Radfahren: Einlagen im Radschuh verbessern die Leistung Marco Heibel

Radfahren: Einlagen im Radschuh verbessern die Leistung

  • Christian Riedel
Mehr Leistung ohne Training; kaum ein Sportler ist für solche Versprechen empfänglicher als ein Triathlet. Ob Carbonrahmen, Laufräder oder ein Hightech-Neoprenanzug, keine Investition wird gescheut, beim Kampf um Sekunden. Dabei bringen oft vergleichsweise günstige Kleinigkeiten einen enormen Vorteil.

Zu diesen Kleinigkeiten gehören Einlagen im Radschuh. Bereits ein kleiner Keil an der richtigen Stelle bringt 3-5 Prozent mehr Leistung - bei Profis genauso wie bei Einsteigern. „Beim Radfahren bilden Körper und Rad ein starres Gebilde. Da können bereits kleine Bewegungsabweichungen zu einem messbaren Kraftzuwachs oder Kraftverlust führen“, sagt Radsport-Experte und Leistungsdiagnostiker Oliver Elsenbach.

Einlagen verbessern die Körperstatik


Von solchen Bewegungsabweichungen sind fast alle Athleten betroffen. Schuld daran sind meist muskuläre Dysbalancen. Ein solches Ungleichgewicht in der Muskulatur kann beispielsweise auftreten, wenn die vordere Oberschenkelmuskulatur stärker ist als die Beinrückseite. Oder bei Rechtshändern ist häufig die rechte Körperseite kräftiger ausgebildet.

Bei manchen Menschen gibt es auch eine so genannte Beinlängendifferenz, die sich auf das Becken auswirkt. Ein Beckenschiefstand muss aber nicht durch unterschiedlich lange Beine verursacht sein. Bereits ein durch Fehlhaltungen oder einseitige Belastung verursachter, ungleichmäßiger Zug unserer Muskeln reicht aus, um das komplexe Gebilde aus Wirbelsäule und Becken zu beeinflussen.

Fußfehlstellungen mit Einlagen ausgleichen


Das wiederum wirkt sich auf die gesamte Körperstatik aus und verhindert eine gleichmäßige Kraftentwicklung in den Beinen. Die Folge sind Leistungsverlust und mögliche Fehlbelastungen der Gelenke, denn der Körper ist immer im Ganzen zu betrachten. Eine häufige Ursache für Gelenkbeschwerden geht auch von den Füßen aus.

Plattfuß, Senkfuß, Spreizfuß – niemand hat zwei anatomisch perfekt geformter Füße. Ein einfacher Fußscan zeigt, wie es um die Druckverteilung im Fuß bestellt ist. Anhand der so gewonnenen Daten kann ein Leistungsdiagnostiker dann eine Einlage fertigen, die über den Fuß das Becken in eine gerade Position schiebt.

„Der so gewonnene Leistungszuwachs beträgt durch eine individuelle Einlage etwa 3-5 Prozent. Je nach Fußfehlstellung kommen orthopädische, sensomotorische oder funktionelle Einlagen zum Einsatz“, sagt Oliver Elsenbach von KOM*SPORT. Orthopädische Einlagen stützen das Fußgewölbe ab und entlasten die Füße, während sensomotorische Einlagen über die Stimulation bestimmter Punkte in der Fußsohle Muskeln und Sehnen in Fuß und Bein aktivieren oder hemmen.

Einlagen lösen Reflexbögen aus


Dies geschieht über minimale Reize, die einen Reflexbogen auslösen, die dann die Körperhaltung beeinflussen. Mit sensomotorischen Einlagen können muskuläre Dysbalancen und Verspannungsprobleme behoben werden.

Eine Besonderheit bei KOM*SPORT sind jedoch die funktionellen Einlagen: „Bei unseren Funktionseinlagen werden durch unterschiedliche Keile Rotationen und Ungleichgewichte im Körper reduziert. Durch Millimeter genaue Feindosierung, viel Erfahrung und Kontrolle sind wir in der Lage, den Körper über die Füße „gerader“ zu machen“, erklärt Oliver Elsenbach.

Jeder bekommt individuelle Einlagen


Je nach Diagnostik kommen alle drei Methoden zum Einsatz. Die Einlagen werden dann individuell von einem orthopädischen Fachbetrieb gefertigt und werden in der Regel von der Krankenkasse bezahlt. Häufig reicht in Radschuhen aber schon ein kleiner Keil an der richtigen Stelle, um eine messbare Leistungsverbesserung zu erzielen.

Diesen Keil fertigen die Experten bereits während der Analyse, um die Veränderungen in der Körperstatik direkt demonstrieren zu können. „Ein von mir betreuter Amateur-Radsportler tritt beim Sprint 1400 statt 1200 Watt, das sind mit Einlagen in der Spitze rund 200 Watt mehr“, sagt Oliver Elsenbach. Und einen solchen Leistungsunterschied kann man beim Ergometertest nicht nur messen, sondern auch spüren.

Weitere Informationen zum Thema: www.komsport.de

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