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Weltmeister von morgen - Die Systemfrage in der DFB-Akademie
Der DFB investiert in die Zukunft. Unter dem Motto „Hier trainieren morgen die Weltmeister von Übermorgen!“ soll in den kommenden Jahren die DFB-Akademie in Frankfurt am Main entstehen. Hier soll das Wissen über Fußball in Deutschland gebündelt und weiterentwickelt werden, denn man weiß beim DFB inzwischen auch, dass Stillstand im heutigen Fußball Rückschritt bedeutet. Das sagen die Entscheider im deutschen Fußball zur DFB-Akademie.
Eine bestimmte taktische und spielerische Ausrichtung gibt der DFB im Juniorenbereich bislang noch nicht vor. Das bestätigte der für die Jugendarbeit des DFB zuständige Direktor Ulf Schott im Gespräch mit netzathleten.de. Mit der in den kommenden Jahren in Frankfurt entstehenden DFB-Akademie könnte sich das womöglich ändern. Schließlich soll vor allem der Nachwuchsbereich von diesem „Jahrhundertprojekt“, wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Akademie nennt, profitieren.
Allerdings spricht vieles dafür, sich auch nach deren Fertigstellung gegen ein einziges, beispielsweise vom jeweiligen Bundestrainer vorgegebenes, taktisches Korsett zu entscheiden. Heute sind flexible Spielertypen gefordert, sowohl individuell als auch in Systemfragen. Bestes Beispiel ist die Rolle Philipp Lahms bei der WM in Brasilien, der von Bundestrainer Löw sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf der rechten Abwehrseite eingesetzt wurde. Früher bespielte er im Defensivverbund gar die linke Seite und dass er auch eine gute Offensivkraft abgeben kann zeigte er beispielsweise beim 6:1 im Viertelfinalrückspiel der Champions League des FC Bayern gegen den FC Porto.
Die DFB-Akademie soll eben solch flexible Spieler hervorbringen, indem sie zur zentralen und bestmöglichen Koordinationsstelle für die komplexen Strukturen der Nachwuchsarbeit in Deutschland wird. Eine Institution in Sachen Wissensmanagement. Hier sollen Fortbildungen und Lehrgänge für Trainer sowie Leistungstests für Spieler stattfinden. Es soll hier um Pädagogik, Psychologie und Ernährung im Fußball gehen. Hier sollen Jugendmannschaften und auch die A-Nationalmannschaft zum Training zusammenkommen. Und nicht zuletzt sollen die Erkenntnisse, die hier in allen genannten Bereichen gewonnen werden, auch dem Breitensport zu Gute kommen und in die allgemeine Trainingslehre miteinfließen. Kurzum: Hier soll ein Platz für die Wissenschaft vom Fußball geschaffen werden.
Die neue Heimat für den DFB, die bis Ende 2018 fertig gestellt sein soll und für die ein Investitionen von bis zu 89 Millionen Euro im Raum steht, soll den DFB fit für die Zukunft machen. Man will nicht noch einmal den nächsten wichtigen Schritt in der Entwicklung des Fußballs verpassen und ist sich heute bewusst, dass auf der Stelle treten und sich auf den Lorbeeren von 2014 ausruhen Rückschritt bedeuten würde. So, wie es nach der Weltmeisterschaft 1990 war, als alle Welt und allen voran der damals scheidende Teamchef Beckenbauer dem deutschen Fußballern eine rosige Zukunft mit weiteren Titeln prophezeite. Es war dann aber doch ganz anders gekommen und grundlegende Reformen im deutschen Fußball mussten her.
Oliver Bierhoff ist der offizielle Projektleiter und gilt als „Architekt der Akademie“. Bereits 2009 sprach er sich dafür aus, ein solches Kompetenzzentrum in Frankfurt zu schaffen. „Es ist eine Riesen-Chance für den DFB und den deutschen Fußball“, wird Bierhoff zitiert, der Fußball in der Akademie wie in einem Labor weiterentwickeln und den DFB als Verband so auch international zum Vorbild werden lassen will. In seiner Aufgabe als Manager der Nationalmannschaft ist ihm das bereits mit der Schaffung bleibender Strukturen gelungen und auch mit seinem anfangs umstrittenen Projekt, Campo Bahia zum WM-Quartier der DFB-Elf in Brasilien zu machen, lag er letztlich goldrichtig.
Bedenken, der DFB könnte mit dem ehrgeizigen Projekt allzu zentralistisch auf Frankfurt ausgerichtet sein, wischt DFB-Jugenddirektor Ulf Schott uns gegenüber aber vom Tisch: „Unser flächendeckendes System ist ja unser großer Trumpf, um talentierte Fußballer in ganz Deutschland zu entdecken. An der Ausbildung der jetzigen Weltmeistermannschaft waren deutschlandweit insgesamt rund 60 Vereine beteiligt. Das zeigt doch, auf welch tollem Fundament der deutsche Fußball steht. Und natürlich werden wir trotz Akademie unsere A-Länderspiele und andere Partien auch in Zukunft in ganz Deutschland austragen, wir wollen ja zu den Vereinen und den Menschen kommen und danke für ihre Unterstützung sagen.“ Mit welchem System das dann sein wird? Flexibel.
Allerdings spricht vieles dafür, sich auch nach deren Fertigstellung gegen ein einziges, beispielsweise vom jeweiligen Bundestrainer vorgegebenes, taktisches Korsett zu entscheiden. Heute sind flexible Spielertypen gefordert, sowohl individuell als auch in Systemfragen. Bestes Beispiel ist die Rolle Philipp Lahms bei der WM in Brasilien, der von Bundestrainer Löw sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf der rechten Abwehrseite eingesetzt wurde. Früher bespielte er im Defensivverbund gar die linke Seite und dass er auch eine gute Offensivkraft abgeben kann zeigte er beispielsweise beim 6:1 im Viertelfinalrückspiel der Champions League des FC Bayern gegen den FC Porto.
Die DFB-Akademie soll eben solch flexible Spieler hervorbringen, indem sie zur zentralen und bestmöglichen Koordinationsstelle für die komplexen Strukturen der Nachwuchsarbeit in Deutschland wird. Eine Institution in Sachen Wissensmanagement. Hier sollen Fortbildungen und Lehrgänge für Trainer sowie Leistungstests für Spieler stattfinden. Es soll hier um Pädagogik, Psychologie und Ernährung im Fußball gehen. Hier sollen Jugendmannschaften und auch die A-Nationalmannschaft zum Training zusammenkommen. Und nicht zuletzt sollen die Erkenntnisse, die hier in allen genannten Bereichen gewonnen werden, auch dem Breitensport zu Gute kommen und in die allgemeine Trainingslehre miteinfließen. Kurzum: Hier soll ein Platz für die Wissenschaft vom Fußball geschaffen werden.
Die neue Heimat für den DFB, die bis Ende 2018 fertig gestellt sein soll und für die ein Investitionen von bis zu 89 Millionen Euro im Raum steht, soll den DFB fit für die Zukunft machen. Man will nicht noch einmal den nächsten wichtigen Schritt in der Entwicklung des Fußballs verpassen und ist sich heute bewusst, dass auf der Stelle treten und sich auf den Lorbeeren von 2014 ausruhen Rückschritt bedeuten würde. So, wie es nach der Weltmeisterschaft 1990 war, als alle Welt und allen voran der damals scheidende Teamchef Beckenbauer dem deutschen Fußballern eine rosige Zukunft mit weiteren Titeln prophezeite. Es war dann aber doch ganz anders gekommen und grundlegende Reformen im deutschen Fußball mussten her.
Akademie soll Wettbewerbsfähigkeit der Nationalmannschaft sicherstellen
Wie wichtig es sei, das Wissen über Fußball an einem Ort zu sammeln, bestätigt auch DFB-Sportdirektor Hansi Flick in einem Interview auf dfb.de: „Der ganz große Vorteil der Akademie ist die Bündelung. Wenn das ganze Wissen und alle Kapazitäten an einem Punkt zentriert sind, ist es viel einfacher, sich auszutauschen. Wir sind auf einem hervorragenden Niveau, wir sind Weltmeister, wir sind die Nummer eins der Welt. In den vergangenen Jahren haben wir viel gearbeitet und dafür sind wir belohnt worden. Aber für weitere Belohnungen müssen wir weiter arbeiten. Andere Nationen versuchen auch, sich weiter zu entwickeln, die Franzosen und die Engländer haben eine Top-Mannschaft bei der U 19. Auch in Südamerika wird einiges getan. Wir dürfen nicht stehen bleiben, und die Akademie ist der nächste Entwicklungsschritt.“Oliver Bierhoff ist der offizielle Projektleiter und gilt als „Architekt der Akademie“. Bereits 2009 sprach er sich dafür aus, ein solches Kompetenzzentrum in Frankfurt zu schaffen. „Es ist eine Riesen-Chance für den DFB und den deutschen Fußball“, wird Bierhoff zitiert, der Fußball in der Akademie wie in einem Labor weiterentwickeln und den DFB als Verband so auch international zum Vorbild werden lassen will. In seiner Aufgabe als Manager der Nationalmannschaft ist ihm das bereits mit der Schaffung bleibender Strukturen gelungen und auch mit seinem anfangs umstrittenen Projekt, Campo Bahia zum WM-Quartier der DFB-Elf in Brasilien zu machen, lag er letztlich goldrichtig.
Bedenken, der DFB könnte mit dem ehrgeizigen Projekt allzu zentralistisch auf Frankfurt ausgerichtet sein, wischt DFB-Jugenddirektor Ulf Schott uns gegenüber aber vom Tisch: „Unser flächendeckendes System ist ja unser großer Trumpf, um talentierte Fußballer in ganz Deutschland zu entdecken. An der Ausbildung der jetzigen Weltmeistermannschaft waren deutschlandweit insgesamt rund 60 Vereine beteiligt. Das zeigt doch, auf welch tollem Fundament der deutsche Fußball steht. Und natürlich werden wir trotz Akademie unsere A-Länderspiele und andere Partien auch in Zukunft in ganz Deutschland austragen, wir wollen ja zu den Vereinen und den Menschen kommen und danke für ihre Unterstützung sagen.“ Mit welchem System das dann sein wird? Flexibel.