Doping Serie – Teil 8: Insulindoping
- Marco Heibel
Vermutlich haben erst vor wenigen Jahren am Doping interessierte Sportler bzw. deren Hintermänner das Hormon und Diabetiker-Präparat Insulin für ihre leistungssteigernden Zwecke entdeckt. Im Gegensatz zu Steroiden oder zum Eigenblutdoping liegt der Vorteil des Insulindopings in der leichten Verfügbarkeit: Fast jeder kennt einen Diabetiker, der auf das Mittel angewiesen ist. Und jeder Diabetiker kommt ohne größere Schwierigkeiten an weiteres Insulin – zumindest genug, um einen Bekannten damit zu versorgen.
So funktioniert Insulindoping
Insulin ist zur Leistungssteigerung vielseitig einsetzbar: So kann es beispielsweise die Ausdauer von Mittelstreckenläufern ebenso fördern wie die von Radsportlern oder Langläufern. Insulin ermöglicht dem Sportler, die Muskeln mit Glykogen zu beladen, das bei körperlicher Belastung wie eine Art „Brennstoff“ wirkt.
Auch im Bodybuilding wird Insulin vermehrt eingesetzt, da es nicht nur die Ausdauer verbessert, sondern auch anabol (muskelaufbauend) wirken kann.
Bislang kaum nachzuweisen
Insulin baut sich im Körper innerhalb weniger Minuten ab und konnte somit in Dopingkontrollen bislang nicht nachgewiesen werden. Allerdings wurde kurz vor den Olympischen Sommerspielen in Peking ein Nachweisverfahren entwickelt, das den Insulindopern im Fall der Fälle auf die Schliche hätte kommen können. Jedoch hatte das IOC dieses Testverfahren für noch nicht reif genug befunden. Gleiches galt im Übrigen für Testverfahren für mögliche neue Varianten anaboler Designer-Steroide.
So leicht Insulin zu beschaffen ist, so leicht kann man beim Doping mit Insulin schwer wiegende Fehler begehen: Eine Überdosis entzieht dem Blut so viel Zucker (Hypoglykämie), dass das Gehirn nicht mehr mit Energie versorgt wird. Je nach Schwere kann das den Tod zur Folge haben.