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Die zweite Laufwelle - Reasons to Run

  • Derk Hoberg
Etwa 80 Millionen Europäer gehen regelmäßig Laufen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die der Sportartikelhersteller Asics in Auftrag gegeben hat. Mehr als 3.500 Läufer aus sieben Ländern offenbarten ihre Beweggründe, laufen zu gehen. Eines der Ergebnisse: Die Deutschen rennen am weitesten.

Die Laufwelt erlebt gerade eine „zweite Laufwelle“, da ungefähr 36 Prozent der 15 bis 65-jährigen Europäer auf die Straßen, in die Parks, in die Wälder und in die Fitnessstudios strömen, um dort joggen zu gehen. Warum das so ist, wollte der Sportartikelhersteller „Asics“ wissen und beauftragte das Forschungsinstitut Synovate mit einer Untersuchung über die Psyche der Läufer.

„Reasons to Run“ (Beweggründe für das Laufen), heißt die Studie. Zu den Ländern, die an der Umfrage teilgenommen haben, gehören Großbritannien, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Belgien, Italien und Deutschland. Die Ergebnisse repräsentieren die 80 Millionen Läufer in diesen Ländern.

Die Wunder des Laufens

Seit dem ersten Laufboom in den frühen 70er Jahren, als man merkte, dass das Laufen ein zuverlässiges Mittel ist, um die Gesundheit zu verbessern, hat die Laufwelt nicht mehr solch einen enormen Anstieg in der Anzahl der Läufer gesehen. Es sind zunehmend mehr und mehr Läufer unterwegs und auch die Anzahl der registrierten Teilnehmer für Marathons steigt rasant an (mit einer Gesamtanzahl von 494 Marathons allein in Europa).


Weiterhin steigt auch die Anzahl der Frauen, die diesen Sport ausüben (33 Prozent der europäischen Frauen starteten in den letzten 12 Monaten). All dies sind nur einige der Zeichen, die auf das hindeuten, was derzeit unter der „zweiten Laufwelle" bekannt ist. Dieser jüngste Boom wird noch durch die Tatsache unterstützt, dass ein Drittel der heutigen Läufer erst im letzten Jahr mit dem Laufen angefangen hat und dass die Anzahl der Läufer weiterhin wächst.

Die Ergebnisse im Einzelnen

Wenn es darum geht, mit dem Laufen anzufangen, ist der Gewinn für den Körper durch das Laufen wesentlich wichtiger als der Gewinn für den Geist. Gesundheitliche Aspekte wie allgemeine Fitness (für 54 Prozent der Läufer) und Gewichtsreduzierung (für 40 Prozent) sind für Europäer die zwei Hauptgründe, um mit dem Laufen anzufangen. Nach einiger Zeit verlagert sich die Gewichtung allerdings vom Körper auf den Geist, da die Läufer entdecken, dass das Laufen einen geistigen Zugewinn bedeutet: 34 Prozent erklärten, dass sie es aus Spaß machen und für 35 Prozent der Läufer hilft es beim Stressabbau.


Im Durchschnitt wollen Europäer durch das Laufen 6,1 kg an Gewicht verlieren. Die Niederländer gehen dabei deutlich weiter und haben sich zum Ziel gesetzt, 9,5 kg abzunehmen. Bei der Frage, was ihnen während des Laufens durch den Kopf geht, gaben die Spanier an, dass sie andere Läufer beobachten, während die Franzosen sich hauptsächlich auf ihre Atmung, die Geschwindigkeit und den Rhythmus konzentrieren. Die Briten hingegen sorgen sich um ihre Finanzen und die momentane Kreditkrise und die Belgier wiederum denken über gar nichts nach.

Die deutschen Läufer im Vergleich mit Anderen

Die angeblich so arbeitsame Art des gesamten Landes spiegelt sich darin wider, dass deutsche Läufer sehr fleißige Läufer sind. Neben der Tatsache, dass sie im Durchschnitt nur sieben Mal im Monat laufen gehen, zeichnen sie sich aber dadurch aus, dass sie im Vergleich mit anderen europäischen Ländern weiter (im Durchschnitt 6,4 km, wohingegen die Briten nur eine Distanz von 5,1 km laufen) und länger laufen (36 Minuten, die Briten laufen im Vergleich nur 28 Minuten).

Dieses Engagement beim Laufen kann eventuell darauf zurückgeführt werden, dass 60 Prozent von ihnen laufen, um Gewicht zu verlieren. Im Durchschnitt wollen sie 6,9 kg abnehmen (die Briten wollen 4,7 kg abnehmen). Die Deutschen bevorzugen es, im Freien zu laufen (mit 55 Prozent ist es der Großteil, der so denkt) und der hauptsächliche Gedanke während des Laufens, gilt der „Ziellinie“.

Aufzugeben kommt auf keinen Fall in Betracht und selbst ein kleiner Schmerz hält sie nicht vom Laufen ab. Sie tragen nicht viel zur Verletzungsprävention bei und sie sind in der Mehrheit derer (mit 34 Prozent) die niemals irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Der einzig wirklich wichtige Grund, der sie dazu veranlasst, das Lauftraining ausfallen zu lassen, ist die Arbeit (mit 41 Prozent, im Vergleich zu 34 Prozent in ganz Europa).

Alle Ergebnisse der Studie und ob zum Beispiel die weltweite Finanzkrise Einfluss auf das Laufverhalten hat, findet Ihr unter: www.everythingaboutrunning.asics.eu/de

Derk Hoberg

 

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