Aufgeblasen im Schnee– Warum entsteht Lippenherpes im Winter
- Christian Riedel
Die kleinen Bläschen jucken, ziehen und sehen auch noch hässlich aus. Und weil sie auf der Lippe sitzen, kann man sie nur schwer verstecken. Das ist das eine Problem. Dass mehr oder weniger jeder von uns den Virus in sich trägt, ist das nächste. Denn einen wirklichen Schutz vor Lippenherpes gibt es nicht.
Medizinisch heißt der Lippenherpes Herpes simplex. Hervorgerufen wird er durch Viren, die bei rund 20 Prozent der Deutschen bis zu zwölfmal im Jahr aktiv werden. Im Grunde genommen kann es jeden treffen, denn man steckt sich schon im Kindesalter mit dem Virus an. Dann schlummert der Virus im Körper und bricht beim einen häufiger, beim zweiten ab und zu und beim dritten gar nicht aus. Doch rund 95 Prozent aller Menschen tragen den Herpes-simplex-Virus in sich.
Warum im Winter
Der Herpes bricht nicht einfach so aus. Mehrere Faktoren können den Ausbruch des Herpes auslösen. Zu den Hauptgründen zählen Stress, eine intensive Sonneneinstrahlung, Krankheiten, ein geschwächtes Immunsystem oder psychische Faktoren wie Ekel. Da gerade beim Wintersport oft eine intensive UV-Strahlung vorhanden ist, die Haut und die Lippen ausgetrocknet sind und dazu das Immunsystem angegriffen ist, öffnet man dem Herpes auf der Piste die Tür. Der Ausbruch dauert dann in der Regel 8-12 Tage und verheilt in den meisten Fällen folgenlos. Das Jucken und Ziehen stört aber und weil es zudem hässlich aussieht, ist der Ausbruch vor allem ein psychisches Problem für die Betroffenen.
Schützen kann man sich zum einen, indem man nicht nur das Gesicht, sondern auch die Lippen mit einer entsprechenden Creme feucht hält und vor UV-Strahlung schützt. So kann man schon zwei Faktoren entschärfen. Viel trinken und viel schlafen kann ebenfalls helfen.
Spürt man das erste Ziehen, greifen Viele zu Hausmitteln wie Zahnpasta. Doch gerade das hilft nicht. Zuviel Zahnpasta kann die Lippen sogar zusätzlich austrocknen. Die in der Apotheke erhältlichen Mittel behandeln in der Regel auch nur die Symptome. Sie lindern das Jucken und Ziehen, verkürzen aber nicht den Ausbruch. Zudem sieht es auch nicht schön aus, wenn man ständig einen weißen Fleck auf der Lippe hat.
Helfen können Herpespflaster. Die decken die Bläschen, die nichts anderes als Wunden sind, ab und verhindern so schmerzhafte Berührungen oder dass Schmutz hinein kommt. Zudem wird die Ansteckungsgefahr vermindert. Zudem wird die Schorfbildung verhindert, was den Heilungsverlauf beschleunigt. Dass man mit den Pflastern die Wunde abdeckt, ist noch ein positiver kosmetischer Aspekt.