Peplies Consult
Eine Lanze für den Sport, eine Lanze für die Gleichberechtigung
- Eric Frenzel
Jenseits des aktuellen Weltcupgeschehens ist es kurz vor Weihnachten doch mal an der Zeit, mich als Athletensprecher zu melden und den Sportfunktionären ans Herz zu legen, Ihr Agieren zu reflektieren.
Das Thema um das es geht, ist die Gleichberechtigung der Frauen im Wintersport. In allen erdenklichen Statuten ist diese thematisiert, doch will die Umsetzung einfach nicht gut gelingen. Bei zwei Disziplinen, nämlich Skispringen und Nordische Kombination, werden am Grünen Tisch Entscheidungen getroffen, die den verbalisierten Anspruch auf Gleichberechtigung konterkarieren.
Die Skispringerinnen haben eine fantastische Leistungsentwicklung hinter sich gebracht, die Leistungsdichte unter den Nationen hat sich ebenfalls so entwickelt, dass die ersten Wettkämpfe des Jahres von den Zuschauern an den Schanzen und den TV-Screens begeistert aufgenommen wurden. Warum also geht man nicht daran, eine Vierschanzentournee der Frauen schneller umzusetzen? Wie jeder Weltcup, so jetzt auch in Lillehammer und Titisee passiert, bequem an einem Wochenende für Damen und Herren durchgeführt werden kann, sind auch die Wettkämpfe einer Vierschanzentournee synchronisierbar. Jeder der einmal in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen war, weiß um die Atmosphäre der Veranstaltungen, die letztlich zum Mythos geführt hat. Mit einem solchen Format baut man eine Sportart auf. Statt zu handeln, wird wieder verschoben.
Schwerwiegender verhält es sich mit der Nordischen Kombination der Damen. Statt sie zu den nächsten Olympischen Winterspielen zuzulassen, denkt man darüber nach, sie nie zuzulassen und toppt die Pläne noch damit, die Nordische Kombination der Männer auch aus dem Programm zu streichen, um auf diesem Weg die Gleichberechtigung wiederherzustellen. Die Argumente, die vom IOC vorgebracht werden, sind nicht stichhaltig. Zum einen muss man generell sagen, dass man jeder jungen Sportart erstmal Zeit lassen muss, sich zu entwickeln, wie man das auch beim jetzigen Publikumsliebling Biathlon richtigerweise getan hat. Springen und Laufen sind so mit dem Wesenskern des Wintersports verbunden, Grundkomponenten des Wettkampfs auf Schnee, dass eine Streichung der Kombination einer Aushöhlung weißen Sports gleichkommt. Streicht man die Spiele für die Kombination, wird die Sportart perspektivisch auch aus den Weltcups verschwinden.
Mangelnde Zuschauer? Zu wenige Weltcups? Die Zuschauerzahlen steigen bei der Nordischen Kombination der Frauen von Jahr zu Jahr und manchmal werden Sportarten olympisch, die keine einzige Weltcupveranstaltung vorzuweisen haben. Welchen Wert haben also die vorgebrachten Argumente?
Traditionelle Sportarten zu fördern, ist keine Absage an die Moderne. Gleichberechtigung ist eine ernste Angelegenheit, zu der der Sport sogar Vorbild für die Gesellschaft sein kann. Athletenwünsche zu hören, ist ein Gebot des demokratischen Grundverständnisses.
Herzliche Grüße
Eric Frenzel
Die Skispringerinnen haben eine fantastische Leistungsentwicklung hinter sich gebracht, die Leistungsdichte unter den Nationen hat sich ebenfalls so entwickelt, dass die ersten Wettkämpfe des Jahres von den Zuschauern an den Schanzen und den TV-Screens begeistert aufgenommen wurden. Warum also geht man nicht daran, eine Vierschanzentournee der Frauen schneller umzusetzen? Wie jeder Weltcup, so jetzt auch in Lillehammer und Titisee passiert, bequem an einem Wochenende für Damen und Herren durchgeführt werden kann, sind auch die Wettkämpfe einer Vierschanzentournee synchronisierbar. Jeder der einmal in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen war, weiß um die Atmosphäre der Veranstaltungen, die letztlich zum Mythos geführt hat. Mit einem solchen Format baut man eine Sportart auf. Statt zu handeln, wird wieder verschoben.
Schwerwiegender verhält es sich mit der Nordischen Kombination der Damen. Statt sie zu den nächsten Olympischen Winterspielen zuzulassen, denkt man darüber nach, sie nie zuzulassen und toppt die Pläne noch damit, die Nordische Kombination der Männer auch aus dem Programm zu streichen, um auf diesem Weg die Gleichberechtigung wiederherzustellen. Die Argumente, die vom IOC vorgebracht werden, sind nicht stichhaltig. Zum einen muss man generell sagen, dass man jeder jungen Sportart erstmal Zeit lassen muss, sich zu entwickeln, wie man das auch beim jetzigen Publikumsliebling Biathlon richtigerweise getan hat. Springen und Laufen sind so mit dem Wesenskern des Wintersports verbunden, Grundkomponenten des Wettkampfs auf Schnee, dass eine Streichung der Kombination einer Aushöhlung weißen Sports gleichkommt. Streicht man die Spiele für die Kombination, wird die Sportart perspektivisch auch aus den Weltcups verschwinden.
Anzeige
Mangelnde Zuschauer? Zu wenige Weltcups? Die Zuschauerzahlen steigen bei der Nordischen Kombination der Frauen von Jahr zu Jahr und manchmal werden Sportarten olympisch, die keine einzige Weltcupveranstaltung vorzuweisen haben. Welchen Wert haben also die vorgebrachten Argumente?
Traditionelle Sportarten zu fördern, ist keine Absage an die Moderne. Gleichberechtigung ist eine ernste Angelegenheit, zu der der Sport sogar Vorbild für die Gesellschaft sein kann. Athletenwünsche zu hören, ist ein Gebot des demokratischen Grundverständnisses.
Herzliche Grüße
Eric Frenzel