Härter Trainieren - Kreatin schont Muskelglykogen bei Intervallen
- Jörg Birkel
Anders ausgedrückt, Kreatin liefert dem Körper Energie, ohne dass dafür Sauerstoff gebraucht würde und ohne dass dabei Laktat anfällt. Die Kreatinphosphatmenge im Körper reicht bei einer maximalen Sprintbelastung für wenige Sekunden.
Die Kreatinmenge im Körper ist begrenzt und lässt dich durch die Ernährung nur geringfügig steigern. In Fleisch ist beispielsweise Kreatin enthalten. Es gibt aber auch Nahrungsergänzungsmittel wie Kreatin-Monohydrat, mit denen lässt sich etwas mehr Kreatinphosphat im Körper aufbauen. Wir reden hier aber immer noch über wenige Sekunden Leistungsvermögen.
Kreatin ist leistungsfördernd
Dennoch scheint die Supplementierung mit Kreatin leistungsfördernd zu sein. Dabei geht es vor allem um die Kraft und Schnelligkeit, die sich für kurze Zeit pushen lässt. Deshalb sind Kreatin-Präparate vor allem bei Kraftsportlern sehr beliebt.
Nun kommt eine aktuelle Studie zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Kreatin die Glykogenvorräte in der Muskulatur bei harten Intervallen schont. Glykogen ist die menschliche Speicherform von Stärke. Kohlenhydrate lassen sich nur sehr begrenzt speichern und sind daher bei lang anhaltenden und harten Belastungen leistungslimitierend.
Glykogen wird vorrangig in der Leber und in der Muskulatur eingelagert. Bei Belastungen mit hoher Intensität werden vorrangig Kohlenhydrate verbrannt, weil der Körper diese schneller verstoffwechseln kann. Neigen sich die körpereigenen Kohlenhydratvorräte aber dem Ende zu, bricht die Leistungsfähigkeit massiv ein. Nur mit Fette sind Höchstleistungen kaum möglich.
Glykogenreserven schonen
Deshalb ist es in Training und Wettkampf entscheidend, die Glykogenspeicher zu schonen. Die Einnahme von Kreatin-Supplementen könnte dabei helfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine brasilianische Studie.
Forscher der Universität von São Paulo haben bei Versuchen mit Ratten herausgefunden, dass der Glykogenlevel und das Leistungsvermögen von den Versuchstieren größer war, wenn diese zuvor Kreatin-Präparate gefressen hatten.
Die Forscher ließen dafür die Versuchstiere mehrere Runden lang 30-sekündige Intervalle mit maximaler Belastung absolvieren. Zwischen den Intervallen gab es zwei Minuten Pause für die Ratten.
Andere Studien haben beim Menschen bereits ähnliche Ergebnisse gebracht. Kreatin scheint also ein sinnvolles Nahrungsergänzungspräparat zu sein, um härter trainieren zu können. Daraus versprechen sich die forscher logischerweise einen höheren Trainingseffekt.
Quelle: Journal of the International Society of Sports Nutrition