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Sportverletzung: der Hörsturz

  • Christian Riedel
Egal ob beim Kampfsport, beim Fußball oder beim Wasserspringen – in vielen Sportarten läuft man Gefahr, dass man unvermittelt einen Schlag aufs Ohr bekommt. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auch einen Hörsturz verursachen.

Mit einem lauten Klatschen schlägt der junge Mann aufs Wasser auf. Beim zweifachen Salto mit Schraube vom 3-Meter Brett hat er sich etwas zu weit gedreht und landet als erstes mit dem Ohr auf der Wasseroberfläche. Anschließend klagt er über Ohrenschmerzen und Hörprobleme. Ähnliche Fälle kommen bei Ballsportarten oder beim Kampfsport vor, wenn die Athleten unvermittelt einen Treffer genau aufs Ohr bekommen.

Nicht immer wird ein Hörsturz durch eine mechanische Einwirkung von außen verursacht. In vielen Fällen passiert er aus bisher nicht eindeutig geklärter Ursache ohne Fremdeinwirkung. Doch die Symptome sind gleich: schlechtes oder gar kein Hören, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel und ein dumpfes Gefühl im Ohr.

Durchblutung ist gestört


Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist eine gestörte Durchblutung im Innenohr die Ursache für einen Hörsturz. Diese kann durch einen Schlag, aber auch durch generelle Durchblutungsstörungen verursacht werden. Das erste Symptom für einen Hörsturz ist ein gestörtes Hören. In rund der Hälfte der Fälle verschwinden die Symptome nach 24 Stunden wieder. Falls das nicht der Fall sein sollte, ist ein Arztbesuch ratsam.

Noch ist nicht genau geklärt, wie genau ein Hörsturz verursacht wird. Die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, dass mehrere Faktoren zusammenwirken, die letztendlich zu den Durchblutungsstörungen führen.

Im Innenohr befinden sich die so genannten Haarzellen. Diese Sinneszellen, die von kleinen Blutgefäßen versorgt werden, sind für das Hören verantwortlich. Durch eine schlechte Durchblutung oder ein Blutgerinnsel, das durch Gefäßverstopfung oder eine Verletzung verursacht wird, wird die Durchblutung gestört, der Hörreiz wird nicht mehr weitergeleitet und das Hören ist gestört. Es muss aber nicht immer eine Verletzung vorliegen. Auch Gefäßerkrankungen, hohe Blutfettwerte oder Bluthochdruck können eine Verstopfung verursachen.

Die Therapie beim Hörsturz


Rund 40 bis 50 Prozent der Hörsturz-Fälle heilen innerhalb eines Tages von selber und verlaufen folgenfrei. Bei schwereren Fällen richten sich die Haarzellen nicht wieder von alleine auf. Es drohen Taubheit und ein gestörtes Gleichgewichtsgefühl. Daher zählt der Hörsturz zu den medizinischen Eilfällen. Je früher man einen HNO-Arzt aufsucht, desto größer sind die Heilungschancen. Rechtzeitig therapiert, liegen die Heilungschancen bei 80 bis 90 Prozent. Der Ohrenarzt kann beispielsweise mit Hilfe einer Ohrspiegelung feststellen, um welche Verletzung es sich handelt und wie die Therapie aussehen muss.

Bei der Therapie des Hörsturzes wird versucht, die Durchblutung im Innenohr wieder herzustellen. Mit entsprechenden Medikamenten und Infusionen kann das Blut verdünnt und die Durchblutung wieder verbessert werden. Gesichert ist diese Therapie allerdings nur bedingt.

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