Ketogener Stoffwechsel: Nicht nur zum Abnehmen! istockphoto.com/hidesy

Ketogener Stoffwechsel: Nicht nur zum Abnehmen!

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Ketogener Stoffwechsel ist ein Prozess des Körpers, um Energie zu gewinnen wenn keine Kohlenhydrate (Glukose) im Blut zur Verfügung stehen. Bei einer ausgewogenen und normalen Ernährung, bezieht der Organismus seine Energie aus Kohlenhydraten.

Wenn keine Glukose im Blut vorhanden ist, schaltet der Stoffwechsel gewissermaßen in einen Notfallmodus um, dem so genannten, ketogenen Stoffwechsel.

Was hat es mit dem ketogenen Stoffwechsel auf sich?
Um diesen Zustand zu erzielen, ist äußerste Disziplin nötig. Denn der Körper bedient sich dieser Variante nur in einer Notfallsituation. Die „Lieblingsenergie Quelle“ des Körpers sind nämlich die Kohlenhydrate. Wer mit dem ketogenem Stoffwechsel abnehmen will, sollte wissen, was beim dabei passiert.

Ganze 24 bis 48 Stunden muss man fasten, damit der Körper alle vorhanden Reserven an Kohlenhydraten aufbraucht. Das sind etwa 500 Gramm, die der Körper lagern kann.

Erst nach dieser Zeitspanne bedient sich der Körper im ketogenen Stoffwechsel an freien Fettreserven. Mit dem Urin kann man feststellen, ob der ketogene Stoffwechsel erreicht wurde. Im Urin sammeln sich dann vermehrt Ketone an. Auch mit der Atemluft ist der ketogene Stoffwechsel nachweisbar.

Ketogene Ernährung

Erst wenn der Körper den Stoffwechsel auf ketogen umgestellt hat, sollte die Ernährung umgestellt werden. Zucker und Kohlenhydrate sollten auf dem ketogenen Diätplan gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen zu finden sein.

In diesem Stoffwechsel verbrennt der Körper mehr freie Fettsäuren und keine Glukose mehr. Die Fettverbrennung wird also auf Höchstniveau gebracht. Wenn keine Kohlenhydrate im Körper vorhanden sind, muss der Körper mehr Fett verbrennen.

Ketogene Diät in der Medizin

Auch zur Behandlung von Krankheiten wird dieser Stoffwechselprozess des Körpers ausgenutzt: Zum Beispiel konnte nachgewiesen werden, dass Kinder mit Epilepsie von einer ketogenen Diät profitieren. Die Intensität der krampfartigen Anfälle kann mit einer Kohlenhydrate armen Ernährung drastisch gemindert werden.

Auch in der Krebstherapie spielt der ketogene Stoffwechsel eine Rolle. Bei Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass Tumorzellen eine relativ einseitige Verstoffwechselung beanspruchen. Sie ernähren sich nämlich überwiegend von Zucker, also Kohlenhydraten.

Zu erkennen ist dieser Prozess, an dem verstärkt gebildeten Abbauprodukt Milchsäure (Laktat). Diese dient dem Tumor nicht nur zum Wachstum, sondern hindert auch Abwehrzellen des Körpers an ihrer Arbeit. Zu allem Überfluss macht sie die unmittelbare Umgebung des Tumors resistent gegen die herkömmlichen Strahlentherapien. Wird der Tumor seiner einzigen Energiequelle, dem Zucker beraubt, können die Krebszellen nicht mehr in diesem Ausmaß wachsen.

Im Moment gehen Wissenschaftler davon aus, dass sich bösartige Tumore nur durch die Glucose ernähren können – sie sind zum Beispiel nicht in der Lage, Fette als Energieträger zu nutzen. Der ketogene Stoffwechsel wird im Rahmen einer Krebstherapie weiter erforscht.

Zum Abnehmen ist diese Art des Stoffwechsels eher kurzfristig geeignet, denn lange kann und will sicherlich niemand auf Stärke und Zucker verzichten. Zudem belastet der ketogene Stoffwechsel die Nieren stark.

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