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Warum Frauen anders schwitzen als Männer

  • Christian Riedel
Bei körperlicher Belastung oder großer Hitze beginnt der Körper zu schwitzen. Durch den Schweiß verhindert der Organismus ein Überhitzen. Auffällig ist, dass Männer deutlich mehr und früher schwitzen als Frauen. Aber warum ist das so?

 „Von der Stirne heiß, rinnen muss der Schweiß“, dichtete schon Friedrich Schiller in seinem Lied „Die Glocke“. Tatsächlich schwitzen wir bei jeder körperlichen Anstrengung. Ohne Schweiß würde unser Körper überhitzen. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und es entsteht Verdunstungskälte, die den Organismus abkühlt.

Japanische Wissenschaftler wollten nun einmal genauer wissen, ob und warum Männer wirklich früher und mehr schwitzen. Bei ihrer Untersuchung beobachteten die Wissenschaftler um Yoshimitsu Inoue von der Osaka International University zehn Sportlerinnen, zehn untrainierte Frauen sowie acht sportliche und neun nicht trainierte Männer. Alle mussten bei einer Raumtemperatur von 30 Grad eine Stunde lang bei verschiedenen Belastungsstufen auf dem Standfahrrad trainieren. Dabei maßen die Forscher durchgehend das Auftreten der Schweißabsonderung und die abgegebene Schweißmenge.

Bei der Auswertung stellten die japanischen Forscher zunächst fest, dass trainierte Menschen früher und stärker schwitzen. Dadurch verbessern sich auch die Ausdauer und die Leistungsfähigkeit, da der Körper nicht so schnell überhitzt. Auffällig war, dass sowohl bei den sportlichen wie bei den unsportlichen Versuchspersonen die Männer stärker und früher schwitzten. Frauen hingegen benötigen eine höhere Körpertemperatur, um ihr Kühlsystem anzuwerfen. Dadurch haben Frauen laut Yoshimitsu Inoue einen Nachteil wenn es darum geht, den Körper bei Anstrengungen bei hohen Temperaturen durch Schwitzen zu kühlen.

Den Grund sieht Inoue in der Evolution: „Der weibliche Körper hat einen geringeren Wasseranteil als der männliche, dadurch entsteht bei Frauen schneller ein Wassermangel.“ Da Frauen aber weniger schnell schwitzen, haben sie gerade bei hohen Temperaturen ein geringeres Risiko für einen Flüssigkeitsmangel.

Yoshimitsu Inoue (Osaka International University) et al.: Experimental Physiology

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