Fit wie ein Steinzeitjäger – Das Fitnesskonzept Natural Movement
- Marco Heibel
„Natural Movement“ bedeutet nichts anderes als „natürliche Bewegung“. Das hört sich simpel an und ist es auch. Diese vermeintlich nahe liegende Idee beschert ihrem Erfinder Erwan le Corre derzeit einen vollen Terminplan und einen nicht minder gefüllten Geldbeutel. Der Franzose findet immer mehr Anhänger mit seinem Konzept, das sich auf die Säulen Fitness und Ernährung gründet. Das Vorbild: der Steinzeitjäger.
Natural Movement: Umfassende Fitness mit natürlichen Mitteln
Barfuß und nur mit einer kurzen Hose bekleidet, fast so wie unsere Vorfahren aus grauer Vorzeit, wird das Natural Movement praktiziert. Le Corres Ansatz ist hierbei, dass unsere Vorfahren es nicht nötig hatten – und auch nie auf die Idee gekommen wären –, spezielle Muskelgruppen mit bestimmten Übungen an bestimmten Geräten zu trainieren; allein durch das alltägliche Leben und durch natürliche Bewegungsmuster wurden ihre Muskeln gestärkt. Diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt auch Natural Movement. Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit oder Koordination werden hier nicht getrennt voneinander trainiert sondern gemeinsam.
Grundelemente sind Zielsprünge, Liegestützen, Rollen, das Balancieren und Heben von Baumstämmen, Klimmzüge an Ästen, das Hochklettern auf Bäume und vor allem Barfußläufe, bevorzugt im Sprinttempo (Stichwort: imaginärer Säbelzahntiger). Ein wichtiges Ziel ist, seine Bewegungen kraftsparend und zugleich effizient auszuüben.
Hier ein Einblick in Erwan Le Corres Philosophie:
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Das Training ist konzipiert für die freie Natur, allerdings sind findige Fitnesstrainer mittlerweile auch schon auf die Idee gekommen, Natural Movement in Fitnessstudios mit Kleingeräten, Hölzern o.Ä. zu simulieren:
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Baustein Nummer zwei von Natural Movement: Paleo-Food
Um das Ganze abzurunden, werden auch die Ernährungsgewohnheiten der Steinzeit („Paleo Food“) so gut es geht in den modernen Alltag übertragen. Natürlich erlegt niemand ein Tier, um an Fleisch zu kommen; in diesem Fall ist der Gang in den Supermarkt erlaubt. Doch abgesehen davon soll nur gegessen werden, was auch unseren Vorfahren zur Verfügung stand: Obst, Gemüse, Eier, Nüsse, Kräuter, Fisch und jede Menge Fleisch. Keinen Platz auf dem Speiseplan haben dagegen Brot, Nudeln, Kartoffeln, Milchprodukte oder Zucker.
Im Klartext bedeutet das: Wer beispielsweise einen Salat essen möchte, muss eben ohne Dressing auskommen. Ebenso fällt die Brotschnitte mit Wurst und Käse weg. Dass das funktioniert, haben unsere Urahnen vorgemacht – ansonsten gäbe es uns wohl heute nicht. Allerdings ist das Ernährungskonzept des Paleo Food nicht unumstritten. Ernährungswissenschaftler kritisieren vor allem den hohen Fleischgehalt und befürchten auf die Dauer eine Mangelernährung.