Faszientraining gegen Rückenschmerzen Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.
Gesundheitstipps vom Experten

Faszientraining gegen Rückenschmerzen

  • Redaktion
„Verklebte“ Faszien zählen zu den häufigsten Auslösern für Rückenschmerzen. Faszien sind Strukturen des Bindegewebes, die als weiße, fast durchsichtige Hülle Muskeln und Organe umgeben. Ist das Zusammenspiel zwischen Faszien und Muskeln gestört, kann dies Schmerzen verursachen. Unser Experte gibt praktische Tipps, wie ihr mit Faszientraining dagegen angehen könnt.
Bei einem Großteil der Rückenschmerzen handelt es sich um sogenannte unspezifische Schmerzen, die sich auf keine eindeutige Ursache zurückführen lassen – eine unbefriedigende Situation sowohl für Ärzte als auch für Patienten. In den letzten Jahren ist zunehmend das Bindegewebe in den Fokus der Forschung gerückt und Untersuchungen zeigen: „Verklebte“ Faszien zählen zu den häufigsten Auslösern für Rückenschmerzen. Faszien sind Strukturen des Bindegewebes, die als weiße, fast durchsichtige Hülle Muskeln und Organe umgeben. Ist das Zusammenspiel zwischen Faszien und Muskeln gestört, kann dies Schmerzen verursachen. Wenn die Faszien, die den Muskel umgeben, aneinander kleben, kann sich dieser nicht wie gewohnt entspannen und verhärtet.

Dabei können sowohl einseitige Belastungen im Alltag als auch intensives Training das Bindegewebe beeinträchtigen. „Sind die Verklebungen nur leicht, lassen sie sich mit regelmäßiger Bewegung wieder lösen“, erläutert Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. Neben Physiotherapie hat sich ein spezielles Faszientraining bewährt. Die AGR zeigt, welche Übungen besonders geeignet sind, um Verhärtungen zu lösen, das Bindegewebe zu stimulieren und die Durchblutung der Muskulatur anzuregen. Durchgeführt werden diese mit speziellen Schaumstoffrollen, so genannten Faszienrollen, die langsam über die schmerzenden Bereiche geführt werden. Je nach Verhärtung des Bindegewebes kann das Training anfangs recht unangenehm sein. Wer dran bleibt, wird allerdings belohnt und bei regelmäßiger Anwendung lässt auch das unangenehme Gefühl nach.

Faszien-Übungen für den Rücken

Zur Massage des unteren Rückenbereiches (Lendenwirbel) setzt euch auf die Faszienrolle und stützt euch wahlweise mit den Händen oder den Unterarmen auf dem Boden ab. Die Beine sind aufgestellt, die Arme führen die Bewegung aus, so dass die Rolle langsam ab dem Gesäß entlang des unteren Rückens gerollt wird. Ist die Massage zu intensiv, kann diese Übung auch an der Wand ausgeführt werden.

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Für die obere Rückenmuskulatur und die Brustwirbelsäule legt die Faszienrolle mittig unter euren Rücken. Die Arme verschränkt ihr über dem Oberkörper und hebt das Gesäß. Rollt langsam von der Mitte hoch bis zu den Schulterblättern. Auch diese Übung kann an der Wand ausgeführt werden, wenn die Massage zu intensiv ist.

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Übung für das Gesäß

Setzt euch auf die Faszienrolle und stützt euch mit gestreckten Armen hinter euch ab. Mit einer kleinen Bewegung rollt ihr das gesamte Gesäß ab. Löst euch mit einem Arm vom Boden und rollt euch einige Sekunden zunächst über die rechte, dann die linke Seite des Gesäßes. Um die tiefer sitzenden Muskeln zu erreichen, stützt euch wieder mit beiden Händen vom Boden ab und legt den Unterschenkel des einen Beines auf den Oberschenkel des anderen Beines ab.

Übung für die hinteren Oberschenkel

Stellt einen Fuß auf den Boden, die Faszienrolle legt ihr unter den hinteren Oberschenkel, knapp oberhalb des Knies. Stützt euch mit den Händen vom Boden ab und rollt langsam von der Kniebeuge in Richtung Gesäß. Mit dem Standbein wird die Bewegung ausgeführt. Eine intensivere Massage erhaltet ihr, indem ihr ein Bein über das andere legt. Dadurch wird der Druck verstärkt. Durch leichtes Kippen zur rechten und linken Seite wird der gesamte hintere Oberschenkel massiert.

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