In der Ruhe von Ruhpolding Peplies Consult
Kolumne

In der Ruhe von Ruhpolding

  • Janina Hettich-Walz
Ruhpolding, Heimweltcup – das bedeutet für uns deutsche Athleten in der Regel ein ruhiges Mannschaftquartier, zugleich aber auch eine erhöhte Anforderung in der heimischen Arena, was Präsenzen, Interviews, das Gespräch mit den Fans anbelangt. Dieses Jahr kommen weitere Aspekte dazu: es geht in den letzten Rennen um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft – auch auf heimischen Boden- nämlich in Oberhof. Weiterhin ist das Team in personellen Schwierigkeiten. Krankheitsbedingte Ausfälle reißen kurzfristig Löcher in den aktuellen Kader und sie gefährden die Vorbereitung für die potentiellen Teilnehmer an der Weltmeisterschaft. Egal wie man es dreht und wendet- vor uns liegen Wettkamptage als Bewährungsprobe.
Mein Saisonstart verlief zunächst in Rennen des IBU-Cups, wo ich ordentliche Leistungen abliefern konnte und die Ergebnisse dies auch sichtbar werden ließen . Die nächsten Schritte im Weltcup verliefen dann holprig, wurden von schlechten Rahmenbedingungen geprägt und bescherten mir im Ergebnis die mir aus dem letzten Winter wohl bekannte Problematik. Lief ich schnelle Zeiten, passte es nicht im Schießen, schoss ich gut, konnte ich zu den Spitzenzeiten nicht aufschließen. Es ging eigentlich, so gut wie nie zusammen. Als ich dann in Frankreich im Rennen endlich gut am Schießstand performte und mich auch läuferisch gut fühlte, kamen mir die Eisflächen des französischen Chaos-Rennens in die Quere, auf denen ich nicht so recht vom Fleck kam.

Das, was hinter mir liegt, liegt nun hinter mir. Ich genieße Luft und Landschaft hier in Ruhpolding und bereite mich mental auf das vor, was vor mir liegt. In den Trainings zwischen den Jahren im Schwarzwald konnte ich gute Schießleistungen in schnellen Sequenzen realisieren. Gute Laufzeiten hatte ich nun schon in mehreren Weltcuprennen.

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Das Vermögen, das Potential trage ich in mir, es nun umzusetzen, das gilt es jetzt. Das Programm der Damen hier in Ruhpolding beginnt mit der langen Strecke, dem 15km-Einzel. Das war immer mein Wettkampf und er ist es immer noch. Zwei Liegendanschläge, zwei Stehendanschläge- 20 Schuss. Für jeden Fehlschuss wird es eine Strafminute geben. Das ist das Setting für den Auftakt. Außerhalb des Mannschaftsquartiers genieße ich einen langen Spaziergang und werde ruhig.

Ruhpolding war zuletzt ein gutes Pflaster für mich, bei der World Team Challenge im vorletzten Winter, wo der Wettbewerb aus der Schalke-Arena coronabedingt in die bayrischen Berge zog. Schüsse, wie aus dem Lehrbuch.

Ich bin entspannt und bin bereit für gute Wettkämpfe!

Herzliche Grüße
Janina Hettich-Walz

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