Sicher Skifahren: Augen auf beim Abfahrtslauf DSLV - www.skilehrerverband.de
Der DSLV gibt Tipps zu Kollisionsvermeidung und sicherer Fahrweise

Sicher Skifahren: Augen auf beim Abfahrtslauf

  • Redaktion
Gerade in der Hochsaison herrscht reger Betrieb auf den Skipisten. Eine zentrale Bedeutung spielt deshalb die Anpassung des eigenen Fahr- und Verhaltensstils, um Kollisionen zu vermeiden. Die Überschätzung des persönlichen Fahrkönnens ist der maßgebliche Hauptgrund für Unfälle. Der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) weist deshalb ausdrücklich auf die Verhaltensregeln der Fédération Internationale de Ski (FIS) hin.
• Die Zahl der Skisport-Unfälle ist in den letzten Jahren gleichbleibend bis minimal rückläufig, trotzdem ist vor allem bei viel Pistenbetrieb Rücksicht und Vorsicht geboten.

• Die zehn FIS‐Verhaltensregeln sind die Basis für alle Schneesportler. Durch ein angepasstes persönliches Verhalten trägt jeder zu einem sicheren Pistenerlebnis bei.

• Erstversorgung im Ernstfall: Mit dem richtigen Verhalten bei Unfällen können Menschenleben gerettet werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind: Absetzen des Notrufs, Absicherung der Unfallstelle und Betreuung der Verletzten.

• Der DSLV betont die Bedeutung von passender und funktionierender Ausrüstung, insbesondere die regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsbindung.

Zahl und Schwere der Unfälle beim Skisport nicht gestiegen

Vom absoluten Beginner bis hin zum Experten: jeder hat seine eigene Fahr- und Verhaltensweise. Eine Einschätzung anderer auf der Piste ist meistens nur schwer möglich. Allgemeine Rücksichtnahme und ein vorausschauender, rücksichtsvoller Fahrstil tragen somit zu einem sicheren Skitag bei. Des Weiteren empfiehlt der DSLV nur Pisten zu befahren, die dem eigenen Fahrkönnen entsprechen, um sich und andere Skifahrer nicht zu gefährden. „Es ist erfreulich, dass die Zahl der Skiunfälle in den vergangenen fünf Jahren nicht gestiegen ist. Mit einem situativ angepassten Verhalten und mehr gegenseitiger Rücksichtnahme könnten viele Unfälle dennoch vermieden werden“, stellt Peter Hennekes, Hauptgeschäftsführer des DSLV und selbst Staatlich geprüfter Skilehrer, fest. Das Verletzungsrisiko nimmt aufgrund der körperlichen Belastung im Tagesverlauf zu. Deshalb ist es insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll, regelmäßig Pausen einzulegen. Die meisten Unfälle ereignen sich infolge eines Sturzes oder einer Kollision mit einem Objekt und bei stark wechselnden Schneebedingungen auf der Piste.

Die FIS-Verhaltensregeln als Grundlage für eine sichere Fahrt

Hin und wieder schockieren Meldungen über Unfälle und Zusammenstöße auf Skipisten mit teils schwerwiegenden Folgen für die Beteiligten. Wie solche Szenarien vermieden werden können, erklärt Hennekes: „Grundlage für eine sichere Fahrt ist zum einen die richtige Einschätzung des persönlichen Fahrkönnens und zum anderen eine vorausschauende Fahrtaktik, die sich an den zehn Verhaltensregeln des Internationalen Skiverbandes, die überall an den Liftkassen und -stationen aushängen, orientieren sollte. Hat man die FIS-Regeln erst einmal verinnerlicht und passt sein Verhalten auf der Piste daran an, sorgen sie für ein hohes Maß an Fahr- und Verhaltenssicherheit.“ Einen rechtsverbindlichen Gesetzes- oder Verordnungscharakter haben die Regeln nicht, ein Verstoß kann somit nicht direkt mit einem Bußgeld geahndet werden. Dennoch fordern die FIS-Verhaltensregeln jeden Wintersportler dazu auf, das Fahrtempo dem eigenen Können, den Witterungs-, Gelände- und Schneeverhältnissen sowie der Verkehrsdichte im gesicherten Pistenraum und abseits davon anzupassen. Die Verhaltensgrundsätze der FIS bewähren sich international bereits seit vier Jahrzehnten und Gerichte orientieren sich in ihrer Rechtsprechung eng daran: „Werden die Regeln von allen eingehalten, verringert sich das Risiko erheblich, andere Schneesportler durch das eigene Verhalten zu gefährden oder selbst Opfer der Fahrlässigkeit oder Rücksichtslosigkeit Anderer zu werden“, betont Hennekes. „In den Ski- und Snowboardkursen werden schon unsere jüngsten Gäste mit diesen Regeln konfrontiert und lernen spielerisch das angemessene Verhalten. Auch erfahrene Schneesportler sollten sich einem Fahrsicherheitstraining im Rahmen von Kursangeboten der Ski- und Snowboardschulen anschließen. Ein besseres persönliches Fahrkönnen fördert die individuelle Sicherheit in entscheidendem Maße.“

Hier findet Ihr die FIS-Regeln im Detail

Unfallkunde und Erste Hilfe beim Schneesport

Sollte es trotzdem einmal zu einem Unfall kommen, ist schnelle und richtige Hilfe essentiell, denn im Ernstfall kann durch die Erstversorgung ein Menschenleben gerettet werden. Dazu gehören insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die richtige Betreuung der Verletzten. Hennekes betont: „Sollte die Situation den Helfer überfordern oder es nicht möglich sein, Erste-Hilfe-Maßnahmen umzusetzen, ist es umso wichtiger einen sofortigen Notruf mit der europäischen Notrufnummer 112 abzusetzen.“ Dies sollte den Erstversorgern immer möglich sein. Das Absichern der Gefahrenstelle ist außerdem von hoher Bedeutung. Bei ausbleibender Hilfe kann der strafrechtliche Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung erfüllt sein, es sei denn eine Eigengefährdung oder Aufsichtspflicht liegt vor.

Weitere Präventionsmaßnahme: Die richtige Ausrüstung für den Wintersport

Wer auf der Suche nach einem unvergesslichen Skierlebnis ist, sollte unbedingt richtig vorbereitet sein. Hennekes stellt fest: „Funktionsfähiges Material und einwandfreie Ausrüstung sind Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt.“ Eine gewissenhafte Vorbereitung auf die Skisaison und das Tragen eines Helmes während der Fahrt sind daher die ersten Maßnahmen. Außerdem empfiehlt der DSLV, das gesicherte Skigelände nur mit geeigneter Sicherheitsausrüstung und der nötigen Erfahrung zu verlassen oder in Begleitung von entsprechend für diesen Einsatzbereich ausgebildeten Schneesportlehrern bzw. Berg- und Skiführern zu verlassen.

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