgeschwindigkeit, kann man sich beispielsweise auch die Durchschnittsgeschwindigkeit, die gefahrenen Kilometer, die aktuelle Höhe, die zurückgelegten Höhenmeter, die aktuelle Temperatur und die Uhrzeit anzeigen lassen.
Einsehen kann man die Daten in einem kleinen LCD-Bildschirm, der in die Skibrille integriert wird. Der Bildschirm lässt sich zwar drehen und etwas bewegen, dennoch sollte man beim Kauf gut darauf achten, ob man auch einen guten Blick darauf hat, was individuell nicht bei jedem Modell der Fall ist. Und wer den Bildschirm nicht einsehen kann, kann sich das Geld für die R-Tec Skibrille sparen. Während der Fahrt ist es grundsätzlich schwierig, etwas auf dem kleinen Bildschirm zu erkennen. Aus Sicherheitsgründen sollte man das ohnehin aufschieben, bis man das nächste Mal im Lift sitzt. Dann kann man ungestört die wichtigsten Daten der letzten Abfahrt abfragen.
Gesteuert wird die R-Tec über ein Band am Handgelenk, das an eine Armbanduhr erinnert. Hier kann man auf die verschiedenen Menüs zugreifen, entsprechend navigieren oder das Gerät an- und ausschalten. Mit Handschuhen sind die Tasten zwar etwas schwierig zu bedienen, mit etwas Ruhe und etwas Übung klappt das nach einigen Minuten aber ganz gut. Nur während der Fahrt ist die Bedienung sehr schwierig, aber das sollte man ohnehin nicht machen.
Weitere Funktionen
Tacho, Uhr und Temperatur sind nur einige der möglichen Funktionen des Recon MOD System. Je nach Modell kann man sogar ganze Skipläne in das Gerät laden und hat so immer den Überblick, wo man sich genau befindet und wo die nächste Hütte ist. Auch aktuelle Lawinenberichte, die Wettervorhersage oder die Betriebszeiten der Skilifte kann man sich so bequem aufs Display holen. Sogar die Sprünge können gemessen werden. So bekommt man Antwort, wie weit, wie hoch und wie lange man in der Luft war. Ein Buddy-Tracker, bei dem man immer sehen kann, wo sich sein Mitfahrer befindet, ist bei Skitouren ein sinnvolles Feature, sofern der Partner ebenfalls ein MOD System benutzt. Weniger sinnvoll, aber für viele bestimmt ein nettes Extra ist die Synchronisation mit dem Android Smartphone. So kann man die MP3s über die Steuerung am Handgelenk bedienen. Dank USB-Anschluss kann man sogar eine Kamera ans Display anschließen und sich so direkt anschauen, wo man gerade unterwegs war.
Ganz billig ist der Spaß nicht. Ohne Brille gibt es das Recon MOD System für rund 239 Euro. Den großen Bruder, der noch mehr Features hat, kostet 359 Euro. Zusätzlich muss man noch eine Alpin oder Uvex Skibrille kaufen, in die das Gerät eingebaut werden kann, was noch einmal etwas über 100 Euro kostet. Aber wer das nötige Kleingeld hat, hat mit dem Recon MOD System einen hilfreichen und unterhaltsamen Begleiter auf der Piste.