Keine Scheu - Mountainbiken für Frauen
- Jörg Birkel
Grundsätzlich gilt für alle Einsteiger das Gleiche: Am Anfang steht der Radkauf, dann die passende Ausrüstung. Obwohl die Anatomie von Frauen in Details natürlich anders ist als die von Männern, benötigen sie aber nicht unbedingt spezielle Bikes. Entscheidend ist vielmehr die richtige Größe des Rahmens.
Augen auf beim Bike-Kauf
Ein zu kleines MTB ist besser als ein zu großes, also entscheide Dich im Zweifel lieber für den kleineren Rahmen, denn der lässt sich flexibler auf Dich anpassen, indem man die Position des Lenkers oder die Sattelhöhe verändert. Ist das Rad jedoch zu groß, kann man eigentlich nicht mehr viel retten.
Da Problem ist nämlich weniger die Höhe des Rahmen, sondern vielmehr die Oberrohrlänge. Ist das Oberrohr zu lang, muss man gestreckter und damit unbequemer auf dem Rad sitzen. Das Handling wird dadurch ebenfalls erschwert.
Da die Beckenform bei Frauen und Männern unterschiedlich ist, kommen einige Frauen mit den standardmäßig verbauten Sätteln weniger gut zurecht. Aufgrund ihrer Beckenbreite fahren Mädels meist mit einem breiteren und etwas kürzeren Sattel bequemer.
Komfort und Sicherheit sind Trumpf
Eine übermäßig sportliche Haltung ist auch nicht jederfraus Sache. Mit einem kürzeren und steileren Lenker-Vorbau können Mädels aufrechter und damit komfortabler sitzen und profitieren zudem von einem etwas besseren Handling. Steigen die Ambitionen, kann der Lenker-Vorbau immer noch zurückgebaut werden.
Auch Klickpedale sind gewöhnungsbedürftig und ängstigen viele Frauen. Für Einsteigerinnen empfehlen sich daher Kombipedale, um erst mal ohne feste Bindung mit dem Rad Fahrsicherheit zu gewinnen. Sobald das Selbstvertrauen wächst, kann man dann ohne Zusatzkosten auf Radschuhe wechseln. Damit die Pedale schnell und mit wenig Kraftaufwand auslösen, sollte das Klicksystem möglichst locker eingestellt werden.
Bei der Wahl des richtigen Mountainbikes sollte Frau unbedingt auf das Gewicht achten. Ein schweres Bike macht bereits mäßige Anstiege zu einer Herausforderung. Wenn der Geldbeutel mitspielt, ist daher ein Carbonrahmen zu empfehlen. Außerdem spart ein Hardtail ohne Hinterradfederung zusätzliches Gewicht und ist zudem wartungsärmer.
Neue Herausforderungen suchen
Steht das neue Rad endlich vor der Tür, solltest Du an Deiner Fahrtechnik arbeiten. Frauen gehen oft etwas zögerlicher an den Sport heran als Männer. Dabei besteht gar kein Grund dafür, ängstlich zu sein. Fahrsicherheit lässt sich nämlich trainieren und Ängste bekommt man so am Besten in den Griff.
Übe zuerst die Grundtechniken wie Bremsen, Lenken und Springen und suche Dir dann neue Herausforderungen, um Deine Grenzen auszuloten. Eine kleine und flache Treppe hinab zu fahren, eine Abfahrt zu meistern oder einen Bordstein hochzuspringen, schafft Sicherheit. Also keine Bange, Übung macht die Meisterin.