Versicherungen im Sport: Sportversicherungsmakler Daniel Dreyer im Gespräch Alexander Fox | PlaNet Fox auf Pixabay
Das Experteninterview zu Versicherungen für Freizeitsportler, Vereine, Verbände und Profisportler

Versicherungen im Sport: Sportversicherungsmakler Daniel Dreyer im Gespräch

  • Redaktion
Daniel Dreyer, geschäftsführender Gesellschafter der 3er-Versicherungsmakler GmbH mit Sitz in Schramberg/Schwarzwald, gehört zu den renommiertesten Versicherungsmaklern Deutschlands im Sportbereich; dabei liegt der Fokus sowohl auf Versicherungen im Freizeitbereich bzw. im Verbands- und Vereinswesen als auch auf der Betreuung von Leistungs- und Profisportlern bis hin zu versicherungsrechtlichen Absicherungen sportlicher Events. In unserem Experteninterview gibt er Einblicke in eine komplexe Materie, die fast jedermann angeht.
netzathleten: Herr Dreyer, was hat Sie zu der Spezialisierung Ihres Versicherungsunternehmens hinsichtlich des Freizeit- und Profisports bewogen?

Daniel Dreyer: Es klingt etwas pathetisch, aber ich liebe den Sport. Als früherer Leistungssportler habe ich ausreichend Stallgeruch und kann mich in die Problemlagen gerade von Leistungs- und Profisportlern hineindenken; etwas älter geworden, bin ich nun begeisterter oder sogar ambitionierter Hobbysportler, der sich auch im Vereinswesen stark engagiert. Wenn man so will, kenne ich den Sport aus allen erdenklichen Perspektiven und da lag es auf der Hand, dass ich mich als Versicherungswirtschaftler und unabhängiger Versicherungsmakler, mit dem Sport- und der Sportökonomie beschäftigt habe.

Unterscheiden sich denn die versicherungsrechtlichen Fragestellungen im Sport von denen des Alltags so sehr?

Ja, durchaus. Der Bereich der Versicherungen im Sport erfordert ein besonderes Anforderungsprofil und eine andere Art von Expertise, meistens sind die Analysen und Konzepte von besonderer Individualität geprägt. Sie müssen bei der Entwicklung von Vorsorge -und Absicherungsstrategien für Sportler maßgeschneiderter agieren. Sie benötigen wie in der Rechtsberatung ausgewiesene Spezialisten für den Fachbereich. Sie gehen ja auch nicht mit einem Erbrechtsfall zum Strafrechtler.

daniel dreyer sportversicherungen
Daniel Dreyer, geschäftsführender Gesellschafter der 3er-Versicherungsmakler GmbH

Womit fangen wir an? Mit Amateur- und Vereinssport oder mit den Profis?

Wir Schwarzwälder sind bodenständig. Lassen Sie uns gerne mit dem Freizeitsport und dem Vereinswesen beginnen. Das betrifft im Alltag im Grunde genommen fast jedermann.

Die meisten Freizeit- und Amateursportler - vom-Tischtennisspieler bis zum Handballer- sind über ihre Landessportverbände versichert. Warum ist Ihrer Meinung nach dennoch eine zusätzliche Absicherung für diesen Personenkreis notwendig?

Es herrscht oft die voreilige Vermutung vor, dass Freizeitsportler über ihre Vereine ausreichend abgesichert seien. Interessant ist dabei doch, dass ein weitreichender Teil der Sportverletzungen statistisch eine Invalidität zwischen 1 und 19 Prozent nach sich ziehen. Die Absicherung der Landessportverbände tritt jedoch erst ab 20 Prozent Invalidität ein. Insofern besteht in der alltäglichen Praxis eine tatsächliche Lücke im Versicherungsschutz. Dies ist bei den meisten der Beteiligten- den Sportlern, aber auch den Vereinsfunktionären- vollkommen unbekannt. Das große Erwachen beginnt dann immer mit einem Unfall, einem körperlichen Schaden, einer Verletzung.

Was tut man dagegen? Wie schützt man sich?

Wir haben als unabhängige Versicherungsmakler Vereine und Versicherungsunternehmen in der Bundesrepublik gleichermaßen darauf aufmerksam gemacht und unterschiedliche Konzepte zum kostengünstigen Lückenschluss entwickelt, die sich großer Beliebtheit in dieser Zielgruppe erfreuen. In den benannten Bereichen des Freizeitsports gibt es ja interessante Statistiken, was Sportunfälle anbelangt. Fußballunfälle führen quantitativ die Ranglisten an, Wintersportunfälle lösen in der Regel höhere Versicherungsleistungen aus. Entspricht dies Ihren Erfahrungen in der Versicherungspraxis?

Weil wir hier im Schwarzwald eine Wintersportregion sind, kommen Schadensfälle im regionalen Bereich bei uns sehr häufig vor. Es ist zutreffend, dass im Wintersport schwere Verletzungen zu attestieren sind, in der Regel an den Knien, Armen, Beinen, am Kopf und am Rücken, die in der Regel mit langwierigen Heilungen und signifikanten Schadenssummen korrespondieren. Ich selbst bin passionierter Skifahrer. In meinem Bekanntenkreis und unter meinen Versicherten sind Knieverletzungen infolge von Skiunfällen besonders gegenwärtig, auch bei den meist jüngeren Snowboardern haben wir oft Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Versicherungssummen bei Knie- oder Sprunggelenksverletzungen liegen oft zwischen 8.000- 12.000 Euro.

Welche Verletzungen treten Ihrer Erfahrung nach am häufigsten auf?

Wir können die Statistiken bestätigen. Im Fußball treten häufig Bänderverletzungen im Sprunggelenk oder Knie auf. Im Eishockey oder Handball treten häufig Verletzungen an Händen, Fingern und Schultern auf, was auch für Basketballspieler und Volleyballspieler gilt. Man sollte sich als regelmäßig sporttreibender Freizeitsportler um Versicherungsschutz bemühen. Wir bieten z.B. diesen Versicherungsschutz nicht nur an, sondern begleiten auch proaktiv die Akut- und Reha-Phase mit der Zuweisung in ein nationales Netzwerk von Orthopäden, Chirurgen, Physiotherapeuten, Manualtherapeuten und Osteopathen.

Wie hoch ist beispielsweise die Auszahlungssumme für einen Fußballspieler, der sich einen Bänderriss zuzieht?

Die Höhe der Auszahlungssumme hängt von der vereinbarten Versicherungssumme ab. Im Falle eines Bänderrisses im Sprunggelenk erhält der Versicherte regelmäßig wiederkehrend zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Bei einem Kreuzbandriss haben wir Auszahlungswerte zwischen 9.000 bis 18.000 Euro, je nach Schwere der Verletzung und Entwicklung des Reha-Verlaufs.

Einige Unfallversicherer haben bestimmte Fallstricke in ihren Versicherungsbedingungen, wie beispielsweise Mitwirkungsanteil oder Eigenbewegung. Wie gehen Sie in Ihren Konzepten damit um?

Wir verwenden ausschließlich Tarife, die ausgewogen sind und die vollständig auf einen Mitwirkungsanteil verzichten oder diesen erst ab einer Anrechnung von einem definierten Prozentsatz berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Leistung für den Kunden hoch bleibt.

Welche Leistungen bieten Sie noch im Bereich von Amateur- und Vereinssport an?

Im Bereich des Vereinssports gibt es facettenreiche Lebenssachverhalte, dementsprechend und je nach Anforderung sprechen wir über Werbeausfallversicherungen, Sportstätten-All-Risk-Versicherungen, Veranstaltungsausfallversicherungen, TV-Ausfall-Versicherungen, Price-Indemnity-Versicherungen, Veranstalterhaftpflichtversicherungen und D&O-Versicherungen.

Was sind D&O-Versicherungen?

Das sind Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen (Directors and Officers-Versicherungen oder Managerhaftpflichtversicherungen), die ein Verein für seine Organe und leitende Angestellte abschließt, die in der Regel großen Haftungsrisiken ausgesetzt sind.

Wie steht es nun mit Versicherungen im Profisport?

Ehrlich gesagt, ziehe ich mir bei diesem Thema im Geiste immer den Trauermantel an. Der Schaden ist der Lehrer der Törichten, will heißen, dass die meisten Spieler oder Sportler oder auch deren Berater und Manager nicht eine Sekunde über den Fall der Fälle nachdenken und dann bei schwerer Sportverletzung oder gar Invalidität nicht vorgesorgt haben. Nur dann ist es zu spät. Es macht Sinn, sich mit diesen Dingen proaktiv und präventiv zu beschäftigen und darüber nachzudenken, wie Invalidität, Unfälle und Verletzungen, Krankheit mit Krankentagegeld und Sport- und Berufsunfähigkeit abgesichert werden, denn in der Regel stehen hohe Ausfallsummen bei Arbeitsentgelten im Fußballbereich oder Ausfallsummen bei Werbeverträgen im olympischen Sport zur Diskussion. Jeder Drittligaspieler im Fußball, jeder Biathlet, jeder Skispringer muss sich zwingend mit diesen Sachverhalten auseinandersetzen.

Sind denn Berater oder Manager nicht dafür da, diese Sachverhalte bei jungen und daher teilweise unerfahrenen Sportlern zu klären?

Berater und Manager sind oftmals Glücksritter ohne Expertise, sie finden in diesem Genre vom Eisdielenbesitzer bis zum Tankstellenpächter oder bis zum ahnungslosen Familienangehörigen alles. Spitzensportler benötigen definitiv Beratung in den wichtigen Bereichen Vermarktung, Versicherung, Pressearbeit, Sportmedizin; aber dafür benötigen Sie eben Fachleute und nicht Hobby-Manager. Es gibt im Bereich des Sports nur wenige, die einen ganzheitlichen Beratungsansatz haben. Im Fußball ist hier sicher das Unternehmen SMG-Soccer Marketing Group mit dem ehemaligen Fußballnationalspieler Bernd Schneider vorbildlich und im olympischen Sport ist die peplies consult GmbH mit einem ganzheitlichen Betreuungskonzept und einem eigenen versicherungsrechtlichen Beirat seit Jahrzehnten in einer Alleinstellung.

Was gibt es noch für Besonderheiten im Profisport?

Der Profisportler ist oftmals Arbeitnehmer, aber in Bezug zu seinen Werbeeinnahmen, gewerblich handelnd und damit selbstständiger Unternehmer. Das kann z.B. beim Rechtsschutz dazu führen, dass man einen Firmen-Vertrags-Rechtsschutz benötigt und abschließen sollte.

Was empfehlen Sie nun Freizeitsportlern, Vereinen und Profis?

Es hört sich vielleicht ein wenig abgegriffen an: Aber man sollte sich bei versierten Kollegen oder auch uns ( Anfrage an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) eine kostenfreie Versicherungsanalyse zu den Themen Sportunfähigkeit/Invalidität, Krankentagegeld, Unfallversicherung, Dread-Disease-Versicherung und Rechtsschutz machen lassen, die im besten Falle zu maßgeschneiderten und kostengünstigen Lösungen und Absicherungen überleitet.

Herr Dreyer, wir danken für das Gespräch!

Ich danke auch und hoffe, möglichste viele Sportler und Vereine sensibilisiert zu haben!

Zur Person: Daniel Dreyer

Daniel Dreyer, geboren 1974, gehört zu den profiliertesten Sportversicherungsmaklern Deutschlands. Dreyer studierte an der VWA in Freiburg und schloss mit dem Handels -und Vertriebsfachwirt ab; Der verheiratete zweifache Familienvater ist mit einem Stab von über 20 Mitarbeitern als selbständiger und unabhängiger Versicherungsmakler in Schramberg/Schwarzwald und Schwäbisch Gmünd etabliert. Im Bereich des Sports berät Dreyer sowohl Profisportler aller Sportarten, insbesondere im Fußball und im Wintersport, aber auch im Breitensport, bei Verbänden und Vereinen und vermittelt Versicherungen. Auch privat hat er sich als ambitionierter Golf- und Tennisspieler ganz und gar dem Sport verschrieben.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten