Malaysia Tourist Board -- Die Petronas Zwillingstürme im Zentrum Kuala Lumpurs sind das Wahrzeichen der Stadt
Warum nicht mal Kuala Lumpur - Golfspielen in Malaysia
- Dr. Klaus Westermeier
Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur verfügt über eine ganze Reihe ungewöhnlich guter Golfplätze. netzathleten-Autor Klaus Westermeier schaute sich vor Ort um.
Wenn man der britischen Kolonialherrschaft etwas Positives abgewinnen möchte, dann dieses: Wo immer die Engländer ihren Fußabdruck hinterlassen haben, entstand die Fähigkeit zum Bau exzellenter Golfplätze und die Kunst, diese auf hohem Niveau zu unterhalten. So gilt in Südostasien auch Malaysia, das bis 1957 Teil des Vereinigten Königreichs war, als Land mit vielen und anspruchsvollen Golfclubs. Wenn man auch kleinere Kurse und 9 Loch-Plätze mitrechnet, zählt das Land über 200 Golfanlagen.
Kuala Lumpur liegt nicht nur geografisch in der Mitte zwischen Bangkok und Singapur. Die Stadt vereint in Erscheinungsbild und Lifestyle das Wesen der beiden benachbarten Metropolen: zum einen das Bunte, für Europäer teils Chaotische und Vibrierende Bangkoks, zum anderen die Ordnung und die hohen Ansprüche Singapurs an Architektur und Infrastruktur. KL hat sich zudem über die Jahre zur kulinarischen Hochburg auf der Basis unterschiedlichster internationaler Einflüsse gemausert. Mit Hilfe des Petronas-Towers, Ende der 90er Jahre mit 452 Metern das höchste Gebäude der Welt, gelang es Kuala Lumpur, die globale Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und ein Symbol seiner wirtschaftlichen Kraft zu schaffen. Der neue Super-Skyscraper Merdeka (Foto) mit knapp 680 Metern Höhe steht kurz vor der Fertigstellung und ist ein weiteres Sinnbild der Ambitionen Malaysias.
Dem südostasiatischen Land geht es besser als den meisten seiner Nachbarländer. 15 Jahre in Folge ist der Außenhandel gewachsen, die Exporte übersteigen die Importe deutlich. Dieser Erfolg spiegelt sich in der Hauptstadt wider, in der Vielzahl an properen Hochhäusern, dem Gewirr unzähliger Verkehrsadern und den zahlreichen Restaurants unterschiedlicher asiatischer Provenienz, die zu einem kulinarischen Spaziergang einladen.
Insgesamt verfügt Kuala Lumpur über sechs hervorragende Golfclubs mit in der Regel zwei 18 Loch Parcours. Diese sind der Kuala Lumpur Golf & Country Club (KLGCC), Saujana Golf & Country Club, The Mines Resort, Kota Permai Golf & Country Club, Glenmarie Golf & Country Club und Royal Selangor. Im Einzelnen konnte der Autor spielen:
Neben den vielen Wasserhindernissen ist es das wellig bis hügelige Gelände, das die Runde auf dem Bunga Raya Kurs nicht einfacher macht. Die allseits ondulierten Grüns tun ihr übriges. Der Platz gibt – wie alle anderen in Kuala Lumpur auch - in diesem Bezug die Geografie der Region wieder. Kuala Lumpur liegt am Rande eines Höhenzuges mit zahlreichen Hügeln.
Wer sich dann am 6. Loch über ein kurzes Par 3 und ein wenig Entspannung freut, wird bereits an Loch 7 von einem 537 Yards langen Monster-Par 5 wieder auf den Boden geholt. Und so geht es munter weiter. Vor allem die ersten 9 Loch mit einer Herren-Distanz von über 3500 Yards sind ein echter Test für ambitionierte Golfer.
Preis: 775 MYR, inklusive obligatorischem Buggy & Caddy (168 Euro)
Der Palm Course von Saujana ist der Champions-Kurs und war bereits in den 90er und 00er Jahren Austragungsort eines European Tour Events. Prächtig die Fairways, die sich durch Palmen und andere mächtige Baumreihen ihren Weg bahnen. Die reichhaltige Flora gibt dem Platz seinen speziellen Reiz. Man golft quasi in einem botanischen Garten.
Der abwechslungsreiche East Kurs ist für Besucher für eine Runde Golf ähnlich gut geeignet wie der doch sehr lange und schwierige West Kurs. Zahlreiche Wasserhindernisse, dichter Bewuchs entlang der oftmals schmalen Fairways, weitläufige Bunkerlandschaften und das wellige Gelände prägen den Platz. Terry, ein Clubmitglied, der mich und zwei weitere Gäste mit auf die Runde nahm, erläuterte uns so manche Schwierigkeit des East Kurses. Der ehemalige Ölmanager hat sich nach seiner Pensionierung für Kuala Lumpur als Lebensmittelpunkt entschieden. Die Lebensqualität sei hoch, die Lebenshaltungskosten niedrig, die Menschen freundlich. Und als Kanadier schätzt er die ganzjährigen Wohlfühltemperaturen. Eine ganze Reihe von Europäern und Nordamerikanern tun es Terry gleich und gehören zum Stammpublikum der Golfclubs. Terry hat es im vergangenen Jahr auf über 200 Golfrunden im KLGCC gebracht.
Die Herrenlänge von 5916 Metern sollte den ausländischen Gast nicht täuschen. Das Layout des East Kurs ist ausgesprochen tricky, was einer launigen Runde mit einem Bier im Anschluss auf der herrlichen Club-Terrasse jedoch keinen Abbruch tut.
Preis: Als Gast eines Mitglieds während der Woche 350 MRY, ohne Buggy & Caddy (75 Euro), der West Kurs ist um 100 MRY teurer.
Anspruchsvoll ist beispielsweise das Par 3 auf Loch 12 mit über 200 Metern Länge, das sich von einem erhöhten Abschlag spielt. Zwei Bahnen weiter auf Loch 14 befindet sich das Signature Loch. Von einem ebenfalls erhöhten Abschlag geht es zunächst auf ein Fairway dieses Par 5. Mit dem zweiten Schlag muss ein mit Blumen hübsch bewachsener Bach überspielt werden, bevor dann ein Inselgrün angegriffen werden kann.
Wegen Glenmarie müssen Golfer sicherlich nicht nach KL fliegen, aber als Auftakt- und Einspielrunde ist der Platz bestens geeignet. Auffällig ist das freundliche Personal.
Und auch der Preis mit 333 MYR (72 Euro) für Greenfee & Buggy ist fair.
Kota Permai ist besonders stolz auf die nationalen und internationalen Prämierungen. Eine Ehrentafel mit all den zahlreichen Auszeichnungen der letzten Jahre für die Gesamtanlage, aber auch für die Platzpflege oder die bemerkenswert schnellen Grüns prangt unübersehbar im Clubhaus. Die Grüns werden Wochentags mit 10,5 und am Wochenende mit 11 Stimpmeter gespielt. Unternehmen nutzen Kota Permai auch gerne für Firmen-Turniere, die in Kuala Lumpur sehr populär sind.
Wie groß Golf in Malaysia geschrieben wird, zeigt die Zahl von 30.000 Zuschauern, die dem vorläufig letzten Asia-Tour-Event beiwohnten, das am Tag des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 in Kota Permai endete. Ungku Ghazni, der Clubmanager, erinnert sich noch lebhaft, wie der Lockdown damals verhängt wurde, als sein Team gerade dabei war, die Hospitality-Zelte zusammenzupacken.
Kota Permai entstand vor 25 Jahren auf dem Grund einer ehemaligen Palmölplantage als privates Investment. Die vielen Palmen auf der gesamten Anlage zeugen noch heute von der Vergangenheit. Der Platz selbst spielt sich von der Herrenabschlägen als Par 72 6025 Meter. Für Turniere kann er auf 6416 Meter erweitert werden. Die ersten neun Bahnen schmiegen sich mit eleganten Doglegs auf grundsätzlich flacherem Layout wie die anderen Plätze KLs durch das Gelände. Alles ist sehr reif, sehr professionell angelegt. Die zweiten neun Bahnen sind etwas schwieriger zu spielen, ohne dass die Herausforderungen jedoch nicht zu meistern wären. Eine Runde auf dem 18 Loch Platz von Kota Permai ist ein rundum gelungenes Golfvergnügen.
Preis: 400 MYR für Greenfee & Buggy (86 Euro)
Die ersten neun Bahnen beginnen mit zwei Löchern, die sich entlang eines, linker Hand liegenden Sees ziehen. Gleich das zweite Loch ist das vielleicht schönste des Mines Resort. Ein eindrucksvolles Par 5, das drei weite und präzise Schläge braucht, um das Grün zu erreichen. Links droht während des Spiels der See, rechts ein dichter Dschungel. Platzarchitekt Robert Trent Jones Jr. nutzte den künstlichen See auch für die restlichen Löcher der ersten Hälfte. Immer wieder kommt das Wasser ins Spiel, mal gilt es, dieses zu überspielen, mal begleitet der See den Golfer auf der rechten Seite, wenn es zurückgeht zum Clubhaus.
Die zweiten Neun eröffnen mit einem anspruchsvollen Loch 10, auf dessen Fairway mittig ein mächtiger Baum bedrohlich prangt. Der Durchschnittsgolfer muss sich entscheiden, ob er links oder rechts um das Hindernis spielt. Nicht so Tiger Woods einst vor über 23 Jahren. Tiger, so erinnert sich der Admiral, griff das Grün auf dem Par 4 direkt vom Abschlag aus an – erfolgreich im Übrigen. Die zweite Hälfte von Mines Resort führt vom Wasser weg, die Bahnen sind von dichtem Bewuchs begrenzt. Der Dschungel gibt jedoch ausreichend Fläche für die Fairways preis, um gut über den Platz zu kommen. Wer den Ball nicht gerade halten kann, handelt sich den Spott des Admirals ein: „You play like a politican“, pflegt der ältere Gentleman scherzhaft zu sagen, „with a lot of power, but without direction.“ Bei der Runde im Mines Resort fällt das besonders gute Gras der Fairways auf, die eine überdurchschnittliche Ballkontrolle zulassen.
Links vom erhöhten Abschlag der Bahn 18 steht ein schönes Wohnhaus. Der langjährige Ministerpräsident Malaysias pflegte hier während seiner Amtszeit zu wohnen. Ein weiterer Hinweis, dass Golf in Kuala Lumpur ein interessanter Mix ist aus guten Plätzen und gesellschaftlichem Leben.
Preis: 1.000 MYR für Greenfee, inklusive Buggy & Caddy (216 Euro)
Grundsätzlich handelt es sich bei den hier besprochenen Golfplätzen um private Clubs, wobei Gäste in der Regel willkommen sind. Nicht gerne gesehen sind Einzelspieler. Einen Service, um Einzelspieler auf bestehende Zweier- oder Dreier-Flights zu verteilen, gibt es nicht. Dreier- und Vierer-Flights können gebucht werden, gelegentlich aber nur kurzfristig, wenn es die Buchungssituation zulässt. Diese restriktive Vergabe von Startzeiten hängt auch mit der großen Nachfrage zusammen. Die Golfclubs wollen ihren Mitgliedern gerecht werden. Hilfreich ist es, Startzeiten wenn möglich über den deutschen Heimatclub anzufragen oder zur Sicherheit gleich auf professionelle Veranstalter zurückzugreifen.
Die 8-Millionen-Metropole Kuala Lumpur ist weitflächig. Es bietet sich an, im Zentrum, dem sogenannten KLCC-Bezirk, zu wohnen. In den zahlreichen Wolkenkratzern sind viele der internationalen Hotelketten vertreten. 5-Sterne-Hotels können zu günstigen Preisen gebucht werden. Ende Januar war beispielsweise das zentral gelegene Shangri-La für rund 100 Euro im Doppelzimmer zur Einzelbenutzung zu haben.
Die Golfplätze liegen zwischen 15 (KLGCC) und 40 (Kota Permai) Minuten vom KLCC entfernt. Mietautos sind in KL unüblich und sehr teuer. Einheimische wie Auswärtige nutzen die App „Grab“, eine Art Uber. Damit lassen sich Taxis zuverlässig und schnell anfragen. Wer die App selbst nicht bedienen kann, dem hilft im Hotel, auf den Golfplätzen oder im Restaurant das Servicepersonal. Die Fahrten sind überaus günstig, der Preis steht vorab fest. Eine 30minütige Fahrt beispielsweise kostet im Schnitt sieben Euro.
Wasser ist ein wichtiges Element in Kuala Lumpur – auch auf den Golfplätzen
Das Herz des Golfsports schlägt dabei in der Hauptstadt Kuala Lumpur – kurz KL genannt. In der Mega-City, geprägt von unzähligen Hochhäusern, sind die parkartigen Golfclubs so etwas wie die Oasen der Ruhe, in denen sich die lokale Oberschicht und die internationale Geschäftswelt trifft.Kuala Lumpur liegt nicht nur geografisch in der Mitte zwischen Bangkok und Singapur. Die Stadt vereint in Erscheinungsbild und Lifestyle das Wesen der beiden benachbarten Metropolen: zum einen das Bunte, für Europäer teils Chaotische und Vibrierende Bangkoks, zum anderen die Ordnung und die hohen Ansprüche Singapurs an Architektur und Infrastruktur. KL hat sich zudem über die Jahre zur kulinarischen Hochburg auf der Basis unterschiedlichster internationaler Einflüsse gemausert. Mit Hilfe des Petronas-Towers, Ende der 90er Jahre mit 452 Metern das höchste Gebäude der Welt, gelang es Kuala Lumpur, die globale Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und ein Symbol seiner wirtschaftlichen Kraft zu schaffen. Der neue Super-Skyscraper Merdeka (Foto) mit knapp 680 Metern Höhe steht kurz vor der Fertigstellung und ist ein weiteres Sinnbild der Ambitionen Malaysias.
Das nagelneue Hochhaus Merdeka zeugt vom Ehrgeiz Malaysias
Dem südostasiatischen Land geht es besser als den meisten seiner Nachbarländer. 15 Jahre in Folge ist der Außenhandel gewachsen, die Exporte übersteigen die Importe deutlich. Dieser Erfolg spiegelt sich in der Hauptstadt wider, in der Vielzahl an properen Hochhäusern, dem Gewirr unzähliger Verkehrsadern und den zahlreichen Restaurants unterschiedlicher asiatischer Provenienz, die zu einem kulinarischen Spaziergang einladen.
Insgesamt verfügt Kuala Lumpur über sechs hervorragende Golfclubs mit in der Regel zwei 18 Loch Parcours. Diese sind der Kuala Lumpur Golf & Country Club (KLGCC), Saujana Golf & Country Club, The Mines Resort, Kota Permai Golf & Country Club, Glenmarie Golf & Country Club und Royal Selangor. Im Einzelnen konnte der Autor spielen:
Saujana, Bunga Raya Kurs
Bunga Raya ist der Zweitkurs von Saujana – hat es aber von der Schwierigkeit in sich. Auf den ersten fünf Bahnen erwarten den Gast strategisch gefährlich gesetzte Wasserhindernisse, die dem Platz auch den Beinamen „Crocodile“ gegeben haben. Wasser ist ohnehin ein Hauptelement beim Golfen in Kuala Lumpur. Das Klima in Malaysias Hauptstadt ist tropisch, es regnet häufig während des ganzen Jahres. Auch im Januar, eigentlich eine bevorzugte Reisezeit, zu der der Autor vor Ort war, kann der Regen die bestens gepflegten Fairways schon einmal ein wenig aufweichen. Die Feuchtigkeit behindert entsprechend den Roll des Balles, was dem Ergebnis nicht dienlich ist.Neben den vielen Wasserhindernissen ist es das wellig bis hügelige Gelände, das die Runde auf dem Bunga Raya Kurs nicht einfacher macht. Die allseits ondulierten Grüns tun ihr übriges. Der Platz gibt – wie alle anderen in Kuala Lumpur auch - in diesem Bezug die Geografie der Region wieder. Kuala Lumpur liegt am Rande eines Höhenzuges mit zahlreichen Hügeln.
Wer sich dann am 6. Loch über ein kurzes Par 3 und ein wenig Entspannung freut, wird bereits an Loch 7 von einem 537 Yards langen Monster-Par 5 wieder auf den Boden geholt. Und so geht es munter weiter. Vor allem die ersten 9 Loch mit einer Herren-Distanz von über 3500 Yards sind ein echter Test für ambitionierte Golfer.
Preis: 775 MYR, inklusive obligatorischem Buggy & Caddy (168 Euro)
Der Palm Course von Saujana ist der Champions-Kurs und war bereits in den 90er und 00er Jahren Austragungsort eines European Tour Events. Prächtig die Fairways, die sich durch Palmen und andere mächtige Baumreihen ihren Weg bahnen. Die reichhaltige Flora gibt dem Platz seinen speziellen Reiz. Man golft quasi in einem botanischen Garten.
Kuala Lumpur Golf & Country Club (KLGCC), East Kurs
KLGCC gilt als „der“ Golfclub von Kuala Lumpur. Bis 2018 fand auf dem West-Kurs mit der Maybank Malaysia Championship ein regelmäßiges European Tour Event im Februar statt. Zentrumsnah und großzügig angelegt, vermittelt der KLGCC ein besonderes Flair. Wem das nicht bereits auf den ersten Blick aufgefallen ist, bekommt von der Besonderheit des Clubs möglicherweise etwas an der Rezeption und am Abschlag mit. An meinem Besuchstag beispielsweise herrschte rege Betriebsamkeit, da sich eine Prinzessin des Königshauses angesagt hatte. An Abschlag 1, im Flight vor uns, startete der kürzlich abgewählte Ministerpräsident Malaysias – mit einem Pulk von Schaulustigen um sich.Der Kuala Lumpur Golf & Country Club (KLGCC) ist mit seinen beiden 18-Loch Plätzen der bekannteste Golfplatz der Stadt (©KLGCC)
Der abwechslungsreiche East Kurs ist für Besucher für eine Runde Golf ähnlich gut geeignet wie der doch sehr lange und schwierige West Kurs. Zahlreiche Wasserhindernisse, dichter Bewuchs entlang der oftmals schmalen Fairways, weitläufige Bunkerlandschaften und das wellige Gelände prägen den Platz. Terry, ein Clubmitglied, der mich und zwei weitere Gäste mit auf die Runde nahm, erläuterte uns so manche Schwierigkeit des East Kurses. Der ehemalige Ölmanager hat sich nach seiner Pensionierung für Kuala Lumpur als Lebensmittelpunkt entschieden. Die Lebensqualität sei hoch, die Lebenshaltungskosten niedrig, die Menschen freundlich. Und als Kanadier schätzt er die ganzjährigen Wohlfühltemperaturen. Eine ganze Reihe von Europäern und Nordamerikanern tun es Terry gleich und gehören zum Stammpublikum der Golfclubs. Terry hat es im vergangenen Jahr auf über 200 Golfrunden im KLGCC gebracht.
Die Herrenlänge von 5916 Metern sollte den ausländischen Gast nicht täuschen. Das Layout des East Kurs ist ausgesprochen tricky, was einer launigen Runde mit einem Bier im Anschluss auf der herrlichen Club-Terrasse jedoch keinen Abbruch tut.
Preis: Als Gast eines Mitglieds während der Woche 350 MRY, ohne Buggy & Caddy (75 Euro), der West Kurs ist um 100 MRY teurer.
Glenmarie Golf & Country Club, Valley Kurs
Wer es gerne weniger prätentiös mag, für den ist der Glenmarie G&CC gerade richtig. Der bessere Valley Kurs von zwei 18 Loch Plätzen ist eine sehr gut Golfwiese mit ansprechendem Design. Die Vegetation ist nicht so üppig wie im KLGCC und Saujana, die Fairways dafür breiter. Mit den Abschlägen kann man bequem die Spielbahnen treffen, was dem Score guttut. Gleichzeitig sind die Bunker richtig gesetzt und auch das übliche Rauf und Runter der Golfplätze in KL ist ausgeprägt. Gleichmäßig schnelle Grüns mit einer 10 auf dem Stimpmeter (die Golfclubs geben täglich die Geschwindigkeit der Grüns an) runden den positiven Eindruck ab.Anspruchsvoll ist beispielsweise das Par 3 auf Loch 12 mit über 200 Metern Länge, das sich von einem erhöhten Abschlag spielt. Zwei Bahnen weiter auf Loch 14 befindet sich das Signature Loch. Von einem ebenfalls erhöhten Abschlag geht es zunächst auf ein Fairway dieses Par 5. Mit dem zweiten Schlag muss ein mit Blumen hübsch bewachsener Bach überspielt werden, bevor dann ein Inselgrün angegriffen werden kann.
Wegen Glenmarie müssen Golfer sicherlich nicht nach KL fliegen, aber als Auftakt- und Einspielrunde ist der Platz bestens geeignet. Auffällig ist das freundliche Personal.
Und auch der Preis mit 333 MYR (72 Euro) für Greenfee & Buggy ist fair.
Kota Permai Golf & Country Club
Einigen Experten gilt Kota Permai als schönster Golfplatz von Kuala Lumpur. Dies mag vor allem an dem ausgewogenen Design liegen, das europäischen Parkland-Golfkursen ähnelt. Kein Wunder, dass auf der 18 Loch-Anlage in jedem Monat durchschnittlich knapp 6.000 Runden gespielt werden, davon rund 70 Prozent von den über 2.000 Mitgliedern, darunter vielen Expats, die in Kuala Lumpur arbeiten, und rund 30 Prozent von Gästen.Kota Permai ist besonders stolz auf die nationalen und internationalen Prämierungen. Eine Ehrentafel mit all den zahlreichen Auszeichnungen der letzten Jahre für die Gesamtanlage, aber auch für die Platzpflege oder die bemerkenswert schnellen Grüns prangt unübersehbar im Clubhaus. Die Grüns werden Wochentags mit 10,5 und am Wochenende mit 11 Stimpmeter gespielt. Unternehmen nutzen Kota Permai auch gerne für Firmen-Turniere, die in Kuala Lumpur sehr populär sind.
Wie groß Golf in Malaysia geschrieben wird, zeigt die Zahl von 30.000 Zuschauern, die dem vorläufig letzten Asia-Tour-Event beiwohnten, das am Tag des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 in Kota Permai endete. Ungku Ghazni, der Clubmanager, erinnert sich noch lebhaft, wie der Lockdown damals verhängt wurde, als sein Team gerade dabei war, die Hospitality-Zelte zusammenzupacken.
Kota Permai entstand vor 25 Jahren auf dem Grund einer ehemaligen Palmölplantage als privates Investment. Die vielen Palmen auf der gesamten Anlage zeugen noch heute von der Vergangenheit. Der Platz selbst spielt sich von der Herrenabschlägen als Par 72 6025 Meter. Für Turniere kann er auf 6416 Meter erweitert werden. Die ersten neun Bahnen schmiegen sich mit eleganten Doglegs auf grundsätzlich flacherem Layout wie die anderen Plätze KLs durch das Gelände. Alles ist sehr reif, sehr professionell angelegt. Die zweiten neun Bahnen sind etwas schwieriger zu spielen, ohne dass die Herausforderungen jedoch nicht zu meistern wären. Eine Runde auf dem 18 Loch Platz von Kota Permai ist ein rundum gelungenes Golfvergnügen.
Preis: 400 MYR für Greenfee & Buggy (86 Euro)
Mines Resort & Country Club
Der Mines Resort & Country Club ist ein weiteres Highlight im reichen Reigen der guten Plätze Kuala Lumpurs. Dies liegt zum einen an dem exzellenten Golfplatz, zum anderen an dem ausgewählten Publikum, das sich hier zum Stell-Dich-ein trifft. Wer Glück hat, läuft einem der Sultane der königlichen Familie Malaysias über den Weg, der hier gerne zum Schläger greift und ausländischen Gästen mit ausgewählter Freundlichkeit begegnet. Oder auch Admiral Tan Sri, der als Executive Chairman des Clubs fungiert und mit dem Autor eine Runde spielte. Der ehemalige Admiral der Marine ist gleichzeitig Präsident des malayischen Golfverbandes. Mit 200 Mitgliedern besonders exklusiv, erinnert man sich im Mines Resort gerne an den Auftritt Tiger Woods im Jahr 1999, beim ersten Turnier der PGA-Tour in Asien, nur wenige Jahre nach der Eröffnung der Anlage. Auch die LPGA-Tour of Asia machte im Mines Resort schon Station.Die ersten neun Bahnen beginnen mit zwei Löchern, die sich entlang eines, linker Hand liegenden Sees ziehen. Gleich das zweite Loch ist das vielleicht schönste des Mines Resort. Ein eindrucksvolles Par 5, das drei weite und präzise Schläge braucht, um das Grün zu erreichen. Links droht während des Spiels der See, rechts ein dichter Dschungel. Platzarchitekt Robert Trent Jones Jr. nutzte den künstlichen See auch für die restlichen Löcher der ersten Hälfte. Immer wieder kommt das Wasser ins Spiel, mal gilt es, dieses zu überspielen, mal begleitet der See den Golfer auf der rechten Seite, wenn es zurückgeht zum Clubhaus.
Die zweiten Neun eröffnen mit einem anspruchsvollen Loch 10, auf dessen Fairway mittig ein mächtiger Baum bedrohlich prangt. Der Durchschnittsgolfer muss sich entscheiden, ob er links oder rechts um das Hindernis spielt. Nicht so Tiger Woods einst vor über 23 Jahren. Tiger, so erinnert sich der Admiral, griff das Grün auf dem Par 4 direkt vom Abschlag aus an – erfolgreich im Übrigen. Die zweite Hälfte von Mines Resort führt vom Wasser weg, die Bahnen sind von dichtem Bewuchs begrenzt. Der Dschungel gibt jedoch ausreichend Fläche für die Fairways preis, um gut über den Platz zu kommen. Wer den Ball nicht gerade halten kann, handelt sich den Spott des Admirals ein: „You play like a politican“, pflegt der ältere Gentleman scherzhaft zu sagen, „with a lot of power, but without direction.“ Bei der Runde im Mines Resort fällt das besonders gute Gras der Fairways auf, die eine überdurchschnittliche Ballkontrolle zulassen.
Links vom erhöhten Abschlag der Bahn 18 steht ein schönes Wohnhaus. Der langjährige Ministerpräsident Malaysias pflegte hier während seiner Amtszeit zu wohnen. Ein weiterer Hinweis, dass Golf in Kuala Lumpur ein interessanter Mix ist aus guten Plätzen und gesellschaftlichem Leben.
Preis: 1.000 MYR für Greenfee, inklusive Buggy & Caddy (216 Euro)
Tipps rund um das Golfen in Kuala Lumpur, Malaysia
Auf den Plätzen in Kuala Lumpur wird wegen der tropischen Temperaturen zumeist mit Cart gespielt, üblich ist es darüber hinaus, einen Caddy pro Cart zu engagieren. Lediglich in Royal Selangor, dem 1896 gegründeten ältesten Golfclub Kuala Lumpurs, ist Gehen üblich. Die Startzeiten am Vormittag sind wesentlich beliebter und oft ausgebucht, weil am Nachmittag die Regenwahrscheinlichkeit zunimmt. Die Niederschlagsneigung ist über das ganze Jahr hinweg hoch, die Temperaturen schwanken zwischen 24 Grad (nachts) und 30 Grad+ am Tag.Grundsätzlich handelt es sich bei den hier besprochenen Golfplätzen um private Clubs, wobei Gäste in der Regel willkommen sind. Nicht gerne gesehen sind Einzelspieler. Einen Service, um Einzelspieler auf bestehende Zweier- oder Dreier-Flights zu verteilen, gibt es nicht. Dreier- und Vierer-Flights können gebucht werden, gelegentlich aber nur kurzfristig, wenn es die Buchungssituation zulässt. Diese restriktive Vergabe von Startzeiten hängt auch mit der großen Nachfrage zusammen. Die Golfclubs wollen ihren Mitgliedern gerecht werden. Hilfreich ist es, Startzeiten wenn möglich über den deutschen Heimatclub anzufragen oder zur Sicherheit gleich auf professionelle Veranstalter zurückzugreifen.
Die 8-Millionen-Metropole Kuala Lumpur ist weitflächig. Es bietet sich an, im Zentrum, dem sogenannten KLCC-Bezirk, zu wohnen. In den zahlreichen Wolkenkratzern sind viele der internationalen Hotelketten vertreten. 5-Sterne-Hotels können zu günstigen Preisen gebucht werden. Ende Januar war beispielsweise das zentral gelegene Shangri-La für rund 100 Euro im Doppelzimmer zur Einzelbenutzung zu haben.
Die Golfplätze liegen zwischen 15 (KLGCC) und 40 (Kota Permai) Minuten vom KLCC entfernt. Mietautos sind in KL unüblich und sehr teuer. Einheimische wie Auswärtige nutzen die App „Grab“, eine Art Uber. Damit lassen sich Taxis zuverlässig und schnell anfragen. Wer die App selbst nicht bedienen kann, dem hilft im Hotel, auf den Golfplätzen oder im Restaurant das Servicepersonal. Die Fahrten sind überaus günstig, der Preis steht vorab fest. Eine 30minütige Fahrt beispielsweise kostet im Schnitt sieben Euro.