Den sportlichen Turbo zünden - Radtraining im Triathlon
- Jörg Birkel
Aus den Grundfertigkeiten lassen sich noch die spezifische Grundfertigkeiten Kraftausdauer, Schnellkraft und Schnelligkeitsausdauer ableiten. Je nach Disziplin kommen diese Fähigkeiten zum Tragen. Ein Sprinter braucht logischerweise mehr Schnelligkeit, ein Marathonläufer mehr Ausdauer und ein Kugelstoßer braucht vor allem Kraft.
Ganz so isoliert kann man die Fähigkeiten jedoch nicht zuweisen: Wer sich an das spannende Triathlon-WM-Finale in London vor Augen ruft, wird bestätigen können, dass auch Triathleten Schnelligkeit benötigen. Erst auf den letzten Metern konnte sich der Spanier Javier Gomez gegen den Briten Jonathan Brownlee im Zielsprint durchsetzen und wurde zum dritten Mal ITU-Weltmeister.
Schauen wir uns die Fähigkeiten also einmal näher an:
Ausdauer ist die Fähigkeit etwas immer wieder zu tun. Hierzu zählt auch, sowohl physisch als auch mental bis zum Ende eines Wettkampfs durchzuhalten. Dabei wird die benötigte Ausdauer durch die Länge des Wettkampfs bestimmt. Mit Muskelkraft ist die maximal erzeugbare Kraft eines Muskels oder einer Muskelgruppe gemeint. Mehr Kraft ist besonders nützlich, wenn Sie stark in die Pedale treten müssen wie bei steilen Anstiegen oder bei Gegenwind. Die Schnelligkeit beinhaltet alle technischen Fähigkeiten, die trainierbar sind, um mit weniger Anstrengung weiter und schneller zu fahren.
Diese Grundfertigkeiten legen die Basis für das Training der spezifischen Fertigkeiten Kraftausdauer, Schnelligkeitsausdauer und Schnellkraft.
Kraftausdauer beschreibt die Fähigkeit eines Muskels, bei submaximaler Belastung wiederholt zu kontrahieren. Es handelt sich um eine Kombination aus Kraft und Ausdauer und ist wichtig, um die Pedale mit viel Druck über einen längeren Zeitraum zu drehen. Schnelligkeitsausdauer ist eine Kombination aus Schnelligkeit und Ausdauer. Es ist die Fähigkeit, bei hoher Geschwindigkeit und hohen Wattzahlen möglichst lange nicht zu ermüden. Schnellkraft ist eine Kombination aus Schnelligkeit und Kraft. Sie wird benötigt, um innerhalb kürzester Zeit mit maximaler Kraft in die Pedale treten zu können wie beispielsweise beim Sprinten.
Die eigenen Fertigkeiten analysieren
Ein leistungsbegrenzender Faktor ist eine wettkampfspezifische Schwäche. Um unsere leistungsbegrenzenden Faktoren zu erkennen, müssen wir uns überlegen, inwiefern unsere persönlichen Fertigkeiten für unseren Zielwettkampf ausreichend sind.
Du kannst über eine unglaubliche Schnelligkeitsausdauer verfügen, aber wenn Dein Ziel die Teilnahme an einem Langdistanz-Triathlon ist, nützt Dir diese Fertigkeit nicht viel. Umgekehrt ist es möglich, dass Deine Schnelligkeitsausdauer nicht besonders gut entwickelt ist, aber als Langdistanz-Triathlet braucht Dich dies auch nicht weiter zu stören. Nur, wenn wir uns im Training auf die Fertigkeit konzentrieren, durch die wir unsere Leistung in einem bestimmten Wettkampf am meisten steigern können, trainieren wir zielgerichtet und intelligent.
Eine konkrete Anleitung zum Ermitteln Deiner leistungsbegrenzenden Faktoren – also um herauszufinden, was Dich bei Deinem Zielwettkampf von einer herausragenden Leistung abhält – findest Du in dem Buch „Radtraining im Triathlon“ von Lynda Wallenfels in Kapitel 8.
Blick nach vorn
Das Zünden des sportlichen Turbos geht weiter mit Teil 3, in dem erklärt wird, wie wichtig die Erholung für sportliche Leistungen ist.
Diese Tipps stammen aus dem Buch Radtraining im Triathlon:
• Verlag: Sportwelt Verlag
• Autor: Lynda Wallenfels
• Broschiert: 251 Seiten
• Verlag: Sportwelt Verlag; Auflage: 1 (30. September 2011)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3941297112
• ISBN-13: 978-3941297111
• Preis: 16,95€