Schwimmtraining mit Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno (Teil 1)
- Christian Riedel
„Schwimmen wird von vielen als Sport unterschätzt, dabei sind die Vorteile offensichtlich: Kaum eine andere Sportart, mit Ausnahme vom Skilanglauf, trainiert so viele Muskelgruppen gleichzeitig“, sagt Jan Frodeno. „Außerdem kann man beim Schwimmen seine Ausdauer verbessern und auch Fett verbrennen.“
Schwimmen erhält Muskelmasse
Dafür muss man sich allerdings zu einem Schwimmbad bewegen, was unbequemer ist, als einfach nur die Laufschuhe anzuziehen und loszulaufen. Dabei wäre Schwimmen eine ideale Ergänzung zum Lauftraining, denn der Sport ist perfekt dazu geeignet, Muskeln aufzubauen bzw. Muskelmasse zu erhalten.
Das bestätigt auch eine Studie der Indiana University (USA), die 2005 veröffentlicht wurde: Professor Joel Stager untersuchte 172 amerikanische Leistungsschimmer im Alter von 21-88 Jahren und verglich diese mit gleichaltrigen Nichtschwimmern. In jeder Alterstufe wiesen die Schwimmer mehr Muskelmasse auf als die Vergleichsgruppe.
Den Körper formen mit Schwimmtraining
„Vom Schwimmen bekommt man aber keine Muskelberge wie beim Bodybuilding, aber der Sport ist dennoch ein ideales Ganzkörpertraining, mit dem sich der Körper wunderbar formen lässt“, sagt Olympiasieger Jan Frodeno. Außerdem wird das Herz-Kreislauf-System trainiert und dabei die Gelenke entlastet.
Durch die Zugbewegung beim Schwimmen werden Arme, Schultern, Brust- und die obere Rückenmuskulatur beansprucht. Zur Stabilisierung der Wasserlage wird die so genannte Core Muskulatur (Bauch, unterer Rücken) gekräftigt und die Kickbewegung stärkt die Bein- und Hüftmuskeln.
Fettverbrennung beim Schwimmen?
Zum Thema Fettverbrennung beim Schwimmen hält sich nach wie vor ein Gerücht hartnäckig: Wer regelmäßig schwimmt, entwickelt mehr Unterhautfettgewebe, weil der Körper durch die niedrige Wassertemperatur auskühlt und als Anpassung eine Isolierschicht zulegt. Das ist natürlich quatsch. Dafür müsste nämlich die Wassertemperatur so niedrig sein, dass die Körperkerntemperatur signifikant absinkt. Der Atlantik in arktischen Regionen wäre so kalt, aber wer will da schon schwimmen?
Also keine Angst vor einer ungewollten Fetteinlagerung. Das Gegenteil ist der Fall. Wasser ist 800-mal dichter als Luft. Diesen Widerstand muss man beim Schwimmen überwinden, wenn man sich zügig fortbewegen will. Und dabei werden einige Kalorien verbrannt.
Schwimmtechnik lernen
Der beste Beleg dafür ist Schwimm-Olympia-Sieger Michael Phelps: Seine Trainings-Diät umfasst täglich 10.000 Kilokalorien. Ganz so viel wirst Du vermutlich nicht verbrennen, wenn Du mit dem Schwimmtraining anfängst, dennoch ist der Sport zum Abnehmen geeignet. „Allerdings solltest Du dafür an Deiner Schwimmtechnik feilen“, empfiehlt Jan Frodeno.
Denn schlechte Schwimmer sind meist so ineffizient, dass sie auf wenigen Metern schon zu viel Energie verschwenden und kaum lange schwimmen können, während gute Techniker mehrere Kilometer durchhalten, ohne dabei zu viel Energie zu verbrauchen.
Im Gegensatz dazu ist jeder Mensch beim Laufen oder Walken ähnlich effizient, große Unterschiede im Energieverbrauch gibt es zwischen Einsteigern und Profis nicht. Bei gleichen körperlichen Voraussetzungen (Größe, Gewicht, Muskelmasse) und gleichem Tempo ist der Energieverbrauch nahezu identisch.
Weitere Informationen über Jan Frodeno findest Du unter: www.frodeno.com