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Dr. Sport: Sportpause bei Pfeifferschem Drüsenfieber

  • Dr. med. Markus Klingenberg
Sehr geehrter Herr Dr. Sport, bei meinem Sohn (13 Jahre alt) ist das Pfeiffersche Drüsenfieber ausgebrochen. Er hatte alle typischen Symptome. Festgestellt wurde es durch eine Blutuntersuchung. Eine Woche später waren Symptome verschwunden. Er hatte danach nur leichte Temperatur (37,6°C bis 37,1°C). Drei Tage danach war er vollkommen fieberfrei. Mein Sohn betreibt Leistungssport. Wie lange muss er noch warten, bis er den Sport wieder aufnehmen kann?

Mit freundlichen Grüßen

Edgar


Hallo Edgar,

nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber solltet Ihr besser nichts überstürzen. Denn auch wenn die Krankheit bei Deinem Sohn einen anscheinend harmlosen Verlauf genommen hat, darf man das Drüsenfieber dennoch nicht unterschätzen. Es ist eine schwere Krankheit, bei der auch noch Spätfolgen auftreten können.

Beim Pfeiffersche Drüsenfieber handelt es sich um eine Virusinfektion, bei der das Lymphsystem im Körper betroffen ist. Die Lymphknoten schwellen an, und auch die Milz ist häufig vergrößert. Im schlimmsten Fall droht die Milz zu platzen, was lebensgefährlich ist.
Zudem sind die Betroffenen häufig müde und fühlen sich schwach. Insofern ist es wichtig und unverzichtbar, mit dem Sport eine Pause einzulegen.

In der Regel verläuft die Krankheit harmlos und folgenfrei. Eine längere Pause sollte Dein Sohn aber einlegen. Das Drüsenfieber kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen, auch ohne dass konkrete Beschwerden bestehen. Insofern solltet Ihr auf keinen Fall selbständig mit dem Training beginnen, sondern erst von dem behandelnden Arzt das OK einholen.

Ihr solltet auch, bevor Dein Sohn das Training wieder aufnimmt, in jedem Fall beim Arzt eine Blutuntersuchung machen lassen, bei der die Leber- und Blutwerte überprüft werden. Erst wenn diese Werte wieder in Ordnung sind, kann Dein Sohn auch wieder risikolos trainieren. Teilweise macht bei Patienten mit Pfeifferschen Drüsenfieber eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen Sinn. Ergänzend kann man beim Pfeifferschen Drüsenfieber ein Ultraschall des Abdomens oder - um ganz sicher zu gehen - ein Belastungs-EKG durchführen. Zeigen sich bei allen drei Untersuchungen keine Auffälligkeiten, kann Dein Sohn morgen wieder ins Training einsteigen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Klingenberg

Details

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  • Star Vita: Dr. med. Markus Klingenberg arbeitet und als Arzt mit den Schwerpunkten Sport- und Ernährungsmedizin und Personal Trainer in Bonn und in der Sportorthopädie der Klinik-am-Ring in Köln. Mehrmals pro Jahr arbeitet er zudem als Tauchmediziner im indischen Ozean. Seine Schwerpunkte umfassen ein Personal Training, Ernährungs-Coaching, und die Leistungsdiagnostik. Als ehemaliger Leistungssportler kombiniert Dr. med. Markus Klingenberg sein Wissen als Sportmediziner und Personal Trainer, um für seine Kunden nachhaltig erfolgreiche individuelle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
  • Star Erfolge: Arzt, Sportmediziner, Notarzt

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