Komfort beim Radfahren – Was schützt gegen einen wunden Hintern? Jörg Birkel

Komfort beim Radfahren – Was schützt gegen einen wunden Hintern?

  • Jörg Birkel
Ein Radfahrer müsse seinen Hintern besser pflegen als sein Gesicht, sagte einst Rudi Altig. Und Recht hat er. Einen wunden Po kennen nämlich nicht nur Profi-Radfahrer; vor allem Breitensportler leiden oft unter schmerzendem Sitzfleisch. Diese Maßnahmen schaffen Abhilfe.

Es ist immer dasselbe Spiel: Zum Saisonauftakt schmerzt der Nacken und drückt der Po. Nach der Winterpause sind viele Radfahrer das lange Sitzen im Sattel einfach nicht mehr gewöhnt. Typische Sitzbeschwerden reichen von Druckschmerzen über Rötungen und wunden Stellen bis hin zu Furunkeln oder Abszessen. Das ist äußerst schmerzhaft und leistungsmindernd.

Langsam an den Sattel gewöhnen

Ein ausreichender Schutz ist umso wichtiger. Möglichst früh im Jahr die ersten Radkilometer zu sammeln, ist die beste Maßnahme, um Sitzbeschwerden zu vermeiden. Durch Mountainbiken, Rollentraining und Spinning bleibt der Po an das Sitzen im Sattel gewöhnt.

Wer es aber versäumt hat, über Winter weiter zu trainieren, der steht im Frühjahr vor einem Problem. Große Umfänge ohne Kilometer in den Beinen sind nicht nur für das Training kontraproduktiv, sondern setzen auch dem Hintern zu. Jetzt heißt es Geduld zu üben, um das Sitzfleisch langsam wieder an den Sattel zu gewöhnen.

Zu weich ist auch nicht gut

Statt gleich wieder lange Touren zu fahren, solltest Du anfangs kurze Strecken bevorzugen und dafür häufiger fahren. Das gewöhnt deinen Po ans Sitzen im Sattel. Apropos Sattel, dieser sollte nicht zu hart und nicht zu weich sein. Probiere ruhig verschiedene Sattelmodelle aus, falls du öfter unter Sitzproblemen leidest.

Aber Vorsicht, ein weicher Sattel verspricht zwar mehr Komfort, aber kann genau das Gegenteil bewirken. Das weiche Obermaterial kann Falten werfen, die zu Druckstellen führen. Außerdem kann es passieren, dass das Körpergewicht das Schambein und die Sitzhöcker direkt auf die harte Sitzschale drückt.

Ein passender Sattel ist Gold Wert, daher nimm Dir die Zeit und teste ausgiebig. Voraussetzung ist allerdings, dass Du bereits eine optimierte Sitzposition hast. Die meisten Sitzprobleme werden nämlich durch eine falsche Sitzposition verursacht!

Die Radhose muss passen

Außerdem solltest Du nicht an der Bekleidung sparen. Eine hochwertige Radhose mit guten Polstern schützt deinen Hintern. Diese solltest Du allerdings nach jedem Training waschen, weil sich im Polster sonst Bakterien festsetzen, die zu Infektionen führen können.

Es ist außerdem sinnvoll, die Hosenmarke regelmäßig zu wechseln. Dabei solltest Du vor allem auf einen guten Sitz achten. Schlecht sitzende Radhosen können Falten werfen und so scheuern und drücken.

Unterwäsche ist beim Radfahren Tabu, weil diese ebenfalls unnötige Falten wirft und zu Druckstellen führen kann. Stattdessen solltest Du vor der Ausfahrt Sitzcremen, Vaseline oder Melkfett großzügig auf dem Polster der Hose verteilen. Das pflegt die strapazierte Haut.

Nach dem Training solltest Du die Hose umgehend ausziehen und nicht lange darin sitzen bleiben. Am Besten gehst Du direkt duschen, wäschst Deinen Hintern mit einer antibakteriellen Seife und trägst eine Feuchtigkeitscreme auf.

So umsorgt, sollte eigentlich nichts mehr drücken und Dein Hintern wird es Dir danken.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten