Die EM-Favoriten – alte Bekannte
- Redaktion
Es sind drei Namen, die immer wieder genannt werden: Spanien, Niederlande und Deutschland. Das ist auch nicht weiter überraschend. Ein Blick auf die Weltrangliste verrät: Spanien steht vor Deutschland auf Platz eins, die Niederlande sind Vierter. Dazwischen kommt mit Uruguay ein Land, das aus naheliegenden Gründen nicht an der EM teilnimmt. Lässt man den Blick dann weiterschweifen, auf das Ergebnis der zurückliegenden Weltmeisterschaft 2010, dann sieht das Bild ganz ähnlich aus: Spanien ist amtierender Weltmeister, die Niederlande wurden in Südafrika Zweiter und Deutschland belegte Rang drei. Noch weiter zurück liegt die letzte Europameisterschaft. Spanien ist (noch) Europameister, Deutschland wurde 2008 Zweiter. Nur die Niederlande fällt aus dem Rahmen, scheiterten sie doch bereits im Viertelfinale an Russland.
Niemand lehnt sich also allzu weit aus dem Fenster, wenn er behauptet, dass diese drei Teams die Favoriten in Polen und der Ukraine sind. Doch letztlich kommt es nicht auf Statistiken an, sondern auf den Zustand der Mannschaft, den Turnierverlauf und so weiter.
Wichtige Spieler, die fehlen
Auch wichtig ist natürlich, welche Spieler den Mannschaften zur Verfügung stehen. Für Deutschland kommt einem sofort Bastian Schweinsteiger in den Sinn. Der Mittelfeldspieler hatte sich im Champions-League-Finale seiner Bayern eine Wadenverletzung zugezogen und war fortan das Sorgenkind der Fußballnation Deutschland. Beim Testspiel gegen Israel saß er nur auf der Bank. Doch am Freitag gaben die Ärzte grünes Licht, der 27-Jährige sei wieder schmerzfrei. Stand jetzt kann er beim ersten Gruppenspiel gegen Portugal (9. Juni, 20:45 Uhr) mitwirken.
Die Spanier hat es deutlich schlimmer getroffen, denn gleich zwei Leistungsträger können bei der EM nicht dabei sein. Abwehrchef Carles Puyol musste sich Mitte Mai einer Knie-OP unterziehen und fällt daher aus. Bei der WM 2010 hatte er mit seinem Kopfballtor Deutschland um das Finale gebracht. Auch Spaniens Rekord-Torschütze, David Villa, fährt nicht mit zur EM. Er ist nach einem Schienbeinbruch nicht rechtzeitig fit geworden. Zudem wird wohl auch Cesc Fàbregas bis zum ersten Spiel gegen Italien nicht fit. Er ist aber bei der EM dabei. Das sind mindestens zwei Verluste, die Trainier Vicente del Bosque ausgleichen muss.
Aktuell haben auch die Niederländer Verletzungssorgen. Beim Testspiel am vergangenen Donnerstag gegen die Slowakei verletzten sich Wilfred Bouma und Wesley Snijder. Snijder schied in der zweiten Halbzeit mit einer Knöchelverletzung aus, Bouma musste aufgrund einer Kopfverletzung sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Verteidiger Joris Mathijsen konnte gar nicht erst eingesetzt werden. Alle drei sollen aber rechtzeitig zu Beginn der EM fit werden.
Wer kann sich noch Hoffnungen machen?
Neben den drei favorisierten Teams, wollen auch noch andere mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Beispielsweise Portugal, die aktuell auf Platz fünf der Weltrangliste rangieren. Hoffnungen machen sich auch England und Frankreich. Für diese drei Mannschaften aber gilt: Sie konnten ihre Leistungen bei internationalen Turnieren zuletzt nicht bestätigen. Eine gute Rolle könnten außerdem die Polen spielen. Der Gastgeber verfügt über eine schlagkräftige Mannschaft und hat zudem das Publikum im Rücken. Was das bedeuten kann, hat man 2006 in Deutschland gesehen.
Oft heißt es zudem, dass eine Europameisterschaft schwieriger zu gewinnen ist als eine WM. Dies liege an den fehlenden „Kleinen“. Während dieser EM müssen alle Mannschaften hellwach sein, das berühmte ‚Jeder kann jeden schlagen‘ gilt mehr als je zuvor. Bereits in den Viertelfinals können so beispielsweise Spanien und England oder Frankreich aufeinander treffen. Deutschland hat es bekanntermaßen bereits in der Gruppenphase mit den Niederlanden und Portugal zu tun, im Viertelfinale warten da vermeintlich leichtere Gegner. Doch eine einzige Niederlage ist dann bereits zu viel.
Es wird spannend zu sehen, ob sich die Favoriten behaupten können. Vielleicht gibt es aber auch wieder solch eine Überraschung wie 2004, als die Griechen sich den Titel sicherten. Mal sehen, ob in einem solchen Fall wenigstens eine der drei favorisierten Mannschaften im Finale steht.
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