Effizienter Schwimmen - Warum eine gute Wasserlage Kopfsache ist Jörg Birkel

Effizienter Schwimmen - Warum eine gute Wasserlage Kopfsache ist

  • Marco Heibel
Eine gute Wasserlage ist eine der wichtigsten Voraussetzung für eine schnelle Schwimmzeit. Und der Kopf ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob ich gut oder schlecht im Wasser liege.

Allerdings ist mit Kopfsache weniger eine Frage der Konzentration gemeint, sondern vielmehr die Kopfhaltung. Einem Turner ist bewusst, wie wichtig die Kopfhaltung für die gesamte Körperlage ist. Wie sich der Körper im Raum verhält, regelt nämlich der so genannte Kopfstellreflex.

Der Kopf leitet Rotationsbewegungen ein


Vielleicht erinnerst Du Dich auch noch an den Turnunterricht: Wer eine Rolle vorwärts machen will, sollte dabei das Kinn auf die Brust nehmen. Dadurch wird die Wirbelsäule gekrümmt, und über den runden Rücken rollt es sich besser ab. Würde man stattdessen den Kopf in den Nacken nehmen, ist ein Abrollen kaum noch möglich, ohne sich dabei den Hals zu brechen.



Der Kopf steuert gewissermaßen die Haltung und kann Richtungs- und Bewegungsänderungen einleiten. Mit der Blickrichtung ändert sich auch die Kopfhaltung. Bei einem Vorwärtssalto nimmt man das Kinn auf die Brust und leitet doch eine Rotationsbewegung ein, während man bei einem Rückwärtssalto den Kopf in den Nacken nimmt.

Die Blickrichtung steuert den Kopf


Genauso wie ein Vor- und Rückneigen eine Rotation um die Breitenachse einleitet, bewirkt das Drehen des Kopfes zur Seite bei einer Schraube eine Rotation um die Längsachse. Was hat das alles mit dem Schwimmen zu tun? Auch hier steuert der Kopfstellreflex die Wasserlage, weil er Einfluss auf die Körperachsen hat.

Grundlage für einen effizienten Schwimmstil ist eine flache Wasserlage. Die meisten Einsteiger machen jedoch den Fehler, beim Kraulen nach vorne zu blicken. Dadurch steigt zum einen die Angriffsfläche, was den Wasserwiderstand erhöht. Zum anderen sinkt durch den Kopfstellreflex die Hüfte ab. Auch das steigert den Wasserwiderstand erheblich. Die Folge ist meist eine hektische Beinarbeit, um die Wasserlage zu korrigieren. Genauso falsch wäre es übrigens auch, das Kinn auf die Brust zu nehmen.

Fehler erkannt, Fehler gebannt


Da sich der Kopf über die Blickrichtung gut steuern lässt, solltest Du beim Kraulen immer nach unten blicken. Dadurch bringst Du den Kopf in eine neutrale Lage und drückst den luftgefüllten Oberkörper ins Wasser, wodurch sich die Hüfte hebt.

Der zweite Fehler, den Einsteiger häufig machen, passiert bei der Atmung. Dafür muss man den Kopf seitlich drehen. Dabei kann es ebenfalls dazu kommen, dass man ins Hohlkreuz fällt und die Hüfte absinkt. Bei mangelnder Fixierung des Kopfes besteht zudem die Möglichkeit, dass die gegenüberliegende Schulter abfällt und die gesamte Wasserlage negativ beeinflusst.

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