Urban Boulder – die Stadt wird zur Kletterhalle thinkstockphotos.com

Urban Boulder – die Stadt wird zur Kletterhalle

  • Nils Borgstedt
Klettern erlebt seit ein paar Jahren einen enormen Aufschwung. Seit einiger Zeit kann man auch immer wieder in der Stadt Kletterer beim Ausüben ihrer Sportart beobachten. Man nennt das auch Urban Bouldern.

Ob im Jubelpark mit Triumphbogen in Brüssel, an den Isarbrücken in München, an der Donauplatte in Wien oder an alten Bunkern in Berlin – immer mehr urbane Orte werden zu Kletterwänden. Aber was versteht man eigentlich genau darunter?

Urban Bouldern, auch Buildern

Als Bouldern bezeichnet man das Klettern in Absprunghöhe und ohne Sicherung. In der Regel kommt man selten über vier Meter Höhe hinaus. Die Anzahl der zu bewältigenden Züge variiert von Boulder zu Boulder. Bouldern ist sozusagen die etwas kräftigere Spielvariante des Kletterns. Wenige, dafür häufig relativ schwere Züge gilt es zu bewältigen. Wie beim Routenklettern auch, sollen Magnesium für die Hände und natürlich Kletterschuhe an den Füßen für ausreichend Halt sorgen. Vor Stürzen sind Boulderer in der Regel trotzdem nicht gefeit. Allerdings sorgt eine Bouldermatte, ein so genanntes Crashpad, dafür, dass der Kletterer nicht (zu) hart aufschlägt.

Urban Bouldern, auch Buildern genannt, ist im Grunde das Gleiche wie Bouldern, mit dem Unterschied, dass statt einer künstlichen Kletterwand oder großer Felsen typisch städtische Bauten geklettert werden. Statuen, Mauern, Brücken, Torbögen – alles ist dabei. Rechtlich ist das Buildern eine Grauzone, in der Regel aber kein Problem. Tabu sind natürlich Privatgrundstücke. Und ein zivilisiertes und soziales Verhalten sollte man zudem an den Tag legen. Wer Gebäude beschädigt oder Verkehrsteilnehmer behindert, darf sich nicht über Ärger seiner Mitmenschen und Ordnungshüter wundern.

Urban Bouldern: Voraussetzungen

Damit man Urban Bouldern betreiben kann, führt kein Weg an einem gewissen Grad an Vorkenntnissen vorbei. Man sollte schon erste Erfahrungen mit dem Klettern gemacht haben, Tritte sicher treten und stehen können, kontrolliert fallen können sowie die Partnersicherung beim Bouldern, das so genannte Spotten, beherrschen. Zudem sollte sämtliche Ausrüstung von Kletterschuhen bis Crashpad vorhanden sein. Bevor man also die Stadt unsicher macht, sollte man sich die Grundlagen in der Halle holen. Umso spannender und erfolgreicher wird dann ein Ausflug in die urbane Wildnis.

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