Schimpansen, Saurier und Boxer - Die richtige Armhaltung beim Laufen
- Christian Riedel
Schaut man den Läuferinnen und Läufern in den Parks und Wäldern zu, so könnte man meinen, dass die Armhaltung beim Joggen überhaupt keine Rolle spielt. Der eine lässt die Arme wie ein Schimpanse locker nach unten hängen und. Der zweite macht den „Tyrannosaurus-Stil“ und presst die Arme seitlich an den Körper. Der dritte erinnert an einen Boxer, weil er sich beim Laufen hinter der Deckung seiner Arme versteckt, die er vor dem Körper hat. Doch egal ob Boxer, Saurier oder Schimpanse, alle haben sie eines gemeinsam: eine Armhaltung, die den gesamten Laufstil unökonomisch macht.
Warum die Armhaltung wichtig ist
Die Arme sind so etwas wie das Schwungpendel des Körpers. Sie geben den Takt vor und stabilisieren das gesamte System beim Laufen. Wie wichtig die Armhaltung beim Laufen ist, bemerkt man oft erst, wenn man etwas falsch macht. Versuche einmal zu laufen und lass die Arme locker nach unten hängen. Oder winkle die Arme an und spann alle Muskeln an, sodass der Arm nicht mitschwingen kann. Du wirst schnell bemerken, dass man mit einer solchen Armhaltung nicht schnell und entspannt laufen kann.
Die Arme geben den Rhythmus beim Laufen vor. Wer die Arme nur locker hängen lässt, kann nicht schnell laufen. Versuch es auch mal wenn Du läufst und die Arme einmal schneller und wieder langsamer bewegst. Du wirst merken, wie sich dein gesamter Körper an die Armbewegung anpassen wird. Nur wer mit den Armen den Rhythmus vorgibt, kann auch schnell laufen. Die Arme sind dabei so etwas wie das Zugpferd für die Beine.
Die Arme stabilisieren zudem den Körper und geben die Richtung nach vorne vor. Das können Sie aber nur, wenn man sie auch gerade nach vorne führt. Sobald die Arme eine seitliche Bewegung machen, gerät das gesamte System außer Kontrolle. Versuche es, wenn Du beim Laufen mit den Schultern etwas rotierst und die Arme hin und her schlenkerst. Der Laufstil wird schnell instabil und unökonomisch.
Richtige Armhaltung: Das Läuferdreieck
Wie sieht nun aber die richtige Armhaltung beim Laufen aus? Vielleicht hast Du schon einmal etwas vom so genannten Läuferdreieck gehört. Dabei bilden beim Zurückführen der Unter-, Oberarm sowie der Rumpf ein möglichst gleichseitiges Dreieck. Die Bewegung kommt dabei nicht aus den Armen oder dem Ellenbogen, sondern aus der Schulter. Beim Laufen wird der Arm möglichst dicht am Körper nach hinten und wieder gerade nach vorne geführt, wobei der Oberarm beim nach vorne führen nur maximal bis auf Höhe des Brustbeins geführt werden sollte. Gleichzeitig solltest Du darauf achten, die Arme gerade zu bewegen und keine Rotation in den Schwung zu bringen. Im Optimalfall bilden eben Unter-, Oberarm und Rumpf beim Zurückführen ein Dreieck, durch das man als Beobachtender hindurchschauen kann.