Fasten ist gesund – aber nur, wenn man es richtig macht
- Christian Riedel
40 Tage dauert aus christlicher Sicht die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Diese Zeit soll die an die 40-tägige Fastenzeit von Jesus Christus vor seinem ersten öffentlichen Wirken erinnern. In diesen knapp 6 Wochen waren im Mittelalter die Gläubigen dazu aufgerufen, beispielsweise auf Fleisch, Alkohol, Eier und Milchprodukte zu verzichten.
Auch heute nehmen viele Menschen das Ende der Karnevalstage als Anlass, den Körper zu reinigen und bis Ostern auf bestimmte ungesunde Konsumgüter wie Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten zu verzichten. Dagegen spricht nichts. Schließlich nimmt der Durchschnittsdeutsche genug von diesen ungesunden Nahrungsmitteln zu sich. Einige gehen aber so weit und verzichten beim „Heilfasten“ sogar einige Tage komplett auf feste Nahrungsmittel. Das soll den Körper entschlacken. Wer so fastet, sollte aber einige Tipps beherzigen, um die Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzen.
1. Ärztliche Aufsicht
Wer mehrere Tage komplett auf feste Nahrung verzichten will, sollte das nicht ohne ärztliche Aufsicht tun. Nur wer in guter körperlicher Verfassung ist, kann seinen Körper dieser Belastung aussetzen. Über die Verfassung sollte in jedem Fall ein Arzt entscheiden. Der kann das Risiko feststellen und während des Fastens gegebenenfalls auch eingreifen. Jegliche Radikalkuren sollte man immer unter ärztlicher Begleitung absolvieren.
2. Stress vermeiden
Stress ist auch für den Körper eine Belastung. Da der Organismus beim Fasten ohnehin herausgefordert wird, sollte man ihn durch Stress bei der Arbeit nicht zusätzlich belasten. Auch für die Arbeit ist Fasten eher schlecht, da es an den Kräften zehrt. Normalerweise ist man beim Fasten tendenziell unkonzentriert und weniger belastbar. Wichtige Prüfungen und Geschäftstermine sollte man daher nicht in die Fastenzeit legen.
3. Ausreichend trinken
Der Organismus kann zumindest eine Zeit lang auf feste Nahrung verzichten, aber niemals auf Flüssigkeit. Gerade wenn man weniger isst, muss man ausreichend trinken. 3 Liter sollten es beim Fasten jeden Tag mindestens sein. Dafür sind Wasser oder ungesüßte Tees besonders geeignet.
4. Nicht übertreiben
Heilfasten kann eine Möglichkeit sein, den Körper von Giftstoffen zu befreien. Dabei darf man das eigentliche Ziel des Fastens nie aus den Augen verlieren: die Gesundheit verbessern. Eine Fastenkur darf niemals nur um des Fastens willen durchgeführt werden. Der Körper weiß, wann er genug gefastet hat. Daher sollte man immer auf seinen Körper hören und die Kur nicht um jeden Preis durchziehen. Um Unterzuckerung zu vermeiden, sollte man gerade beim Heilfasten immer etwas Traubenzucker oder Trockenfrüchte dabei haben.
5. Balance aus Ruhe und Bewegung finden
Fasten zehrt an den Kräften. Daher muss man beim Fasten dem Körper auch Ruhe gönnen. Hartes Training gehört nicht in die Fastenzeit, da der Körper auch weniger leistungsfähig ist und weniger Energie zur Verfügung hat. Gemäßigtes Ausdauertraining jedoch regt den Stoffwechsel an und fördert so das Heilfasten. Aber da der Körper weniger Energie hat, darf man das Training nicht übertreiben. Sobald der Körper Alarmsignale sendet (Schwindel, Übelkeit) sollte man das Training beenden. In der Regel baut der Körper schnell Muskelmasse ab, wenn es ihm an Energie fehlt. Dem kann man mit einem gemäßigten Training entgegenwirken.
In jedem Fall sollte man dem Körper außerdem genug Zeit zum Schlafen einräumen, mindestens acht Stunden pro Nacht.
6. Selbstdisziplin
Wer fastet, sollte das auch konsequent tun. Dazu gehört auch, Heißhungerattacken zu unterdrücken und dem Essverlangen nicht nachzugeben. Das erfordert eine große Portion Selbstdisziplin.
7. Nicht zu lange fasten
Niemand sollte 40 Tage auf feste Nahrung zu verzichten. Eine Woche ist das absolute Maximum. Ansonsten spricht natürlich nichts dagegen, 40 Tage oder länger auf Süßigkeiten, Alkohol und Zigaretten zu verzichten.