So frühstückt Deutschland
- Marco Heibel
Mit Studien ist das immer so eine Sache. Oft werden sie von irgendjemandem finanziert. Und der hat natürlich – vorsichtig gesagt – nichts dagegen, wenn die Ergebnisse zu seinen Gunsten ausfallen. Aus diesem Grund muss man auch die Ergebnisse der nachfolgenden Studie kritisch sehen, die im Auftrag des Lebensmittelherstellers Ferrero (u.a. Nutella) durchgeführt wurde. Zumal der Nuss-Nougat-Aufstrich ein Lebensmittel ist, das wegen seiner Inhaltsstoffe durchaus heftig kritisiert wird.
Das ändert aber nichts daran, dass die Ergebnisse der Umfrage durchaus interessant sind. Zumal sich die wenigsten der Fragen auf den Konsum von nutella beziehen, sondern eher allgemeiner Natur sind. Hier die interessantesten Ergebnisse.
Frühstück: Die zweitwichtigste Mahlzeit des Tages
So hat die Studie ergeben, dass 76 Prozent der Befragten jeden Tag frühstücken. Damit wird das Frühstück genauso häufig eingenommen wie das Mittagessen. Die Nummer eins – und damit allem Anschein nach für die Deutschen die wichtigste Mahlzeit des Tages – ist das Abendessen. 90 Prozent der Befragten langen hier zu.
Interessant ist, warum das Frühstück bei rund einem Viertel der Deutschen ausfällt: Während 36 Prozent der Verweigerer aus Überzeugung nicht frühstücken, verzichten 35 Prozent auf einen Happen am Morgen, um länger schlafen zu können bzw. Zeit zu sparen. Interessant ist auch, dass Kinder für viele Menschen ein Motiv sind, das Frühstück beizubehalten. Wer Nachwuchs im Alter von 3 bis 13 Jahren hat, frühstückt selber häufiger als jemand, der keine Kinder zu versorgen hat (83 Prozent gegenüber 75 Prozent).
Warum überhaupt frühstücken?
Bei dieser Frage gehen viele Mensch ganz schlicht ihren Bedürfnissen nach: 54 Prozent frühstücken, weil sie Hunger haben. Für den Rest soll das Frühstück vor allem einen guten Start in den Tag bieten. Der Faktor Gemütlichkeit spielt hier eine wichtige Rolle.
Gemütlichkeit wird aber vor allem am Wochenende großgeschrieben. Hier nehmen sich die Deutschen im Schnitt 9 Minuten mehr Zeit für das Frühstück (33 statt 24 Minuten). Außerdem legen sie am Wochenende mehr Wert auf Gemeinsamkeit. So nehmen 46 Prozent der Befragten am Wochenende ihr Frühstück mit dem Partner ein, unter der Woche sind es aus beruflichen Gründen nur 18 Prozent.
Was geschieht während des Frühstücks?
Früher war es die Zeitung, heute sind es die neuen Medien – neben der Konversation mit der Familie (78 Prozent) informieren sich die Deutschen beim Frühstücken gerne über das Geschehen in der Welt (67 Prozent). Immer mehr Deutsche sind dabei online, ob vor dem Rechner oder mit dem Smartphone. Die meisten von ihnen checken ihre E-Mails (77 Prozent), lesen Nachrichten (61 Prozent) oder sind in Social Communities aktiv (39 Prozent). Wie die Zeiten sich ändern!
Hier gibt es die vollständige Studie zum Nachlesen und Runterladen