Dr. Sport: Was tun bei Pfeifferschem Drüsenfieber

Nur weiß ich jetzt nicht, ob ich wirklich so lange aussetzen muss mit Sport, denn ich war zur Behandlung nicht bei unserem Sportarzt vom Verein, weil ich nicht in der Stadt wohne, wo er seine Praxis hat.

MfG
Jenny


Hallo Jenny,

Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Virusinfektion, bei der das Lymphsystem des Körpers betroffen ist. So kommt es zur Anschwellung der Lymphknoten und auch die Milz kann sich typischerweise oft vergrößern.

Grundlage für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist das so genannte EBV, dass Eppstein-Barr-Virus. Dies ist ein Herpes-Virus, das fast jeden Erwachsenen befallen hat. Bis zum 40. Lebensjahr sind wohl mehr als 98 Prozent der Menschen mit dem EBV infiziert. Doch wie der Lippenherpes schlummert das Virus meist und bricht nur in seltenen Fällen aus. Beim EBV entwickeln sich keine Herpes-Bläschen, sondern eben das Pfeiffersche Drüsenfieber.

Wie bei jeder Infektion, sollte der Körper in der Zeit der Krankheit geschont werden. Beim Pfeiffer´schen Drüsenfieber (oder auch Mononukleose) ist diese Schonung sehr wichtig, da es zu Komplikationen in Verbindung mit der Leber- und Milzvergrößerung kommen kann. Die Milzkapsel kann schlimmstenfalls platzen (lebensgefährliche Milzruptur), notfallmäßig muss dann operiert werden.

Nach 3 Wochen ist die Infektion in der Regel ausgeheilt, es gibt aber längere Verläufe mit noch bis zu mehreren Monaten(!!) anhaltender Vergrößerung von Lymphdrüsen und der Milz. Der Arzt kann dies durch die Untersuchung (ggf. mit Hilfe von Ultraschall) feststellen und durch Blutuntersuchungen die Leberbeteiligung und Blutbildveränderung kontrollieren. Wenn dies soweit o.k. ist, steht dem Sport nichts mehr im Wege.

Mit sportlichen Grüßen,

Dr. Klaus Rawe