Befreiungsschlag Peplies Consult
Kolumne

Befreiungsschlag

  • Janina Hettich-Walz
Nach eineinhalb sehr schweren, tränenreichen und von Selbstzweifeln geprägten Jahren war das endlich wieder ein Rennen, wo alles aufging, wo läuferisch und beim Schießen alles gepasst hat, und so kam der 7. Platz im Sprint von Antholz zustande, gar nicht so weit vom Podest entfernt, was die Zeitabstände anbelangt; von daher gehe ich hochmotiviert in das kommende Verfolgungsrennen und hoffe zudem auf einen Staffelplatz am Sonntag. Am Wochenende kommen auch meine Eltern, mein Mann und viele Freunde nach Antholz, die versuchen werden, mir das Gefühl eines kleinen „Heimspiels“ zu geben.
Das Sprintrennen bin ich mit einer gewissen Leichtigkeit angegangen, wohl in dem Bewusstsein, dass der WM-Zug nach Oberhof ohne mich abfahren würde. Ich habe mich auch nicht bei den Trainern erkundigt, ob die Nominierungen feststehen oder ob man sich insbesondere durch gute Leistungen hier in Antholz noch anbieten kann. Für mich war klar: ich mache, dass in Südtirol so gut wie möglich und fahre dann nächste Woche zur Europameisterschaft. Vielleicht war das auch der Schlüssel zum Erfolg, dass ich einerseits sehr gelassen, aber trotzdem fokussiert ins Rennen gegangen bin, hier an meinem Lieblingsweltcuport, wo ich die Umgebung mag, die Strecke und den Schießstand, mit dem viele bei uns im Weltcup gar nicht so gut zurechtkommen. Vor zwei Jahren konnte ich mit einem 5. Platz in Antholz mein bestes Weltcupergebnis einfahren und im Sprint heuer mein zweitbestes!

So schnell kann sich das Blatt wenden. Ich war so erleichtert, als der letzte Schuss auch ins Ziel ging; dies hat mich regelrecht und spürbar auf der letzten Runde beflügelt, die auch dadurch begünstigt wurde , dass ich nach dem Schießen hinter Anna-Maria Lampic rausgegangen bin, die die beste Laufzeit des Rennens hatte und ich mich gut dranhängen konnte. Das Ergebnis: 0,5 Sekunden auf Platz 6, das wäre sogar Flower Ceremony gewesen, jetzt ist dort meine Mannschaftskameradin Denise hingegangen; wenn das die entscheidenden Punkte gewesen sind, dass Denise, das rote Trikot der Disziplinbesten am Ende der Saison in den Händen halten wird, freue mich auch riesig mit. In Anbetracht der Entwicklungen bin ich so oder so, die „glücklichste Biathletin“ von Antholz.
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1 0 Hettich

Ich habe endlich wieder gezeigt, was ich kann. Meine Ausgangsposition im Verfolger mit wenig Zeitabstand nach vorne ist eine sehr Gute. Die WM-Qualifikation ist nun lupenrein da und ich hoffe, dass ich ähnlich unbekümmert an den Verfolger herangehe wie an den Sprint. Verfolgung bedeutet vier Mal in den Anschlag und das Schießen ist ja eigentlich meine Domäne.
Ich bin gespannt!

Herzliche Grüße
Janina Hettich- Walz

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