Jeder hat etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt Bridgestone
Kristina Vogel im Interview

Jeder hat etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt

  • Redaktion
Kristina Vogel, eine der erfolgreichsten Bahnradsportlerinnen der Geschichte, spricht nach ihrem schweren Unfall über Tokio 2020 und ihr Team „Heimliche Sieger“.
Kristina Vogel, die Olympiasiegerin im Bahnradsport und Botschafterin der Markenkampagne „Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt“, musste durch ihren Trainingsunfall im Juni 2018 einen schweren Rückschlag hinnehmen. Doch das hält sie keinesfalls davon ab, sich neue Ziele zu setzen: Kristina Vogel leitet 2019 das Bridgestone Team „Heimliche Sieger“ – eine Gruppe aus zehn Menschen, die sich einer besonderen sportlichen Herausforderung stellen wollen: Sie trainieren für den ersten 10 Kilometer Lauf ihres Lebens.

„Jeden von uns treibt etwas an, für das es sich zu kämpfen lohnt“, so Kristina Vogel. „Die einen suchen einen Ausgleich zum oft sehr stressigen Arbeitsalltag, die anderen wollen stärker und fitter werden, um mit ihren Kindern auf dem Spielplatz toben zu können. Viele Ziele können wir nur dann erreichen, wenn wir unsere Komfortzone verlassen und das ist nicht gerade einfach. Aber in jedem von uns steckt ein ‚Heimlicher Sieger'. Genau das wollen wir mit dem Programm zeigen und nachdem Fabian Hambüchen 2018 schon erfolgreich mit einem Team trainiert hat, will ich in diesem Jahr Mentorin für ein neues Team ‚Heimliche Sieger‘ sein“, sagt Kristina Vogel.

Wer jetzt die Chance ergreifen möchte, gemeinsam mit Kristina Vogel Hindernisse zu überwinden und für seinen großen Traum zu kämpfen, kann sich bis zum 19. April 2019 unter www.egalwaskommt.de bewerben. Bridgestone bietet den Teilnehmern eine intensive Beaufsichtigung durch qualifizierte Trainer, einen umfangreichen medizinischen und gesundheitlichen Check-Up, individuelle Trainingspläne und professionelles Equipment. Kristina Vogel erzählt im Interview, was ihr die Leitung des Teams bedeutet, wie sie es schafft, weiter an ihren Träumen festzuhalten, und woher sie jeden Tag neue Kraft schöpft.

Tokio 2020 wären eigentlich Ihre Olympischen Spiele gewesen. Wie gehen Sie damit um, dass Sie nicht wie geplant an den Olympischen Spielen teilnehmen?

Wir wissen doch alle wie das mit Plänen ist: Man schmiedet sie – und dann kommt doch alles anders. (lacht) Natürlich hätte ich gern noch zwei, drei Siege gefeiert, aber irgendwann hätte ich sowieso aufgehört. Jetzt eben früher als geplant. Aber ich habe nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, weil ich wahrscheinlich trotzdem nach Tokio fahren und an den Olympischen Spielen als Kommentatorin teilnehmen werde. Ich kann nichts an meiner Situation ändern, aber ich habe sie akzeptiert und mache jetzt das Beste daraus, indem ich die anderen Athleten auf ihrem Weg zum Sieg begleite.

Was möchten Sie Menschen mit auf den Weg geben, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden?

Jeder Mensch hat eine Last zu tragen. Meine Last mag vielleicht sehr groß erscheinen, aber ich rate jedem, sich nicht zu verstecken. Das Leben kann schwierig werden, aber es findet draußen statt. Deswegen sollte niemand Angst davor haben, rauszugehen und neue Herausforderungen zu suchen. Nur wer anfängt zu kämpfen, kann auch gewinnen.

Sie sind eine Inspiration für jeden, der durch eine schwierige Zeit geht und Hindernisse überwinden muss. 2019 sind Sie erstmals Teil des Teams „Heimliche Sieger“ von Bridgestone. Was bedeutet Ihnen die Teilnahme?

Natürlich kann ich jetzt nicht mehr die großen Sporterfolge feiern wie früher. Aber das Leben dreht sich eben nicht nur um Goldmedaillen und Siegertreppchen. Es sind vor allem die kleinen Dinge im Alltag, die jeder von uns bestreitet und für die er sich immer wieder aufs Neue motivieren muss. Ich erlebe zum Beispiel manchmal Momente, in denen ich kurzzeitig vergesse, dass ich querschnittsgelähmt bin, und nicht nur meine Beine nicht mehr funktionieren, sondern auch meine Rücken- und Bauchmuskulatur. Aber ich weiß auch, dass ich mit der Verarbeitung meines Unfalls schon sehr weit gekommen bin und es mir gelingen wird, mich komplett an das Leben im Rollstuhl anzupassen. Ich habe das Gefühl, jeden Tag neue „heimliche Siege“ zu feiern, und es bedeutet mir viel, dass ich anderen Menschen zeigen kann, wie auch sie an ihren Zielen festhalten können.

Als Bahnradfahrerin haben Sie von Ihrem 12. Weltmeistertitel und Olympischem Gold geträumt, jetzt fokussieren Sie sich auf Ihre Rolle im Team „Heimliche Sieger“. Doch wovon träumen Sie, wenn Sie schlafen?

Daran kann ich mich zum Glück selten erinnern! (lacht) Manchmal träume ich tatsächlich noch, dass ich gehen kann. Anfangs dachte ich, das sei etwas Schlechtes und würde bedeuten, ich könnte das Ganze unterbewusst noch nicht richtig verarbeiten. Aber in anderen Nächten träume ich auch, ich könnte fliegen. Oder von pinken Einhörnern. Das hat mir gezeigt, dass ich dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen sollte. Meine Träume sind immer noch bunt – und das ist das Wichtigste.

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