Olympischer Spirit Peplies Consult
Wintersport-Kolumne

Olympischer Spirit

  • Cindy Haasch, Maria Gerboth und Jenny Nowak
Nach zweieinhalb Stunden Flug zieht der Airbus der Lufthansa, von München kommend, eine lange Kurve über den Oslofjord, über die vielen von oben gut erkennbaren Grünanlagen der Stadt, um dann ca. 50 km außerhalb der Stadt sanft zu landen. Heja, Norge, wir sind da!
Wir alle drei haben uns am Tag zuvor abends in München getroffen und schon da war bei uns allen die Vorfreude auf den Weltcupbeginn zu spüren. Freude über den Start in den Winter, Freude, endlich auf Schnee von den Schanzen zu springen und Freude, dass wir in ein wintersportbegeistertes Land fliegen, Freude, dass wir an einem olympischen Ort sein werden: Lillehammer!

Ein Name, ein Mythos - Austragungsort der Olympischen Spiele 1994!

In der Stadt herrscht noch ein olympischer Spirit – die Skulpturen der Spiele im olympischen Park stehen genauso wie die damaligen Wettkampfstätten, die wir nun auch für unsere Wettkämpfe nutzen – olympische Schanzen und olympische Loipen.

Das ist für uns deshalb so bedeutsam, weil wir durch die katastrophale Entscheidung des IOC von den nächsten olympischen Spielen ferngehalten werden, obwohl sich die Götter im Olymp doch der Gleichberechtigung verschreiben wollten. Jetzt starten wir eben auf den olympischen Schanzen der Vergangenheit- voller Motivation und auch mit ein wenig Wut im Bauch; in jedem Fall bereit, der Welt zu zeigen, was wir für einen schönen und spannungsgeladenen Sport wir Frauen betreiben.

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0 2022 kombiniererinnen

Hier in Norwegen, das spürt man, sind wir jedenfalls willkommen; die Norweger sind Wintersport-Enthusiasten und haben ihren Fokus auf Skispringen und Langlauf und natürlich auf die Kombination von beidem. Nicht nur vor den Fernsehgeräten oder an den Wettkampfstätten selbst, lassen sie ihrer Begeisterung freien Lauf, sondern sie üben den Sport auch selbst aus. Norweger auf Langlaufskiern beim Einkauf – das ist kein seltenes Bild in der Stadt.

Man ist interessiert, eben auch und vor allem an der Nordischen Kombination der Frauen. Nachdem wir auf unserem letzten Lehrgang in Planica auch nicht auf Schnee gesprungen sind, werden wir tatsächlich mit den Wettbewerben am Wochenende zum ersten Mal Schnee unter den Sprungskiern haben- eine Wiederholung des letzten Jahres. Was dieses Trainingsdefizit gegenüber den Skandinaviern bedeutet, braucht wohl nicht ausgeführt werden. Wenn die deutschen Mannschaften im Wintersport weiter konkurrenzfähig sein wollen, muss man angesichts der klimatischen Entwicklung die Vorbereitungen mehr nach Skandinavien verlegen – dort wo Schnee und Begeisterung für die Kombiniererinnen bestehen!
Wir sind da! Wir wollen laufen und springen!

Herzliche Grüße
Cindy, Jenny und Maria

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