Vorsicht Pressatmung - Richtig Atmen beim Krafttraining
- Christian Riedel
Der systolische oder obere Blutdruck liegt normalerweise bei 120mm HG; bei Kraftsportlern wurden aber Blutdruckspitzen von bis zu 400mm HG gemessen, wenn diese während der konzentrischen Kontraktionsphase die Luft angehalten hatten. Mediziner halten einen solchen Blutdruckanstieg für akut gesundheitsgefährdend.
Die Pressatmung hilft andererseits dabei, den Rumpf beim Anheben von schweren Gewichten zu stabilisieren und schützt so den Rücken, argumentieren dagegen überzeugte Kraftsportler. Und gesunde Sportler würden den dabei auftretenden Blutdruckanstieg durchaus verkraften.
Wer hat nun Recht? Dieser Frage ging Elizabeth Ikeda von der University of Montana nach. Die von Ikeda geleitete Forschergruppe untersuchte die Auswirkung der Atmung auf die Kraftentwicklung beim Krafttraining. Die Probanden wurden in vier Gruppen unterteilt: Gruppe 1 atmete während der konzentrischen Phase ganz normal weiter, während die Gruppe zwei einatmetet und Gruppe 3 die Ausatmung erzwang. Gruppe 4 hielt die Luft an.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass eine erzwungene Ausatmung während der aktiven Phase beim Gewichtheben der effektivste und sicherste Weg der Atmung sei, denn zum einen fiel der Blutdruckanstieg moderater aus als bei der Pressatmung. Und zum anderen führte der Druckanstieg in der Rumpfmuskulatur zu mehr Stabilität und ermöglicht so, höhere Gewichte sicher zu bewegen.
(Journal Strength Conditioning Research, 2009)