Olympischer Countdown Eric Frenzel

Olympischer Countdown

  • Laura Frenzel
Eric hat heute den letzten Tag der olympischen Vorbereitung. Der Weltcup in Hakuba wurde vom gesamten deutschen Team ausgelassen, um sich in Oberstdorf ganz und gar den letzten Feinabstimmungen zu widmen.
Anmerkung der Redaktion: Da sich die Athleten während der Olympischen Spiele nicht journalistisch betätigen dürfen, übernimmt Laura Frenzel die Kolumne ihres Mannes.

Die läuferische Form hat in der bisherigen Weltcupsaison bei allen Teammitgliedern gestimmt. Vor dem Hintergrund der durchwachsenen Leistungen in der Saison beim Springen lag der Schwerpunkt beim Abschlusslehrgang auf dem Springen und dem Krafttraining. Mein Mann bekommt auf der Schanze langsam, aber sicher seine Grundsicherheit zurück. Seine muskulären Verspannungen und Verklebungen rund um die Kniegelenke, die ein tiefes Absitzen bei der Anfahrt zum Sprung verhinderten und so für nicht ausreichende Weiten sorgten, sind behandelt. Zudem hat Eric auf seine alte Bindung am Sprungski zurückgegriffen. Beide Maßnahmen haben ihn sozusagen wieder zurück in die Spur gebracht. Mit den Sprungweiten in Oberstdorf ist er sehr zufrieden gewesen.

Ansonsten ist der Blick unserer gesamten Familie ganz auf die Abreise nach Südkorea gerichtet, die am kommenden Montag erfolgt. Am 13. Februar werden Eric, Philipp und ich landen. Leopold und Emma lassen wir zu Hause bei meiner Mutter. Da Philipp ein Asien- Fan ist, der beim Japaner schon mal gerne Sushi mit Stäbchen isst, hatten wir ihm die Reise zu den Olympischen Spielen nach Pyeongchang versprochen. Ein Tag nach der Landung wird dann der erste Wettkampf stattfinden. Business as usual für die deutschen Kombinierer, die es seit Jahren gewohnt sind, ganz knapp vor den Wettkämpfen anzureisen.
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Das deutsche Team wohnt außerhalb des olympischen Dorfes in einem Hotel mit Blick auf das Wettkampfareal der Springer und Kombinierer und Eric freut sich darüber, dass er dem olympischen Trubel etwas aus dem Weg gehen und sich auf die Wettkämpfe konzentrieren kann.

Erinnerungen an Sotchi 2014 haben wir alle vor Augen. Eric war damals der große Favorit und wurde im ersten Wettkampf dieser Rolle souverän gerecht. Die Ausgangssituation ist diesmal eine andere. In die Weltcupsaison kam er wie mittlerweile auch andere Teammitglieder wegen konstant schlechter Sprungergebnisse nicht so gut rein wie gewohnt. Dazu kam das Wiedererstarken der Norweger, vor allem auf den Schanzen, auf denen es für die Deutschen nicht mehr so lief. Mit jedem Wettkampf wuchs bei Eric die Verunsicherung, bis er das gesamte System auf den Prüfstand gestellt hatte. Ich glaube, dass dies gerade noch rechtzeitig geschehen ist. Jetzt fühlt er sich gut, sowohl was die Abläufe beim Springen anbelangt als auch auch mit dem neuen „alten“ Material.

Ich bin wieder sehr zuversichtlich und freue mich auf die Anreise nach Pyeongchang.

Herzlichst
Laura Frenzel

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