Trainingsplan - Teil 8: Rhythmusstörung
- Marco Heibel
Es gibt Leute, die sagen, dass man beim Laufen trefflich über Gott und die Welt nachdenken kann. Dieser Ansicht war ich lange Zeit auch. Dementsprechend bin ich über Jahre ohne MP3-Player gelaufen. Doch irgendwann wurde mir das zu langweilig. Dafür kann es nur zwei Erklärungen geben: Entweder – und das ist die Erklärung, die ich favorisiere –, dass ich schlicht und einfach über alles Mögliche schon eingehend nachgedacht habe; zum anderen – das behaupten böse Zungen –, dass ich mit dem Denken schnell fertig bin.
MP3-Player kaputt – Krise oder Chance?
Jedenfalls ist der MP3-Player seit vier Jahren mein ständiger Begleiter beim Laufen, wenn ich ohne Laufpartner unterwegs bin. In Trainingswoche sechs ist mir dann allerdings ein Missgeschick passiert: Mein MP3-Player ist mir hingefallen und dabei kaputt gegangen. Nun habe ich ein großes Talent, technische Geräte fallen zu lassen (MP3-Player, Laptop, Fernbedienungen), aber bisher hatte ich immer Glück gehabt. So aber musste ich aus Zeitmangel bis zum Wochenende warten, mir einen neuen zu kaufen.
Insofern war ich gezwungen, wieder Old School zu laufen: Nur ich und meine Gedanken. Auf meine Performance hatte das Ganze scheinbar keinen negativen Einfluss. Im Gegenteil: Bei meinem Intervalllauf über 5 x 2 Kilometer im Entwicklungsbereich habe ich für die knapp 15 Kilometer 1 Stunde und 20 Minuten gebraucht. Wieder einmal war meine Erfahrung die, dass ich bei den letzten Intervallen noch etwas zusetzen konnte, ohne über mein Pulslimit von 166 Schlägen pro Minute zu gehen.
Auch der zweite Intervalllauf der Woche, dieses Mal 2 x 5 Kilometer, lief ganz ordentlich. Das Zwischentief der letzten Woche scheint überwunden. Und so interessant es auch war, noch mal ohne Taktgeber zu laufen, war ich doch froh, beim dritten Lauf der Woche (15 Kilometer Grundlagenausdauer 1) wieder mit Musik zu laufen. Der Kauf eines neuen MP3-Players gab mir auch Gelegenheit, meinen persönlichen Soundtrack noch mal von Grund auf neu zusammenzustellen.
Meine persönliche Top Ten der Laufmusik
Mittlerweile ist es ja in vielen Magazinen gang und gäbe, dass Stars ihre Lieblingshits beim Sport präsentieren. Nun will ich mir nicht anmaßen ein Star zu sein – ich habe noch nicht mal einen Stern in meinem netzathleten-Profil, dafür muss man ja mindestens Dritter bei einer deutschen Meisterschaft in einer ernst zu nehmenden Sportart geworden sein –, aber ich bin trotzdem mal so frei, meine zehn aktuellen Favoriten bekannt zu geben (Reihenfolge beliebig):
Metallica: St. Anger
Linkin Park & Jay-Z: Points of Authority/99 Problems/One Step Closer
David Guetta: Love Is Gone
Red Hot Chili Peppers: Can’t Stop
Emiliana Torrini: Jungle Drum
My Chemical Romance: Helena
Rocky Soundtrack: Gonna Fly Now (Rocky Theme)
Moby: Matrix Theme
Muse: New Born
Kanye West: Stronger
Marco Heibel
Weitere Teile der Serie:
Teil 1: Der Testlauf
Teil 2: Der Laktattest
Teil 3: Es wird ernst
Teil 4: Schwellenschwäche
Teil 5: Vom Feeling her ein gutes Gefühl
Teil 6: Von Schweinehunden und Geißböcken